Diverse Baustellen in Schefflenz - vom Breitbandausbau bis zur Kanalsanierung - standen auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatsitzung vor den Sommerferien. Foto: Peter Lahr
Von Peter Lahr
Schefflenz. 13 Tagesordnungspunkte, drei externe Referenten und dreieinhalb Stunden öffentliche Sitzung: Dieses beachtliche Pensum absolvierte der Schefflenzer Gemeinderat am Dienstagabend bei seiner letzten Beratung vor den Sommerferien.
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen im zweiten Bauabschnitt des Gebiets Lerchenberg (Oberschefflenz) stellte Oswald Gehringer vom Büro IBS dar, bevor die Gemeinderäte überwiegend einstimmig die Aufträge vergaben. So soll bereits Mitte September mit der Sanierung der Kanalisation begonnen werden. Die Gesamtlänge des Ausbaus bezifferte der Experte mit 270 Metern. Die Fahrbahnbreite liege danach zwischen 4,50 und 5,50 Metern. Auch an noch unbebauten Grundstücken werde die Möglichkeit von Anschlüssen berücksichtigt.
Als günstigster Bieter erhielt die Firma Boller-Bau aus Distelhausen den einstimmigen Zuschlag. Für die 711.138 Euro schwere Investition habe man 285.800 Euro Fördergelder bewilligt bekommen, berichtete Bürgermeister Rainer Houck.
Für die Kaltasphaltarbeiten gab man ebenfalls einstimmig den Auftrag an die Firma Possehl Spezialbau. Da man hierfür aber maximal 55.000 Euro zur Verfügung habe, wurde das Auftragsvolumen reduziert und der Bereich des Oberen Aschbergs zurückgestellt.
Für leichte Verwirrung bei einem Gemeinderat sorgte die Tatsache, dass man bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik nicht den nominal günstigsten Bieter bevorzugte, sondern eine Matrix als Vergleichsmaßstab anlegte, bei der zudem der spätere Service miteinbezogen wurde. Auch die bessere Ausleuchtung sprach für Vergabe an Netze BW Öhringen (mehrheitlicher Beschluss bei einer Gegenstimme).
Wieder einstimmig entschied man sich bei der neuen Heizanlage für den Kindergarten Oberschefflenz. Die ortsansässigen Firma Körber soll für 119.353 Euro eine Anlage installieren, die mit Holzpellets arbeitet (21.665 Euro Fördermittel). Die Ferien sollen für Abbrucharbeiten genutzt werden.
"Die Feuerwehr ist kein Verein. Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde", stellte Gesamtkommandant Christian Eifler an den Beginn seiner Ausführungen zur Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans.
Gastgeber gesucht
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Belange der engagierten Wehr auch künftig nach Möglichkeit zu fördern und etwa über die Anlage von Löschteichen nachzudenken.
Eigentlich läuft das Landessanierungsprogramm "Ortsmitte Mittelschefflenz" nächsten April aus. "Es bewegt sich noch einiges", erklärte Desiree Matheis vom Sanierungsträger Steg. Deshalb habe man beantragt, den Zeitraum um zwei Jahre zu verlängern. Nicht nur der Abbruch des alten Rathauses und dessen Neubau konnten im Rahmen des Programms realisiert werden. Bislang seien auch 15 private Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen worden. Deshalb beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Heldenweg komplett in das neue Sanierungsgebiet aufzunehmen. So sprach man sich auch einstimmig dafür aus, die Sanierung des Hauses Heldenweg Nr. 5 zu fördern. Eine Vorvereinbarung soll zudem dem neuen Besitzer des Hauses Mittelstr. 9 einen vorzeitigen Start der Umbaumaßnahmen ermöglichen.
Über den aktuellen Stand im Waidachswald informierte Rainer Houck: Für das bereits 1992 als FFH-Gebiet nach der Natura2000-Richtlinie der EU ausgewiesene Areal bestehe ein "dynamisches Verschlechterungsverbot". Deshalb müs᠆se der aktuelle Buchenanteil erhalten werden. Bei der Flurneuordnung in der Feldlage Oberschefflenz will die Gemeinde - vorbehaltlich des jetzigen Status quo - die Beiträge der Teilnehmer übernehmen (bei einer Enthaltung).
Sparen will man am Rande des Breitbandausbaus. Denn bei den Anpassungs- und Reparaturarbeiten an den Gehwegen will man nur das absolut Notwendige ausbessern, wofür 50.000 Euro bereitgestellt werden.
Heftig diskutiert wurde die geplante Erhöhung der Kindergärtenbeträge. So beschränkte man den Beschluss einer Erhöhung auf das Kindergartenjahr 2017/18, will sich über das weitere Prozedere intern abstimmen. Die gestaffelten Beiträge liegen zwischen 128 Euro (verlängerte Öffnungszeiten) und 355 Euro (Ganztagesgruppe Kleinkind). Bisher wurden 115 bzw. 320 Euro fällig.
"Wir freuen uns über jeden, der sich einbringt", appellierte Bürgermeister Rainer Houck an alle, Gäste aus Agendorf bei sich aufzunehmen. Diese besuchen Schefflenz vom 15. bis 18. September. Interessierte können sich an Sabrina Sommer, E-Mail: sabrina.sommer@Schefflenz.de, Telefon: (0 62 93) 92 00 10, wenden.