Der Platz mit Brunnen am Vogelpark wird bald mit Pflanzen aufgehübscht. Foto: Lenhardt
Von Harald Berlinghof
Plankstadt. Die Gemeinde rechnet dieses Jahr zwar mit weniger Einnahmen, neue Schulden wird Plankstadt aber nicht machen. Das geht aus dem zweiten kommunalen Haushalt der Gemeinde Plankstadt hervor, den Kämmerer Hans-Peter Kroiher nach den Grundsätzen der Doppik aufgestellt hat. Laut den Erläuterungen des Kämmerers in der jüngsten Gemeinderatssitzung weist der Haushalt 2020 ein negatives Jahresergebnis in Höhe von 1,13 Millionen Euro auf. Trotzdem gelingt es der Gemeinde, den Haushalt auszugleichen, ohne dass zusätzliche Steuern oder Gebührenerhöhungen nötig sind. Die Kommune muss auch keine neuen Kredite aufnehmen, die Schulden sinken weiter.
Zum Jahresende 2020 wird man nur noch 0,55 Millionen Euro Schulden im Kernhaushalt haben. Das entspricht einer Verschuldung von 54 Euro pro Einwohner. Diesen Minusbetrag gleicht die Kommune mit Grundstücksverkäufen aus. Gleichzeitig will sie weiter in die Gemeinde investieren. Zu den großen anstehenden Projekten zählen die Sanierung der Mehrzweckhalle, das Areal Adler und der Rathausumbau. "Wir müssen jetzt einen Investitionsstau abarbeiten. Dass der Ergebnishaushalt negativ ist, kann man einmal aushalten, immer geht das aber nicht", meinte Stephan Verclas (Plali). Jutta Schneider (SPD) ergänzte, dass das Jahr 2020 von außerordentlichen Investitionsmaßnahmen geprägt sei.
Jutta Schuster (CDU) sah den Haushaltsplan nicht einseitig negativ. "Andere haben ähnliche Probleme. Und wir können mit Grundstücksverkäufen immerhin eine Schuldenaufnahme vermeiden. Andere sind gezwungen, Darlehen aufzunehmen", sagt sie.
Thomas Burger (GLP) betonte, dass die Gemeinde außerordentliche Anstrengungen im Bereich des bezahlbaren Wohnraums im Antoniusquartier unternehme. Außerdem habe man ein Mehrfamilienhaus für acht Parteien im Wert von 1,3 Millionen Euro sowie ein kleines Wohngebäude für 0,2 Millionen Euro erworben. Sechs neue Wohnungen kommen für 0,7 Millionen Euro durch den Ankauf des Sparkassengebäudes in den Besitz der Gemeinde. Die Kosten für die betreute Wohngemeinschaft im Adler-Gebäude betragen 1,2 Millionen Euro. Am Ende stimmten die Gemeinderäte geschlossen für den Haushaltsplan 2020.
Das Gremium gab ebenfalls grünes Licht für ein paar Einzelanträge der Fraktionen. Dazu gehört eine Radwegebeschilderung "Rund um Plankstadt", eine schönere Weihnachtsbeleuchtung an den Ortseingängen und ein Verbot des Anlegens von Steingärten in neuen Bebauungsgebieten. Die CDU hatte außerdem gefordert, den Glasfaser-Ausbau im Ort zu beschleunigen.
Die Plankstadter Liste brachte einen Antrag ein, der eine Begrünung des Platzes um den Jubiläumsbrunnen am Vogelpark vorsieht. Beim zukünftigen "Tag des lebendigen Gartens" soll laut Antrag der GLP der bisherige Blumenschmuck-Wettbewerb durch die Prämierung ökologischer Gärten sowie Fassaden- und Dachbegrünungen ergänzt werden.
Auch der Vorschlag der GLP zur Schaffung von Fahrradstellplätzen auf der Straße vor Geschäften kam bei den Räten gut an. Die SPD beantragte außerdem die außerplanmäßige finanzielle Unterstützung des Vereins für Vogelschutz, der den Park betreibt. An Silvester sind dort Schäden durch Feuerwerk entstanden. Der Bürgermeister schlug außerdem vor, am 19. September, dem Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar, im Vogelpark einen Einsatz mit Hilfe des Bauhofs zu organisieren. "Alle Gemeinderäte sind eingeladen, mit Hand anzulegen", so Drescher.