War die Feuerwehr eingebunden? (Update)

03.08.2021 UPDATE: 16.08.2021 19:45 Uhr 4 Minuten, 17 Sekunden

Mannheim. (oka) Die plötzliche Sperrung des Fahrlachtunnels vor zwei Wochen, 3. August, sorgt bei den Fraktionsmitgliedern der Freien Wähler/Mannheimer Liste (ML) für einige offene Fragen. Sie fordern Antworten aus dem Rathaus. Die erheblichen Sicherheitsmängel könnten schließlich nicht von heute auf morgen entstanden und festgestellt worden sein, erklärte Fraktionsvorsitzender Achim Weizel. Er will von der Stadtverwaltung wissen, warum es nicht bereits in den vergangenen Monaten und Jahren Erneuerungen gegeben hat.

"Dadurch wären vielleicht nur kurzzeitige Sperrungen erforderlich geworden, langjährige Verkehrseinschränkungen und Teilsperrungen hätten wahrscheinlich vermieden werden können", so Weizel. "Die ganze Situation wirft kein gutes Licht auf die Verwaltung, sie muss sich hier auch unbequeme Fragen gefallen lassen." Die Fraktion hat diesbezüglich einen ausführlichen Fragenkatalog an die Verwaltung geschickt.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Holger Schmid merkt an, dass insbesondere die ungeklärten Fragen, wann welche Mängel bekannt waren und welche Maßnahmen zur Beseitigung ergriffen wurden, entscheidend seien. "Auch stellt sich für uns die Frage, warum die Berufsfeuerwehr nicht den Finger gehoben und auf Missstände hingewiesen hat, oder war die Feuerwehr gar nicht eingebunden? Wurden Vorschläge von dieser Seite gemacht, warum wurden diese nicht weiterverfolgt? Das alles muss geklärt werden", so Holger Schmid.

Christopher Probst, der die Fraktion im Ausschuss "Technische Betriebe" vertritt und als einer der Ersten von der Teilsperrung erfahren hat, fügt hinzu: "Die jetzt zwingend erforderlichen großen Investitionen hätten bei einer früheren, rechtzeitigen Veranlassung sicherlich auf mehrere Haushaltsjahre und einzelne kleinere Maßnahmen verteilt werden können. Dadurch wäre der Finanzierungs- und Handlungsspielraum der Stadt Mannheim deutlich weniger eingeschränkt worden."

Positiv bewerten die Fraktionsmitglieder der ML, dass die Verwaltung "Einsicht gezeigt und den Verkehrsversuch in der Innenstadt aufgrund der aktuellen Situation teilweise verschoben hat". Dadurch könne das nach Ende der Sommerferien zu erwartende Verkehrschaos hoffentlich etwas abgemildert werden.

Update: Montag, 16. August 2021, 19.45 Uhr


Umleitung für gesperrten Fahrlachtunnel wird angepasst

Mannheim. (RNZ) Die Umleitung für die Sperrung des Fahrlachtunnels wird kurzfristig angepasst. Das teilt die Stadt mit.

Seit dem 3. August ist der Tunnel voll gesperrt. Die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse auf den Umleitungsstrecken wurden nun von Stadt und Polizei analysiert. "Verbesserungen in der Verkehrsführung werden sofort umgesetzt", teilt die Stadt mit.

Die Anpassungen der Verkehrsführung und somit die verbesserte Ableitung des Verkehrs auf die Neckarauer Straße werden Anfang dieser Woche fortgesetzt. Die eintägigen Arbeiten auf den Hauptverkehrsstraßen

Update: Montag, 9. August 2021, 12.34 Uhr


Fahrlachtunnel bleibt mehrere Monate gesperrt

Mannheim. (RNZ/rl) Der 489 Meter lange Fahrlachtunnel, der seit 1994 in Betrieb ist, ist am heutigen Mittwochnachmittag gegen 14 Uhr gesperrt worden. Die Gründe seien technische Mängel, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, hieß es vonseiten der Stadt Mannheim.

Nach einem Brand in der Trafoanlage im Sommer 2019 wurde der Tunnel auf seine Sicherheit geprüft. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Technik nicht mehr auf dem aktuellen Stand war. Die Anforderungen für den Tunnel ergebe sich aus den Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT).

Die Gutachter hatten dabei dringend die Sperrung der jeweils linken Fahrbahnen im Fahrlachtunnel empfohlen. Dazu kam es dann am 18. Juni. Weitere Untersuchungen ergaben Defizite in der Tunnellüftung, den Rettungswegen und weiteren sicherheitstechnischen Einrichtungen. Dazu gehörten insbesondere die Brandschutzlüftung und –steuerung. Damit sei klar gewesen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen würden. Die Vollsperrung der Tunnelanlage bis zur Ertüchtigung der Betriebstechnik für die Verkehrssicherheit sei damit unumgänglich geworden.

Nun soll ein neues Sicherheitssystem installiert werden. Dieses umfasse eine automatisierte Lüftersteuerung, die sich an die Menge des im Brandereignis entstehenden Qualms anpassen und diesen über die Tunneldecke zu den Tunnelausgängen befördern soll. Gemessen und detektiert werden der Qualm sowie erhöhte Temperaturen und andere sicherheitsrelevante Kriterien automatisch über hochsensible Sensoren, die derzeit nicht in der erforderlichen Anzahl vorhanden sind. Diese müssen dann über eine neue Software verbunden werden. Die Daten der Sensoren werden so zusammengeführt, analysiert und als automatisierter Notruf gemeldet.

Während die Sicherheitskräfte anrücken, erleichtere das neue System den Verkehrsteilnehmern die Selbstrettung. Durch ein System an Flucht- und Rettungswegen, Notbeleuchtung, Kameras und moderner Kommunikationstechnik soll dann die Selbstrettung im Einklang mit dem geltenden Regelwerk verbessert werden.

Alle neuen Systeme müssen nach der Installation auch in einer Testreihe geprüft werden. Somit werde eine Tunnelinbetriebnahme wohl nur stufenweise erfolgen.

Im ersten Schritt sollen die Ertüchtigungen vorgenommen werden, die einen einspurigen Tunnel-Zwischenbetrieb ermöglichen. Der soll dann zunächst ohne Lkw-Verkehr sein. Dazu werden zunächst umfangreiche Brandrauchversuche durchgeführt, um die Wirksamkeit der Tunnellüftung zu testen.

Im Weiteren wird die Lüftersteuerung ertüchtigt und mit den Ergebnissen aus den Brandrauchversuchen kalibriert. Zusätzlich werden weitere Schutzeinrichtungen erneuert, die Vorbereitungen hierzu werden mehrere Monate in Anspruch nehmen, dann kann die Anlage mit Einschränkungen wieder unter Verkehr gehen. Die einspurige Verkehrsführung als Zwischenbetrieb wird für voraussichtlich zwei Jahre andauern.

Während dieser Zwischenbetriebsphase läuft die eigentliche Generalsanierung an. Nach zwei Jahren soll eine volle Öffnung vorgenommen werden. Die Gesamtsanierung wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen werden soll. Während der Generalsanierung wird es in Abhängigkeit der Sanierungsphasen unterschiedliche Verkehrsführungen geben.

Während der Vollsperrung erfolgen die Umleitungen über die bestehenden Hauptverkehrsrouten im Stadtgebiet. Grundsätzlich muss mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden. Die Verkehrsteilnehmenden werden um Verständnis gebeten.

Ob die vollständige Sperrung des Fahrlachtunnels Auswirkungen auf die geplante neue Verkehrsführung in der Innenstadt haben wird, oder diese zur Vermeidung einer nicht akzeptablen Belastung der Bewohner und Anlieger gefordert ist, wird nun in den kommenden Tagen geprüft. Eine Entscheidung bezüglich der vorgesehenen Unterbrechung von Fressgasse, Marktstraße und Kunststraße ab Ende August steht demnach noch aus. 


Umfahrungsmöglichkeiten

stadtauswärts / Heidelberg:

> Konrad-Adenauer-Brücke - B36 Helmut-Kohl-Straße - Große Holzgasse - Neckarauer Straße

> Kurt-Schumacher-Brücke - Parkring - Bismarckstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Stotzstraße

> B44 Jungbuschbrücke - Luisenring - Friedrichsring - Friedrichsplatz - Augustaanlage

 

alternativ:

B44 Jungbuschbrücke - Luisenring - Kurpfalzbrücke - Schafweide - Röntgenstraße - Feudenheimer Straße - B38a

 

stadteinwärts / Ludwigshafen:

B36 Casterfeldstraße - B38a / A 656 - B37 Wilhelm-Varnholt-Allee - Augustaanlage - Friedrichsplatz - Friedrichsring - Luisenring

B36 Ludwigshafener Straße - Stotzstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Bismarckstraße

Neckarauer Straße - Möhlstraße - Viehhofstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Bismarckstraße

Update: Dienstag, 3. August 2021, 18.40 Uhr


Fahrlachtunnel wegen technischer Mängel gesperrt

Mannheim. (pol/mare) Der Fahrlachtunnel in Mannheim wurde gegen 14 Uhr wegen technischen Mängeln voll gesperrt. Die Polizei berichtet von erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Seit Dienstagnachmittag ist der Tunnel aus Gründen der Verkehrssicherheit dicht. Und das auf unbestimmte Zeit. Entsprechend kommt es auf den Straßen zum Tunnel in beide Richtungen zu massiven Behinderungen. Auch in der Innenstadt gibt es Verkehrsbeeinträchtigungen. 

Ort des Geschehens

Ein Polizeihubschrauber ist momentan zur Verkehrsaufklärung im Einsatz. Darüber hinaus ist die Polizei unterwegs, um an neuralgischen Punkten den Verkehr gezielt zu lenken und bei Bedarf verkehrsregelnd einzugreifen.