Stadtpark und Neckarvorland ab sofort gesperrt
Die Stadt zieht Konsequenzen und sperrt - Vollzugsdienst kontrolliert
Mosbach. (schat/stm) Geht es nur mit Verboten? Die Sorglosigkeit mancher Mitbürger im Umgang mit dem neuartigen Coronavirus und den noch immer nicht absehbaren Folgen seiner Ausbreitung hat auch die Verantwortlichen bei der Stadt Mosbach zu weiteren Schritten veranlasst. Einer möglicherweise landesweit kommenden Ausgangssperre wollte man zwar nicht "im Alleingang" vorgreifen, am Freitag aber zog man dennoch Konsequenzen aus den Erfahrungen und Beobachtungen der der vergangenen Tage – uns sperrte sowohl den Stadtpark als auch das Neckarvorland ab. Betroffen sind davon dann auch die in diesen Gebieten verlaufenden Radweg.
"Die Vorgabe ’Sozialkontakte meiden und damit der Ausbreitung des Coronavirus entgegenwirken’ – das ist eigentlich unmissverständlich. Leider haben sich weiterhin ganze Gruppen von Menschen im Stadtpark, am Neckarvorland oder beim Skater-Park unter der Stelzenbrücke getroffen, die dadurch nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch andere gefährden", heißt es dazu erklärend in einer Pressemitteilung. Nachdem Sport- und Spielplätze bereits geschlossen wurden, sieht sich die Stadtverwaltung gezwungen, auch den Stadtpark und das Neckarvorlands zu sperren. Diese Regelung gilt seit Freitag – "und wird vom städtischen Vollzugsdienst kontrolliert", so die Pressesprecherin der Stadt, Meike Wendt.
Bislang hatten die Mitarbeiter des Vollzugsdienstes bei Vergehen gegen das vom Land ausgesprochene Versammlungsgebot (nach § 3 der Corona-Verordnung) nur aufgeklärt und keine Strafen ausgesprochen. Ab sofort behalte man sich "auch andere Maßnahmen" vor, so Wendt weiter. Ob darüber hinaus weitergehende Einschränkungen vonseiten der Stadt – wie etwa eine Ausgangsbeschränkung – notwendig werden, hänge nun auch davon ab, ob sich die Menschen an die aktuellen Vorgaben halten. Eine Aussage, die mit Blick auf mögliche landesweite Restriktionen natürlich nur unter Vorbehalt gültig ist.
Die Verantwortliche der Stadt Mosbach rufen nochmals alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich an die vorgegebenen Regelungen von Bund und Land zu halten! "Wir befinden uns zweifelsohne in einer außergewöhnlichen und kritischen Phase. Viele von uns sind jung, fit und ohne schwerwiegende Vorerkrankung und werden das Coronavirus hoffentlich unbeschadet überstehen. Aber denken wir an diejenigen unter uns, die schon etwas älter sind, die eine chronische oder akute Erkrankung haben, deren Immunsystem geschwächt ist und die somit ernsthaft durch das Virus bedroht sind", sagt Oberbürgermeister Michael Jann und mahnt: "Die Anzahl der Todesfälle wird weiter steigen – wir müssen dem gemeinsam entgegentreten. Denken wir an unsere Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunde und versuchen alles, um die fortschreitende Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und dem Gesundheitssystem und der Wissenschaft eine Chance zu geben, sich gegen die Bedrohung zu wappnen."
Der OB fordert Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl ein. Statt Panik sei Besonnenheit angebracht, im Bewusstsein über den Ernst der Lage. "Diese Krise ist eine Bewährungsprobe für uns alle – lassen Sie uns diese gemeinsam meistern", so Jann.