Im grün-goldenen Abendkleid eröffnete Andrea Berg ihre dreistündige Schlagerparty. Foto: Gerold
Von Manfred Ofer
Mannheim. Die Schlager-Queen bat zur Audienz. Natürlich gibt es in Deutschland noch eine andere Künstlerin, der man diesen Titel zutrauen will, doch für ihre Fans ist Andrea Berg die einzig wahre Trägerin. Und die strömten am Samstag in großer Zahl in die SAP-Arena. Die Sängerin machte im Rahmen ihrer "Mosaik-Live-Arena-Tour" in Mannheim Station. Drei Stunden lang gab es von ihr Hits aus mehr als 25 Jahren zu hören – verpackt in eine grandiose Bühnenshow.
Andrea Berg in Mannheim - Die FotogalerieUnd damit auch wirklich alle etwas davon hatten, befanden sich Leinwände links, rechts und hinter der Bühne. Darauf konnten die Konzertbesucher den Star des Abends in Großaufnahme verfolgen. Auf einer weiteren kleinen Bühne mitten in der Arena stand ein Himmelbett mit einem Teddybär. Das Bett schwebte gleich zu Beginn an nicht ganz 99 bunte Luftballons gebunden zur Decke. Wenig später stand sie da im grünen Galakleid und mit viel Herz in der Stimme.
Andrea Berg eröffnete ihr Konzert mit dem Titelsong aus ihrem aktuellen Album "Mosaik". Währenddessen drehten sich auf der großen Leinwand gewaltige Zahnräder wie ein Uhrwerk, das nun angeworfen war. Eine Zeit, die für das Publikum wie im Flug verging. Das lag natürlich an den Songs, die Andrea Berg zum Besten gab: Hits aus 28 Jahren. So lange ist die Schlagersängerin nun schon im Geschäft, seitdem das Debütalbum "Du bist frei" auf den Markt kam. Ihre Songs entern seitdem in schöner Regelmäßigkeit die Charts dreier Länder, durch die sie derzeit tourt: Deutschland, Österreich und die Schweiz. Es sind 31 Konzerte in 30 Städten, um genau zu sein.
Rund 120 Roadies sorgen für den Auf- und Abbau der Scheinwerfer, Screens und gewaltiger Figuren. Neben der aufwendigen Technik, die das alles möglich macht, sorgen eine sechsköpfige Band und ein halbes Dutzend Tänzer dafür, dass Andrea Berg auf der Bühne ihren Traum leben kann.
Darin geht es darum, wie sie immer wieder ihrem Publikum zurief, das Leben zu feiern. Das ließ sich nicht lange bitten. Spätestens beim Song "Ich wünsche mir Unendlichkeit" hatten die meisten schon ihre Sitze verlassen, tanzten und ließen sich von den Melodien treiben. Und das ging generationenübergreifend.
An diesem Abend hatten sie alle "Lust auf pures Leben", wie es in einem ihrer Songs so schön heißt. Und während Andrea Berg in wechselnden Kostümen und wie aufgezogen über die Bühne tänzelte, tauchten die Bilder auf dem Großbildschirm alles in eine Aura, die an einen psychedelischen Märchenwald erinnerte. Manchmal erinnerten die grandiosen Szenen, wenn zum Beispiel Zeppeline über eine futuristische Skyline tuckerten, auch an einen Traum aus dem Kopf eines Salvador Dalís. Sehr persönliche Aufnahmen umrahmten den Song "Kilimandscharo" aus dem allerersten Album. Sie zeigten die Sängerin beim Urlaub mit der Familie.
Das Publikum kannte jede Zeile und es kam seinem Star mitunter recht nahe, weil die Sängerin auch schon mal die Bühne verließ, um Küsschen und Umarmungen zu verteilen. An diesem Abend waren alle Teil einer Familie, und die SAP-Arena ein einziger Discofox-Tanztempel. Ihren größten Hit hatte sich Andrea Berg jedoch bis zum Schluss aufgespart. Mit "Du hast mich tausend Mal belogen" machte sie noch einmal richtig Alarm im Saal. Aber das war ja auch irgendwie klar.