Circus Roncalli kommt nach fast drei Jahrzehnten wieder nach Mannheim. Marco Biasimi, Andrej Ivakhnenko und Natalia Leontieva (von links) luden jetzt am Wasserturm schon mal zum Gastspiel ein, das am 23. März beginnt. Foto: Alfred Gerold
Von Wolf H. Goldschmitt
Mannheim. "Löwen, Elefanten, Bären, alle diese Wildtiere haben in meinem Zirkus nichts verloren", sagt Bernhard Paul. Und der muss es wissen. Seit 40 Jahren führt er den Circus Roncalli - und verzichtet konsequent auf exotische Vierbeiner. Die Devise: "Keine Angst vor wilden Tieren --wir haben keine!"
Seine fulminante Show besteht aus Trapezkünstlern, Clowns und Jongleuren sowie einem gehörigen Schuss Manegenmagie. Auch Dressuren fehlen im bunten Unterhaltungsreigen nicht, aber allein Pferde und Hunde drehen im Zelt ihre Runden.
"Wir arbeiten mit diesen Tieren, weil wir glauben, dass sie problemlos zu halten sind", erklärte Pressesprecherin Meike Schütte jetzt im Café Flo bei der Präsentation von "Salto Vitale", dem neuen Programm. Vom 23. März bis 3. April gastiert die legendäre Kultkarawane auf dem Neuen Messplatz in Mannheim.
Es war aber auch an der Zeit, dass sich die Erfolgstruppe wieder einmal in der Kurpfalz blicken lässt. Rund 30 Jahre sind seit der letzten Stippvisite der poetischen Zirkuskunst vergangen. Mit von der Partei bei diesem - laut Programmheft - "Circusstück und Stück Circus in zwei Akten auf Sägemehl" sind Akrobaten aller Couleur. Ob mit Rhönrad, am Schlappseil, Hand auf Hand, mit Keulen oder auf dem Schleuderbrett, alle Akteure zählen zur Elite ihrer Zunft. Klassische Reitschule mit Friesen- und Araberhengsten sowie die sibirischen Huskys, die durch die Manege toben, vervollkommnen die märchenhafte Reise in eine andere Welt.
Zwei Stunden Nostalgie und Fantasie sollen ein Gesamtkunstwerk sein, in dem Ambiente, Atmosphäre und Artisten eine perfekte Symbiose bilden, verspricht Bernhard Paul, der Altmeister der bühnenreifen Zirkuskunst. Ds Lachen kommt dabei ich auch nicht zu kurz. Der russische Komiker Sergej Maslennikov mit seinen schier unzähligen Jongliergegenständen, Musikant Gabor Vosteen, der den Zuhörern die Flötentöne beibringen will, und die Clowns "Les Rossyann" strapazieren das Zwerchfell der 1500 Zuschauer, die das Zirkuszelt fasst, mit einer fast vergessenen Form von Komik à la Varieté. Ein starkes Orchester gibt dem Unterhaltungsmenü zudem den musikalischen Pfiff.
Info: Circus Roncalli vom 23. März bis zum 3. April auf dem Neuen Messplatz in Mannheim. Karten im Vorverkauf bei allen Geschäftsstellen der Rhein-Neckar-Zeitung.