Evangelische Kirchengemeinde Neckarelz

"Frei aus vollem Herzen vom Glauben reden"

Nach acht Jahren Vakanz hat Diedesheimer Gemeinde mit Frithjof Meißner wieder einen Pfarrer.

05.11.2021 UPDATE: 06.11.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden
Die Erzieherinnen Ann-Katrin Markowitsch, Kerstin Fix und Frauke Bolk (v. l.) brachten Pfarrer Frithjof Meißner die gemalten Herzenswünsche der Kinder aus den beiden evangelischen Kindergärten in Neckarelz mit. Foto: Gabriele Eisner-Just

Von Gabriele Eisner-Just

Neckarelz. Nach acht Jahren Vakanz hat die evangelische Kirchengemeinde Neckarelz-Diedesheim wieder einen Pfarrer: Frithjof Meißner wurde am Reformationstag in der Martinskirche Neckarelz offiziell in sein Leitungsamt eingeführt. Der 32-jährige Pfarrer war zwei Jahre lang im Probedienst in der Gemeinde, bewarb sich dann auf die Pfarrstelle und wurde vom Ältestenkreis gewählt. Frithjof Meißner wohnt mit seiner Familie, das sind seine Frau Janina und seine Tochter Nora, im Neckarelzer Pfarrhaus.

Im Einführungsgottesdienst saß neben Pfarrer Meißner sein Kollege, Pfarrer Helge Pönnighaus, der gerade seinen zweijährigen Probedienst in der zweiten evangelischen Gemeinde Neckarelz und in Neckarzimmern versieht. In Neckarelz und Diedesheim sind außerdem zwei evangelische Kindergärten verortet; dazu kommt der evangelische Religionsunterricht. Gerade im Bereich der Familienseelsorge gibt es also viel zu tun für den jungen Pfarrer, dem neben dem direkten Kontakt mit den Gemeindemitgliedern auch die digitalen Plattformen YouTube und Instagram wichtig sind. Gerade unter den Bedingungen der Corona-Pandemie helfen diese Kanäle, als Kirche auch digital präsent zu sein.

Dekan Folkhard Krall verlas die Berufungsurkunde des evangelischen Landesbischofs Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh. Ein zweites verlesenes Dokument betraf die Zustimmung des Patronatsherren Andreas Fürst zu Leiningen in Amorbach, dessen Schirmherrschaft für die Kirchengemeinde sich aus früheren Rechten ableitet. Der Dienst in der Gemeinde sei aber nicht in Dokumenten begründet, sondern im Herzen, führte Krall aus. "Frithjof, du kannst zuhören, richtige Worte finden, du kannst kleinen und großen Menschen den Glauben öffnen. Sicherheit wird dir aber nur geben, dass Gott sagt: Ich habe dich angesehen. Du bist mein."

Nach der Segensbitte von Dekan Krall und Pfarrerin Alexandra Wetteskind für den neu berufenen Pfarrer bedankte sich Krall bei allen, die sich in der Zeit der Pfarrvakanz für die Kirchengemeinde eingesetzt hatten, bei den versorgenden Pfarrerinnen und Pfarrern, bei den Kirchenältesten, allen Mitarbeiterinnen und bei den zahlreichen Ehrenamtlichen: "Gestalten Sie weiterhin Ihre Kirchengemeinde zusammen mit Ihrem Pfarrer. Dafür segne Sie Gott!"

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In der Predigt ging Pfarrer Frithjof Meißner auf Martin Luther ein, der vor 500 Jahren vor dem Reichstag zu Worms zu seinen Erkenntnissen über den Glauben und die Kirche stand. "Wozu stehe ich als Christ? Was gehört für mich zum christlichen Glauben unbedingt dazu?" Diese Fragen wurden von Dekan Krall, Pfarrer Pönnighaus und Pfarrer Meißner mit eigenen Statements beantwortet: Sich überraschen lassen von Gott, in jedem Menschen Gottes Ebenbild sehen, die Schöpfung bewahren und jedem Fehler zugestehen, dabei in Freiheit, ohne Furcht und aus vollem Herzen vom Glauben reden.

Festlich begleitet wurde der Gottesdienst mit Orgelmusik und vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Neckarelz-Diedesheim unter der Leitung von Michael Heiß, der nach langer coronabedingter Pause nun wieder traditionelle und moderne Musikstücke spielen durfte.

In seinem Grußwort nach dem Gottesdienst ging Jürgen Zimmermann, Vorsitzender des Ältestenkreises der evangelischen Kirchengemeinde, auf die langen Jahre der Vakanz ein und gab seiner Freude Ausdruck, mit Frithjof Meißner wieder einen Gemeindepfarrer zu haben.

Der Mosbacher Bürgermeister Michael Keilbach freute sich auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, gerade bei baulichen Themen wie den Kindergärten. Manfred Bopp, Pfarrgemeinderatsvorsitzender der katholischen Kirchengemeinde Mose, bezog sich in seinem Grußwort auf die enge Zusammenarbeit insbesondere im ökumenischen Zentrum Neckarelz. Schuldekan Martin Schwarz dankte Pfarrer Meißner für sein großes Engagement bei der Verkündigung des Glaubens an Schulkinder und an die Allerkleinsten.

Drei Erzieherinnen aus den beiden evangelischen Kindergärten übergaben schließlich dem neuen Pfarrer ein Büchlein mit gemalten Herzenswünschen der Kindergartenkinder. Zusätzlich wurden die beiden Pfarrer von allen Grußwortrednern mit symbolischen Geschenken erfreut. Auch die kleine Tochter von Pfarrer Meißner durfte eine Gabe der Kirchenältesten in Form eines riesigen Adventskalenders in Empfang nehmen. Im Anschluss an diesen stimmungsvollen, fröhlichen Gottesdienst feierte die Gemeinde bei lauem Herbstwetter im Pfarrgarten weiter.

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