Heidelberg/Rhein-Neckar. (pol/mare) Die Temperaturen sinken langsam. Die Lust auf den ersten Glühwein der Saison steigt. Weihnachten kommt peu à peu in aller Munde und Sinne. Und mit der Vorweihnachtszeit starten auch die Weihnachtsmärkte in der ganzen Region. Am Montag wird der Heidelberger Budenzauber eröffnet - die RNZ wird live dabei sein.
Und bei den vielen kulinarischen oder handwerklichen Angeboten ist bei vielen Besuchern der Geldbeutel natürlich immer in Griffweite. Doch das birgt Gefahren. Denn Weihnachtsmärkte sind auch Tummelplatz für Taschendiebe. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden allein im Dezember 2017 in Mannheim 116 Fälle und in Heidelberg 51 Fälle registriert. Im gesamten Rhein-Neckar-Kreis kam es im Dezember 2017 zu 20 Taschendiebstählen.
Die Polizei gibt daher Tipps, wie Sie den Bummel unbeschwert genießen und den Langfingern keine Chance lassen können.
Die Täter, das teilt die Polizei in einer Presseerklärung mit, suchten gezielt das Gedränge auf den Märkten. "Einer lenkt dann das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und ein Dritter nimmt das Diebesgut an sich und entschwindet damit im Gedränge", erklärt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention, die Masche.
Innerhalb weniger Sekunden seien auf diese Art Brieftasche, Handy oder Kreditkarten weg. Die Langfinger seien meist nur schwer zu finden, wenn sie nicht gerade auf frischer Tat ertappt werden. Zumal der Verlust häufig erst später bemerkt wird und deshalb auch kein Täter beschreiben werden kann.
Symbolfoto: www.polizei-beratung.deEine weitere Masche der Täter ist, das potenzielle Opfer angeblich versehentlich mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, dann entschuldigend den Fleck zu reinigen und dabei die Wertsachen zu stibitzen.
Beliebt sei auch der Drängel-Trick. Und der geht so: Ein Dieb rückt unangenehm dicht an Jemanden heran. Und zwar von der Seite, an der nicht die Handtasche oder der Geldbeutel in der Manteltasche sind. Das potenzielle Opfer wendet sich irgendwann verärgert ab. Und damit dreht der Marktgast dem Täter aber die Tasche oder den Geldbeutel in der Manteltasche zu - der Dieb greift ganz schnell zu.
Und so sorgen Sie gegen einen Trickdiebstahl vor
Manchmal lassen sich Taschendiebe schon früh erkennen. Und zwar am typisch suchenden Blick: Sie meiden den direkten Blickkontakt mit den Menschen und schauen eher nach der Beute, also beispielsweise nach Hand- oder Umhängetaschen.
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie Sie tatsächlich benötigen
- Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen Innentaschen möglichst dicht am Körper und halten sie diese Taschen verschlossen
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper
- Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden
- Wenn Sie doch bemerken, dass Sie bestohlen wurden, lassen Sie Ihre Zahlungskarte sofort mit dem Sperrnotruf 116 116 sperren. Wenn sich Ihre Bank diesem Notruf nicht angeschlossen hat, wenden Sie sich direkt an das Geldunternehmen.
- Damit Ihre Zahlungskarte (zum Beispiel Girocard, früher EC-Karte) auch für das elektronische Lastschriftverfahren gesperrt werden kann, für das Sie lediglich eine Unterschrift brauchen, müssen Sie den Verlust bei der Polizei melden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.
Weitere Infos gibt es im Flyer "Schlauer gegen Klauer", den Sie oben rechts downloaden können.
(Um auf die Budenpläne zu gelangen, einfach den Link in den Punkten anklicken)
In der Weihnachtszeit setzt das Polizeipräsidium Mannheim vertärkt auf Präsenz- und Überwachungsmaßnahmen auf den größeren Weihnachtsmärkten in der Region. Daneben sind auch viele verdeckte Ermittler im Einsatz.
Info: Wer auf dem Weihnachtsmärkten bestohlen oder Zeuge eines Diebstahls wird, kann sich vor Ort an die Polizei im Container auf dem Paradeplatz Mannheim oder in der Sonderwache auf dem Bismarckplatz in Heidelberg wenden.