Die Aufführung des Theater-Musicals zum Leben der AWO-Gründerin Marie Juchacz erntete Begeisterungsstürme. Foto: AWO/Eisner-Just
Neckar-Odenwald-Kreis. Das Theater-Musical der Arbeiterwohlfahrt Neckar-Odenwald "Eine starke Frau geht ihren Weg – die frühen Jahre der Marie Juchacz", das im Oktober 2019 am Auguste-Pattberg-Gymnasium in Neckarelz uraufgeführt wurde, ist für den Deutschen Engagementpreis 2020 nominiert. Die Preisverleihung findet am 3. Dezember in Berlin durch Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey statt.
Grundlage für die Nominierung war die Auszeichnung mit dem Lotte-Lemke-Engagementpreis des Awo-Bundesverbands. Denn nur, wer einen öffentlichen Preis gewonnen hat, kann den deutschen Engagementpreis bekommen. Neben dem Theater-Musical über Marie Juchacz, im Bereich "Demokratie stärken" werden Einzelpersonen und Organisationen für ihre ehrenamtlichen Leistungen in den Bereichen "Chancen schaffen", "Leben bewahren", "Grenzen überwinden" und "Generationen verbinden" ausgezeichnet.
Es sind Preisgelder in Höhe von je 5000 Euro ausgesetzt. Außerdem gibt es einen mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis, über den ab Herbst entschieden wird. Unter www.deutscher-engagementpreis.de kann abgestimmt werden.
Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen, zu denen auch der Awo-Bundesverband gehört. In der Jury des Deutschen Engagementpreises ist das Bündnisses für Gemeinnützigkeit vertreten sowie Expert(inn)en des Non-Profit-Bereichs, Wissenschaftler(innen) und jeweils eine Vertretung der drei fördernden Institutionen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Deutsche Fernsehlotterie und Deutsche Bahn Stiftung. Zentrale Kriterien für die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger sind Nachhaltigkeit, Innovation, Vorbildwirkung, gesellschaftlicher Bedarf, Motivation und Transparenz.
Im Bühnenstück nach einer Idee von Gabriele Teichmann, Vorsitzende des Awo-Kreisverbands Neckar-Odenwald, geht es um die Awo-Gründerin Marie Juchacz, die mitten in den sozialen und politischen Verwerfungen um das Jahr 1900 erste Frauenrechte und Sozialgesetze erkämpfte. Das Theater-Musical aus der Feder des Autors Norbert Franck aus Speyer gipfelt in der Ansprache der Sozialdemokratin Juchacz vor dem deutschen Reichstag 1919, gleichzeitig die erste Rede einer Frau vor einem deutschen Parlament.
Innerhalb eines Jahres studierte eine Gruppe von etwa 100 Schülerinnen und Schülern des Auguste-Pattberg-Gymnasiums das Theater-Musical mit Unterstützung ihrer Lehrer ein und brachten es vor 1500 Zuschauenden zur Aufführung – stehende Ovationen inklusive. Diese tolle Bestätigung für alle Beteiligten lässt die Awo-Kreisvorsitzende Gabriele Teichmann hoffen, dass die Jury dies genauso sieht.
Besonderer Dank gilt der Regisseurin Wiebke Stölting, dem Komponisten Patrick Bach, der Kunstlehrerin Anja Radetzki für die Kulissen und Regie, Beate Lörch-Rohmfeld für die Kostüme und der Sportlehrerin Margrit Schalek-Boigs als Tanz-Coach. In den Hauptrollen spielten Chiara Weber, Ann-Christin Boll, Lea Rullmann und Isabelle Zimmermann (Tanz); ein 25-köpfiger Chor und einige Solist(inn)en bereicherten die Aufführung. Nun heißt es Daumen drücken ...