Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa
Von Carsten Blaue
Heidelberg. In den Niederlanden, in Dänemark und in London gibt es schon Radschnellwege. Spätestens im Jahr 2025 soll auch eine flotte Verbindung für Radler zwischen Heidelberg und Mannheim fertig sein. Am Donnerstag, 12. Juli, beginnt um 18 Uhr im Merian-Saal der Heidelberger Stadthalle die Öffentlichkeitsbeteiligung an dem Projekt.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) wird alle Interessierten über den frühen Stand der Planung und das weitere Vorgehen informieren. Das RP erhofft sich im Gegenzug Anregungen für Themen, die in der Planungsphase sowie im Beteiligungsprozess berücksichtigt werden sollten.
Der Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg soll vor allem für Berufspendler attraktiv sein und ihnen das Rad für den Weg zur Arbeit schmackhaft machen. Mit einer vier Meter breiten Strecke ohne viele Kurven, Schlaglöcher, Kreuzungen oder Ampeln. Dafür aber mit Anschlüssen an den öffentlichen Nahverkehr.
Das Ziel ist klar: Gerade in den Stoßzeiten soll der motorisierte Pendlerverkehr entlastet werden. Aber auch sonst soll es sich lohnen, zwischen Heidelberg und Mannheim in die Pedale zu treten und sich klimafreundlich fortzubewegen.
In der Machbarkeitsstudie gibt es für den Radschnellweg drei Trassen, zwei südlich, eine nördlich des Neckars. Die südlichste ist gut 22 Kilometer lang, verläuft von Mannheim aus durch die Stadtteile Schwetzingerstadt und Hermsheim, kreuzt die Gleise des Güterbahnhofs und führt weiter entlang der Schienen über Friedrichsfeld und den Heidelberger Pfaffengrund in die Bahnstadt.
Ein Endpunkt der mittleren, knapp 22 Kilometer langen Route ist ungefähr beim Heidelberger Hauptbahnhof. Über Wieblingen, Edingen, Seckenheim und Neuostheim geht es südlich des Neckars in die Mannheimer City. Die meisten Berufspendler würde man jedoch auf der Nord-Trasse erreichen können:
"Hier liegen große Arbeitgeber, Schulen und Hochschulen", sagt Ralph Schlusche, Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN), in dessen Auftrag die Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg erstellt wurde.
Also wäre dem VRRN diese rund 23 Kilometer lange Streckenführung am liebsten. Sie überquert schon in Mannheim den Neckar und führt über Freudenheim, Ilvesheim und Ladenburg zum Neuenheimer Feld in Heidelberg.
Interessant, wovon die Studie ausgeht: Demnach legt man heute auf normalen Radwegen bei 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit rund zehn Kilometer in 40 Minuten zurück. Bis zu dieser Entfernung sei das Fahrrad schon eine heute "akzeptierte Alternative", heißt es darin.
Für den Radschnellweg rechnen die Experten mit einem Tempo von durchschnittlich 25 km/h. Macht 16 Kilometer in 40 Minuten. Zudem gehen sie davon aus, dass die komplette Distanz zwischen Mannheim und Heidelberg selten zurückgelegt wird. Teilstrecken würden genutzt. Auch im weiteren Verlauf.
Denn von Mannheim soll der Radschnellweg irgendwann über Ludwigshafen bis Schifferstadt weitergeführt werden. Nach Norden soll es außerdem einen 60 Kilometer langen Anschluss nach Darmstadt geben, wo ein Radschnellweg aus Richtung Frankfurt enden soll. Auch dafür laufen die Planungen.