Ein Corona-Schnelltest. Symbolfoto: dpa
Von Alexander Albrecht
Rhein-Neckar. Schwerkranke und ältere Menschen sind bei einer Infektion mit dem Coronavirus besonders gefährdet. Damit möglichst niemand von ihnen wegen des Ansteckungsrisikos Weihnachten einsam und alleine verbringen muss, bietet das Land an rund 150 Standorten in mehr als 120 Kommunen insgesamt 80.000 kostenlose Antigen-Schnelltests für deren Angehörige an.
Auf der Liste des Sozialministeriums standen bis Freitag Heilbronn und der Neckar-Odenwald-Kreis (Buchen und Elztal). Neu hinzugekommen sind am Wochenende die Testcenter in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis. Dort werden an diesem Mittwoch, 23. Dezember, und (in Sinsheim und Reilingen) an Heiligabend Abstriche genommen.
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises nannte dafür laut einer Mitteilung vom Sonntag die folgenden Termine:
> Heidelberg: Mittwoch von 14 bis 19 Uhr.
> Reilingen: Mittwoch von 16 bis 18 Uhr und an Heiligabend von 7 bis 11 Uhr.
> Sinsheim: Mittwoch von 13 bis 18 Uhr und an Heiligabend von 7 bis 11 Uhr.
"Das Kontingent an Tests ist allerdings begrenzt", sagte Andreas Welker, der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts. Zwingend erforderlich ist daher eine vorherige Terminvergabe, die ausschließlich über eine Telefon-Hotline unter der Nummer 0 62 21 /52 21 88 1 erfolgt. "Ohne Voranmeldung gibt es vor Ort auch keinen Schnelltest", stellte Welker unmissverständlich klar.
Die Standorte waren nach Angaben von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) von den beteiligten Organisationen ausgewählt worden. Allerdings hatte die Behörde nach Angaben des Malteser Hilfsdiensts in Mannheim die Landesverbände erst am vergangenen Donnerstag informiert und schon am Freitagmittag um Rückmeldungen gebeten. Das war für die Helfer in der Quadratestadt zu kurzfristig. Ähnliches gilt für die Johanniter. Beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Rhein-Neckar sorgten zudem fehlende Kapazitäten dafür, sich nicht zu beteiligen.
Bereits vorbereitet auf die Aktion zeigte sich dagegen das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg und in der Region. "Wir freuen uns, dass die Stadt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis die Kapazitäten der Antigentests für die Region gemeinsam zur Verfügung stellen, nachdem die Kapazitäten des Landes ausgeschöpft sind", sagte Jürgen Wiesbeck, Präsident des DRK-Kreisverbands Rhein-Neckar/Heidelberg. Noch am Freitag hatte er der RNZ gesagt, man suche "im Moment mit allen Verantwortlichen nach Möglichkeiten, die Aktion auch dort an den Start zu bringen". Das ist nun gelungen.
Die Stationen in den Testzentren werden als sogenannter "Walk-In" angelegt. Das heißt: Die Personen laufen durch die Teststraßen und warten nach dem Antigen-Schnelltest auf das Ergebnis. Fällt dieses positiv aus, wird direkt im Anschluss noch vor Ort ein PCR-Bestätigungstest durchgeführt. In diesem Fall ist die Person verpflichtet, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben, bis auch dieses Ergebnis vorliegt.
Ist der Schnelltest negativ, ist die betroffene Person mit großer Wahrscheinlichkeit nicht infektiös. Die Aussagekraft hierfür liegt laut Sozialministerium bei circa 90 bis 95 Prozent. Da der Test darüber hinaus nur eine Momentaufnahme darstellt, rät das Gesundheitsamt dringend dazu, die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten sowie eine Maske zu tragen.