Im November soll es einen weiteren "Runden Tisch" geben, denn eine einvernehmliche Lösung im DHBW-Konflikt zwischen Mosbach und Heilbronn wird gesucht. Foto: A. Rechner
Von Alexander Rechner
Mosbach. "Die beiden Leitungen der Dualen Hochschulen Mosbach und Heilbronn und das Ministerium suchen derzeit nach einer einvernehmlichen Lösung", fasste ein Sprecher des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) am gestrigen Dienstag den aktuellen Stand in Sachen DHBW-Konflikt zwischen Mosbach und Heilbronn zusammen. Um das erklärte Ziel zu erreichen, soll es im November eine zweite Auflage des "Runden Tisches" geben.
Dies bestätigte auch Rektorin Gabi Jeck-Schlottmann von der DHBW Mosbach: "Beim nächsten Runden Tisch Ende November wird ein Formulierungsvorschlag des MWK zur Wettbewerbsklausel diskutiert." Noch sei nichts in beschlossen. Die Hochschulleiterin hofft, dass "beim nächsten Runden Tisch eine Einigung und Lösung gefunden werden". Aktuell könne sie jedoch noch nicht abschätzen, wie die Lösung genau aussehen wird.
Anfang Oktober tauschte man sich bei einem Runden Tisch in Stuttgart über das zuletzt viel diskutierte Thema aus, hieß es nach der Zusammenkunft im Wissenschaftsministerium. Schließlich sind Politiker und Unternehmer aus der Region angesichts des drohenden Ungemachs für die Duale Hochschule Mosbach verärgert. So befasst sich - auf Antrag der SPD-Fraktion - am heutigen Mittwoch denn auch der Kreistag mit einer Resolution zum Erhalt der Konkurrenzklausel in Paragraf 5 der Verordnung zur Errichtung der DHBW Heilbronn. Die Befürchtung steht im Raum, die Regelung könnte (komplett) fallen.
Als 2014 die DHBW Heilbronn verselbstständigt wurde, sagte man dem Mosbacher Hochschulstandort zu, dass dadurch keine Konkurrenz entstehen soll. Deshalb wurden Studienprofile, die sich mit dem Mosbacher Angebot überschneiden, mit der Konkurrenzklausel ausgeschlossen. Und auf den Erhalt der Regelung pocht man in der Region.
Dagegen sieht man im Heilbronner Umland in der Regelung mittlerweile eine Gefahr für Standort und Wirtschaft. Ende Juli kam der Aufsichtsrat der Gesamt-DHBW unter Vorsitz der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zu dem Schluss, dass die grün-schwarze Landesregierung die Verordnung überarbeiten soll. Eine Aufhebung der Klausel schließe das nicht aus.
Den ersten Runden Tisch bezeichnete Gabi Jeck-Schlottmann als "insgesamt fruchtbringend und erhellend". So konnte die DHBW Mosbach der Rektorin zufolge die Gefahr von Verlagerungen von Studierenden an den Standort Heilbronn mit Zahlen untermauern. Eine Schwächung der Dualen Hochschule Mosbach wolle niemand. Zumal die Anzahl der Studienplätze in der Region insgesamt erhöht werden soll. "Ich halte bei einem Aufbau von Studienplätzen in Heilbronn einen Bestandsschutz für Mosbach für notwendig, um positiv in die Zukunft blicken zu können", sagte die Rektorin und ergänzte: "Darüber haben wir beim ersten Runden Tisch gesprochen, aber noch ist nichts in trockenen Tüchern. Wir müssen uns also weiter für den Standort Mosbach einsetzen."
Bevor das Landeskabinett entscheidet, wird man weiter beraten. "Derzeit laufen die positiven Gespräche noch", unterstrich ein Ministeriumssprecher. Denn eine Antwort auf die Frage soll erarbeitet werden - mit dem Ziel: "Am Ende soll eine Lösung stehen, mit der alle Seiten leben können", so der Sprecher.