Bekommt nach 30 Jahren wieder eine Generalüberholung: der Wasserturm. Foto: vaf
Von Olivia Kaiser
Mannheim. Für die Mannheimer ist er so symbolträchtig wie für die Pariser der Eiffelturm: der Wasserturm. Allerdings ist der Sandsteinbau, der nach drei Jahren Bauzeit 1889 eingeweiht wurde, anfällig für die Witterung. Deshalb plant die Eigentümerin, die MVV Energie AG, im Jahr 2021 eine Sanierung. "Obwohl es für uns als Energie- und Wasserunternehmen schon seit vielen Jahren seine technische Bedeutung und Funktion verloren hat, ist der Erhalt dieses denkmalgeschützten Gebäudes für uns eine kontinuierliche Aufgabe, der wir uns gern stellen", betonte MVV-Vorstandsvorsitzender Georg Müller.
Die letzte größere Sanierung am Wasserturm fand 1988 statt, deshalb sind umfangreichere Arbeiten nötig. "Dabei geht es vor allem um eine Fugensanierung gegen eindringende Feuchtigkeit sowie um die Ausbesserung des Sandsteins und eine Abdichtung der Kellerwand", zählt Müller auf. Drei Jahre soll die Sanierung dauern. Da die Arbeiten abschnittsweise vorgenommen werden können, ist nie der ganze Wasserturm verhüllt.
Vor allem die Witterungseinflüsse sind es, die dem Sandstein zu Schaffen machen. Die diversen Meisterschaftsfeiern, die im Lauf der Jahre am Mannheimer Wahrzeichen stattgefunden haben, hätten dem Turm nicht geschadet, betonte MVV-Sprecher Roland Kress.
Die Kosten schätzt das Unternehmen auf circa 3,5 Millionen Euro und hofft auf finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Am liebsten wäre Georg Müller eine Drittelfinanzierung, so wie es das Ziel bei der Sanierung des Nationaltheaters war. Derzeit werden einige Gutachten erstellt, beispielsweise eine Kartierung des gesamten Wasserturms, um herauszufinden, welche Steine ausgetauscht werden müssen. Deshalb rechnet die MVV, dass sie 2021 mit der Sanierung starten kann.