Der Zuspruch der Schönauer für Markus Zeitler ist absolut

Bezogen auf alle Wahlberechtigten erhielt er über 50 Prozent Zustimmung bei der Wiederwahl am vergangenen Sonntag

13.07.2015 UPDATE: 14.07.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Bürgermeister Markus Zeitler holte deutlich mehr Stimmen als bei seiner ersten Wahl vor acht Jahren. Foto: Alex

Schönau. (axe/fre) Wie fühlt sich ein Bürgermeister am Tag nach der Party, mit der er seine Wiederwahl gefeiert hat? Sicherlich müde und glücklich. Heißt der Sieger Marcus Zeitler und ist Rathauschef im Odenwaldstädtchen Schönau, dann darf er zusätzlich zufrieden sein - und zwar durch und durch. Denn das Ergebnis, das er am Sonntag eingefahren hat, bestätigt ihn auf voller Linie. Das zeigt der Blick auf die absoluten Stimmenzahlen, mit denen er für eine zweite Amtszeit verpflichtet wurde.

Von den 4480 Einwohnern Schönaus waren 3630 Bürger wahlberechtigt. 1831 gaben dem 40-jährigen Christdemokraten ihre Stimme. Damit hatte Zeitler am Sonntag nicht nur mit fast 87 Prozent der abgegebenen Stimmen einen eindeutigen Wahlsieg errungen. Legt man die Zahl aller Wahlberechtigten zugrunde, so wurde ihm ein Zuspruch von über 50,4 Prozent zuteil. Damit hatte er vor dem Wahlgang selbst nicht gerechnet.

Nicht minder interessant ist der Vergleich mit der Wahl von 2007. Im zweiten Wahlgang, als er den amtierenden SPD-Bürgermeister Philipp Krämer knapp mit 37 Stimmen überholte, hatte Zeitler 1358 Stimmen auf sich vereinigen können. Will heißen: Zeitler konnte von 2007 bis jetzt am Sonntag den Zuspruch für seine Person um 473 Stimmen erhöhen.

Sicher spielt da mit hinein, was der parteilose Herausforderer Michael J. Ritter noch am Wahlabend sagte: Auch wenn er mit einem derart deutlichen Erfolg Zeitlers nicht gerechnet habe, sei es doch gut für die Demokratie, wenn der Sieger gegen einen Mitbewerber gewonnen habe. Dass der - fair ausgetragene - Wahlkampf dazu beigetragen hat, dass 58,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben und nicht deutlich weniger, dürfte außer Frage stehen.

Zeitler selbst darf sich den überdeutlichen Zuspruch natürlich auch auf die eigenen Fahnen schreiben. In den vergangenen Jahren ist es ihm nach eigenen Aussagen gelungen, die Kommunalpolitik in Schönau dahingehend zu ändern, dass nicht mehr auf Parteiebene miteinander gerungen werde: "Die Zusammenarbeit funktioniert, 99 Prozent unserer Gemeinderatsbeschlüsse sind einstimmig." Das überwältigende Wahlergebnis zeige zudem, dass die Bürger selbst unpopuläre Entscheidungen honorierten, wenn sie erkennbar dem Wohle der Stadt dienten.

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So will es der "Pfennigfuchser", wie Zeitler sich selbst nennt, auch in den nächsten acht Jahren halten. Für den Erhalt des Hallenbad sieht er keine Chance. Umso wichtiger ist für ihn auch die energetische Sanierung der städtischen Immobilien und der Ausbau des schnellen Internets. Das alles werde Millionen an Euro kosten, sagte Zeitler, wohl wissend, dass eine gute Infrastruktur auch bei der Kinderbetreuung und der Nahversorgung das wohl beste Marketing ist, das es für Schönau geben kann.

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