Von Christoph Moll und Thomas Frenzel
Region Heidelberg. Kleiner Odenwald und Kraichgau, Bergstraße, Rheinebene und Neckartal – sie geben sich ein Stelldichein in der Region rund um Heidelberg. Für sie hat die Rhein-Neckar-Zeitung zum 1. Februar 2010 eine eigene Ausgabe geschaffen: die "Region Heidelberg". Mit ihr steht der Leserschaft ein deutliches Mehr an redaktionellem Platz zur Verfügung. Für noch mehr Berichte, Reportagen und Hintergründe.
> Die Redaktion: Sie hat ihren Sitz in der Heidelberger Neugasse. In alphabetischer Reihenfolge sind das:
Thomas Frenzel (fre) als Leiter, Anja Hammer (aham, aktuell in Elternzeit), Sabrina Lehr (lesa), Nicolas Lewe (lew), Benjamin Miltner (bmi), Christoph Moll (cm) als stellvertretender Leiter, Lukas Werthenbach (luw) und Julia Scholz als Redaktionsassistentin. Fotograf ist Alexander Müller (Foto-Alex).
Als freie Mitarbeiter sind regelmäßig im Einsatz:
Agnieszka Dorn (agdo), Eva-Maria Elfner-Häfele (el), Sabine Geschwill (sg), Marika Gutschik-Schilling (mgs), Anna Haasemann-Dunka (nah), Inge Hanselmann (IAH), Elisabeth Hinz (iz), Karin Katzenberger-Ruf (kaz), Lilliane Linier (LL), Werner Popanda (pop), Thomas Seiler (ths), Jutta Trilsbach (tri), Doris Weber (dw) und Alexander Werschak (axe).
> Bammental: Die heute rund 6600 Einwohner zählende Gemeinde geht aus dem Ortsteil Reilsheim hervor, der – 769 erstmals urkundlich erwähnt – zu den ältesten Siedlungen im unteren Elsenztal gehört. Von hier aus wurden Siedlungen gegründet – so auch das im Jahr 1016 erstmals erwähnte Bammental. Der durch die bis in die 1980er Jahre bestehenden Tapetenfabrik bekannt gewordene Ort hat als Wahrzeichen den Alten Turm und zwei "Dörndl" – Wachtürme aus dem 18. Jahrhundert. Hier lebt der Fußballtrainer Hansi Flick, der auch Ehrenbürger ist. Bürgermeister ist Holger Karl (CDU).
> Dossenheim: An der Bergstraße fühlten sich schon früh Menschen wohl – so auch in Dossenheim. Nachgewiesen ist dies ab der Jungsteinzeit. Heute leben in Dossenheim und dem am Neckar gelegenen Ortsteil Schwabenheimer Hof rund 12 700 Menschen. Über Jahrhunderte prägte der Gesteinsabbau die Gemeinde, wovon heute noch die beiden stillgelegten Steinbrüche Vatter und Leferenz zeugen. Der 552 Meter hohe Weiße Stein überragt Dossenheim, das heute als gute Wohngemeinde bei Heidelberg gilt. Bürgermeister ist David Faulhaber (CDU).
> Eppelheim: Die fast 15 300 Einwohner zählende Stadt grenzt direkt an Heidelberg. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eppelheim im Jahre 770. Im 20. Jahrhundert erlebte das Maurerdorf eine Bevölkerungsexplosion von 2600 auf 14 000 Einwohner. In den 70er Jahren wehrte sich Eppelheim vehement und letztlich erfolgreich gegen eine Eingemeindung nach Heidelberg. Im Jahr 1998 wurde Eppelheim vom Land zur Stadt erhoben. Wahrzeichen ist der zentral gelegene Wasserturm. An der Spitze der Stadtverwaltung steht Patricia Rebmann.
> Gaiberg: Der 1312 erstmals als "Gauberg" erwähnte Ort liegt am Königstuhl. Mit einer Gemarkungsfläche von 4,15 Quadratkilometern ist er der kleinste rund um Heidelberg. Heute leben 2392 Menschen hier, darunter als Ehrenbürger auch der Mitbegründer der Finanzberatung MLP, Manfred Lautenschläger. Bürgermeisterin ist Petra Müller-Vogel.
> Heiligkreuzsteinach: Neben dem namensgebenden Hauptort gibt es sechs weitere Ortsteile: Eiterbach, Vorderheubach, Hinterheubach, Lampenhain, Bärsbach und Hilsenhain. Mit der 584 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Stiefelhöhe findet sich der höchste Punkt des Rhein-Neckar-Kreises auf dem Gemeindegebiet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Odenwalddorf 1293. Bürgermeisterin ist Sieglinde Pfahl (CDU).
> Leimen: Die Große Kreisstadt entstand Anfang der 1970er Jahr durch Eingemeindung beziehungsweise Vereinigung der heutigen Stadtteile Leimen, Gauangelloch und St. Ilgen. Die Wimbledonsiege von Tennisidol Boris Becker machten in den 1980er Jahren Leimen weltbekannt. Der traditionsreiche Weinbauort unterhält Partner- und Patenschaften zu zahlreichen Kommunen in Europa. Oberbürgermeister der 27 000-Einwohner-Stadt ist Hans D. Reinwald (CDU). Er residiert in dem klassizistischen Palais, das sich der kurfürstliche Hoffinanzier Aaron Elias Seligmann um 1800 im Herzen Leimens errichten ließ.
> Lobbach: Die Gemeinde am namensgebenden Bach entstand im Jahr 1974 durch einen Zusammenschluss der vormals selbstständigen Orte Lobenfeld und Waldwimmersbach. Das kleinere Lobenfeld ging aus dem im hohen Mittelalter gegründeten Kloster hervor, das erstmals im Jahr 1167 Erwähnung fand und dessen Kirche bis heute ein Wahrzeichen ist. Neben seinem Golfclub ist Lobbach auch bekannt für die Manfred-Sauer-Stiftung. Hier leben 2352 Menschen. Bürgermeister ist Edgar Knecht.
> Mauer: Die 4000-Seelen-Gemeinde im Elsenztal erlangte internationale Berühmtheit als Fundort des Homo heidelbergensis. In dem durch den Abbau von Sand geprägten Ort entdeckte im Jahr 1907 der Arbeiter Daniel Hartmann eben in einer Sandgrube einen rund 600 000 Jahre alten, aber gut erhaltenen Unterkiefer. Noch heute existiert ein Steinbruch. Im Jahr 2012 gelangte die im Jahr 1048 erstmals erwähnte Gemeinde erneut in den Blickpunkt einer breite Öffentlichkeit, als John Ehret zum Bürgermeister gewählt wurde. Er gilt als erster schwarzer Rathauschef in Deutschland und ist bis heute im Amt.
> Meckesheim: Rund 5200 Einwohner leben in Meckesheim und dessen Ortsteil Mönchzell. Hier münden der Lobbach und der Schwarzbach in die Elsenz. Der erstmals im Jahr 822 erwähnte Ort erfuhr im 19. Jahrhundert durch die Anbindung an die Eisenbahn eine große wirtschaftliche Blüte. Heute ist Meckesheim durch sein großes Industriegebiet Standort zahlreicher größerer Unternehmen. Bürgermeister ist Maik Brandt (CDU).
> Neckargemünd: Die anno 988 erstmals erwähnte Stadt an der Mündung der Elsenz in den Neckar wurde im 13. Jahrhundert zur freien Reichsstadt erhoben. Die rund 13 300 Einwohner leben in der Kernstadt, im Ortsteil Kleingemünd sowie in den einst selbstständigen Gemeinden Dilsberg, Mückenloch und Waldhilsbach, die in den 1970er Jahren nach Neckargemünd eingemeindet wurden. Großen Aufschwung erfuhr Neckargemünd durch die Eröffnung der Odenwald- und Neckartalbahnlinie Ende des 19. Jahrhunderts. Die Gleise waren auch Ziel der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg. Bürgermeister ist seit vier Jahren Frank Volk (Freie Wähler).
> Neckarsteinach: Die für ihre mittelalterlichen vier Burgen bekannte Stadt ist die einzige Kommune im Redaktionsgebiet, die zu Hessen gehört. Sie ist die südlichste Stadt des Bundeslandes und liegt an der Mündung der Steinach in den Neckar. Ihr Stadtwappen geht auf den Minnesänger Bligger von Steinach zurück. Zur Stadt mit ihren 3840 Einwohnern gehören die Ortsteile Neckarhausen, Darsberg und Grein, die Anfang der 1970er Jahre eingemeindet wurden. Bürgermeister ist Herold Pfeifer (SPD).
> Nußloch: Die erstmals im Jahr 766 in Erscheinung getretene Gemeinde an der südlichen Bergstraße mit dem Ortsteil Maisbach ist das Zuhause von rund 11 300 Menschen. Mehrere Jahrhunderte lang prägte der Bergbau den Ort. Bis heute existiert der im Jahr 1899 gegründete Muschelkalksteinbruch, von wo das Rohmaterial über fünf Kilometer mit der ortsbildprägenden Materialseilbahn zum Zementwerk nach Leimen gebracht wird. Bekannt ist die Gemeinde auch als Standort des Modeunternehmens Betty Barclay. Bürgermeister ist Joachim Förster.
> Sandhausen: Die Gemeinde mit dem Weiler Bruchhausen hat vor wenigen Jahren die 15 000-Einwohner-Marke geknackt. Der erstmals im Jahr 1262 erwähnte Ort ist heute bekannt durch die namensgebenden Sanddünen und den Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen, der seine Partien im Hardtwaldstadion am Rand der Gemeinde austrägt. Ein Wahrzeichen von Sandhausen ist die Alte Synagoge im Ortskern. An die lange Tradition des Hopfenanbaus in der Gemeinde erinnert heute eine Demonstrationsanlage am Ortsrand. Bürgermeister ist Georg Kletti (CDU).
> Schönau: Mit der Gründung eines Zisterzienserklosters "in der schönen Au" schlug anno 1142 die Geburtsstunde der kleinen Stadt im Steinachtal. Von der Bedeutung des im Jahr 1558 im Zuge der Reformation aufgelösten Klosters zeugt noch heute die evangelische Stadtkirche – sie war lediglich der Speiseraum der Mönche. Durch die Eingemeindung Altneudorfs in den 1970er Jahren wuchs die Einwohnerzahl auf inzwischen 4400. Bürgermeister ist Matthias Frick (CDU).
> Spechbach: Das einstige Bauerndorf liegt zwischen Kleinem Odenwald und Kraichgau, also "middezwischedrin". Kein Wunder, dass es sich diesen Begriff rechtlich schützen ließ. Heute leben in dem Ort, dessen Mitte von den beiden Kirchen dominiert wird, 1720 Menschen. Bürgermeister ist seit wenigen Tagen Werner Braun (Freie Wähler).
> Wiesenbach: Ruinen einer Villa Rustica im Herrenwald zeugen von der Anwesenheit der Römer zu Beginn der Zeitrechnung. Die "kleine Perle im Naturpark Neckartal-Odenwald" unterteilt sich in ein Unter- und ein Oberdorf. Ebenfalls zu Wiesenbach gehört der Gutshof Langenzell und das dort im Jahr 1883 errichtete private Neue Schloss. Bürgermeister der 3096-Seelen-Gemeinde ist Eric Grabenbauer.
> Wilhelmsfeld: Schon die Kurfürsten wussten die Waldgebiete zu schätzen: Sie gingen hier auf Jagd. 1886, während seines Studiums in Heidelberg, lebte der spätere philippinische Nationalheld Jose Rizal im heutigen Luftkurort, dem einzigen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Auf diese bietet sich vom 41 Meter hohen Teltschikturm eine grandiose Sicht. Bürgermeister der 3168-Einwohner-Gemeinde ist Christoph Oeldorf (FW).
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Kamera, Redaktion und Produktion: Reinhard Lask