Heidelberg. (RNZ/rl) Das trocken-heiße Wetter der beiden Sommer 2018 und 2019 sowie der niederschlagsarme Winter dazwischen haben deutliche Schäden in den Wäldern hinterlassen. Das teilte das Kreisforstamt im Rhein-Neckar-Kreis am heutigen Dienstag mit. Wegen der hohen Anzahl angeschlagener oder abgestorbener Bäume könnten diese nicht alle sofort gefällt werden, erklärte Kreisforstamt-Leiter Manfred Robens.
Priorität hätten jene Bäume, die entlang öffentlicher Verkehrswege, angrenzend an Bebauung oder im Bereich von Erholungseinrichtungen wie Waldfestplätzen oder Spielplätzen stehen und die Verkehrssicherheit gefährden. Anschließend seien mit Schädlingen befallene Bäume dran. Diese müssten zudem schnell aus dem Wald gebracht werden müssen, um die Ausbreitung des Borkenkäfers zu verringern.
"Überall in den Wäldern stehen allerdings noch Bäume, die ganz oder in Teilen abgestorben sind", erläutert Robens. "Durch Wind, starken Niederschlag oder sogar ganz ohne erkennbaren äußeren Einfluss können sich dürre Äste lösen und herunterbrechen. Bei stärker geschädigten Bäumen kann auch der Stamm oder das Wurzelwerk versagen."
Das Kreisforstamt weist darauf hin, dass das Betreten des Waldes, auch auf den festen Wegen, auf eigene Gefahr erfolgt. Zusammenbrechende oder umstürzende Bäume gelten dabei als "waldtypische Gefahren".
"Wegen der Vielzahl der Schäden kann nicht jeder Weg zeitnah freigeräumt werden", so Robens. Vor allem in "Laubbaumbeständen mit Dürrholz in den Kronen" könne nur in Ausnahmefällen vor dem Laubfall gearbeitet werden. Die Risiken für die Forstwirte durch herabstürzende Äste seien hier zu hoch.
Waldbesucher sollten gerade bei stürmischem Wetter Bereiche mit absterbenden Ästen in den Baumkronen meiden, empfiehlt das Forstamt. Ein entsprechendes Plakat soll dabei auf besonders risikoreiche Stellen hinweisen.
"Wo es die Umstände zulassen, werden wir die Bäume als Totholz stehen lassen, die dann als Lebensraum für Insekten, Fledermäuse oder höhlenbrütende Vögel dienen", erklärt Robens.