Von Carsten Blaue
Heidelberg/Mannheim. Das Regierungspräsidium in Karlsruhe (RP) lädt alle Interessierten zu zwei Radtouren entlang der sogenannten "Vorzugstrasse" für den geplanten Radschnellweg zwischen Heidelberg und Mannheim ein. Das RP will die Route quasi "erlebbar" machen, unterwegs Fragen beantworten und auch an einzelnen Punkten der Strecke anhalten, wenn hier Gesprächsbedarf besteht.
Den kann man im Internet gleich bei der Anmeldung zu den Radtouren signalisieren. Die erste startet am Dienstag, 20. Oktober, um 16.30 Uhr, in Ladenburg und endet nach etwa zwei Stunden in Mannheim. Tags drauf, am Mittwoch, 21. Oktober, um 16.30 Uhr, geht es von Edingen-Neckarhausen nach Heidelberg. Jeweils eine halbe Stunde vorher kommt man an den Treffpunkten in Ladenburg und Edingen-Neckarhausen zusammen, die das RP nach Ablauf der Anmeldefrist bekannt geben will. Diese endet am 13. Oktober.
Die Teilnehmerzahl ist pro Tour auf 50 begrenzt. Bei schlechtem Wetter oder je nach Entwicklung der Corona-Zahlen kann es sein, dass das RP das Ganze absagt und man den zukünftigen Radschnellweg zwischen Heidelberg und Mannheim nicht "erleben" kann. Zudem hat das RP die für diesen Herbst angekündigte zweite Runde der Ortsbegehungen entlang der Route auf das kommende Frühjahr verschoben. Erst dann wird es vor Ort also um die Detailplanungen der Vorzugstrasse gehen. Offenbar gab es hier Verzögerungen. Die Entwürfe des beauftragten Büros hätten bislang noch nicht die erforderliche Planungsreife, teilte das RP mit.
Zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken.
Grafik: RNZ-ReproDie Karlsruher Behörde, die für die Planung des Radschnellwegs verantwortlich ist, hatte vor den Sommerferien die konkrete Route vorgestellt. Diese verläuft im Abschnitt Mannheim bis Ladenburg nördlich des Neckars, quert bei Ladenburg den Neckar entlang der L 597, die gerade gebaut wird, in Richtung Seckenheim und führt weiter von Seckenheim über Edingen nach Heidelberg.
Den Weg im Groben hatte das RP aus den drei Streckenvarianten erarbeitet, die aus der Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt hervorgegangen waren. Bevor es danach detaillierter wurde, holte die Behörde die Bürger mit ins Boot. Diese konnten sich im vergangenen Sommer und Herbst auf einer Online-Plattform mit Anregungen, Kritik und auch mal Lob in die Diskussion einklinken. Außerdem gab es die ersten Ortsbegehungen in Mannheim, Ladenburg, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen und Heidelberg.
Das Interesse war groß. Die Homepage zur Bürgerbeteiligung wurde über 8000 Mal aufgerufen – alleine 5000 Mal in der Zeit zwischen Juli und Oktober 2019. In die digitale "Beteiligungskarte" wurden 400 Ideen eingetragen, die 200 Mal kommentiert und 4000 Mal mit einem "Like" oder "Dislike" bewertet wurden. Diese Anregungen gingen dann ein in die Planung der Vorzugsstrecke, die nun bei den Radtouren befahren wird.
Auch sonst tut sich Einiges in der Radregion Rhein-Neckar, um attraktive, schnelle und sichere Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu schaffen. Kürzlich unterzeichneten die Bürgermeister von Heidelberg, Schwetzingen, Plankstadt und Eppelheim ihre gemeinsame Vereinbarung zur Planung des sieben Kilometer langen Radschnellwegs zwischen Schwetzingen und Heidelberg. Weil ihnen der normale bürokratische Weg zu lange dauern würde, planen sie selbst, wobei die Fäden im Schwetzinger Rathaus zusammenlaufen.
Zudem hat der Mannheimer Gemeinderat am Dienstag grünes Licht gegeben für den Bau der allerdings noch immer umstrittenen Radschnellverbindung durch die Feudenheimer Au. Am 15. Oktober will das Gremium zudem den Grundsatzbeschluss für die Vorzugstrasse des Radschnellwegs Mannheim – Heidelberg fassen – und hier konkret für den Abschnitt auf Mannheimer Gemarkung.
Info: Anmeldung zu den beiden Radtouren im Internet unter www.kurzelinks.de/radschnellweg. Nähere Informationen zum Verlauf der Vorzugstrasse finden sich unter www.radschnellweg-hd-ma.de. Die Machbarkeitsstudie des Verbandes Region Rhein-Neckar ist unter "Downloads" auf www.radschnellweg-hd-ma.de abgelegt.