Coronavirus

Schulen in der Region sagen Veranstaltungen ab

Zwei "Tage der offenen Tür" finden nicht statt – Französische Partner streichen Schüleraustausch – Unterrichtsbetrieb läuft normal

02.03.2020 UPDATE: 03.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Leimens Otto-Graf-Realschule. Foto: Alex

Region Heidelberg. (cm/lew/luw) Wegen des neuartigen Coronavirus sind in der Region rund um Heidelberg erste Veranstaltungen abgesagt worden. Die RNZ hat bei Schulen nachgefragt, wie sie mit der drohenden Epidemie umgehen.

> An der Otto-Graf-Realschule in Leimen möchte man kein unnötiges Risiko eingehen. Ein für Mittwoch, 4. März, geplanter Abend der offenen Tür wurde abgesagt. Die Entscheidung fiel gestern, dabei handelt es sich laut Schulleiter Martin Albrecht um "eine reine Vorsichtsmaßnahme". Er bedauere, dass damit "eine Veranstaltung, die wir sonst gerne anbieten", nicht stattfinden könne. Andere schulische Veranstaltungen seien derzeit nicht absagegefährdet.

> Die Humboldt-Realschule in Eppelheim hat ihren Tag der offenen Tür am Freitag, 6. März, abgesagt. "Da uns die Gesundheit unserer Schüler, Kollegen und Gäste sehr am Herzen liegt, haben wir uns als reine Vorsichtsmaßnahme in Anbetracht der aktuellen gesundheitlichen Risikolage dazu entschieden", teilt die Schulleitung mit. Bei einer zu erwartenden gedrängten Raumsituation und der großen Besucherzahl sei aus Sicht der Schulleitung Vorsicht geboten.

> Am Gymnasium Bammental soll der Tag der offenen Tür am morgigen Mittwoch, 4. März, von 17 bis 19.30 Uhr stattfinden. Dies sagte Schulleiter Benedikt Mancini gestern auf RNZ-Anfrage. Da die Besucher dieser Veranstaltung aus der Region kommen, wäre eine Absage "inhaltlich nur schwer zu rechtfertigen", so Mancini: "Da müssten wir dann auch über Schulschließungen reden." Abgesagt hingegen wurde der einwöchige Schüleraustausch mit Frankreich. Eigentlich sollten am Mittwoch 20 Acht- und Neuntklässler nach Vertus fahren, doch aus Frankreich kam die Absage. "Wir wären gefahren", sagte Mancini. Gestern blieb jedenfalls kein Schüler zu Hause – auch nicht jene, die in den Fastnachtsferien in Südtirol waren. "Alle sind fit", betonte Mancini. "Wenn sie sich aber krank fühlen, müssen sie zu Hause bleiben."

> Am Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd erklärte Schulleiter Joachim Philipp gestern, dass der Tag der offenen Tür am Freitag, 6. März, von 16.30 bis 19 Uhr stattfinden soll. "Die Veranstaltung steht nicht in Frage", so Philipp. Die wochenlang vorbereiteten Präsentationen sollen gezeigt werden. Das Virus sei noch nicht in der Region angekommen und in einer S-Bahn sei das Ansteckungsgefahr größer als bei einer solchen Veranstaltung. Gestern habe es keine einzige Krankmeldung von Schülern oder Lehrern wegen eines Aufenthaltes in einem Risikogebiet gegeben. "Ohnehin ist der Krankenstand bei Schülern und Lehrern derzeit sehr niedrig", so Philipp. "Es war ein ganz normaler Schultag." Auch alle Schulaustausche im März mit Gästen aus den Niederlanden, Spanien und Frankreich stehen derzeit nicht infrage. Die Schüler sind angehalten, noch stärker auf Hygiene zu achten und sich derzeit nicht die Hände zu geben.

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> Im Friedrich-Ebert-Gymnasium in Sandhausen gehen laut Schulleiter Peter Schnitzler derzeit viele besorgte Anrufe ein. "Zum Beispiel über unserem Konzert in der Christuskirche am 14. März steht ein Fragezeichen", sagt er. Auch bei Klassenfahrten herrsche noch Ungewissheit. Zunächst wolle man abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Die Schule informiere über aktuelle Entwicklungen. Der Schulbetrieb laufe derweil völlig normal, wegen des Virus fehlten keine Schüler. Auch im Sinne der "allgemeinen Gesundheit" seien in allen Klassen grundsätzliche Hygieneregeln "in Erinnerung gerufen" worden, so Schnitzler.

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