Auch am Neckarauer Strandbad waren viele Ausflügler unterwegs. Foto: Gerold
Von Volker Endres
Mannheim. Während die Polizei an den Ausflugszielen im Odenwald und in der Pfalz volle Parkplätze und teilweise chaotische Zustände meldete, war die Lage in Mannheim am vergangenen Wochenende einigermaßen entspannt. Am Strandbad, am Stephanienufer und auch im Käfertaler Wald rund um den Karlstern nutzten deutlich weniger Erholungssuchende als beispielsweise noch während des Lockdowns im Frühjahr die Gelegenheit zur Kurzzeiterholung.
"Uns sind in Mannheim keine nennenswerten Probleme gemeldet worden", erklärte Polizeisprecher Dieter Klumpp. Man habe die Lage zwar im Blick, aber klar sei auch, dass es die Mannheimer Bevölkerung, speziell mit Kindern, im Winter eher in den Schnee ziehe – und der liegt eben derzeit nur an den Hängen rechts und links des Oberrheingrabens und nicht in der Stadt selbst.
So meldete das Polizeipräsidium Mannheim neben der Region Königsstuhl auch für Bereiche im Norden Heidelbergs vor allem ein verstärktes Verkehrsaufkommen. In Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei Heidelberg habe man deshalb ein abgestimmtes Verkehrskonzept umgesetzt. Ungewöhnlich sei das nicht und auch keinesfalls ein Phänomen geltender Ausgangsbeschränkungen. "Genau dafür gibt es dort schließlich die Schilder einer Bedarfs-Einbahnstraße, die in einem solchen Fall lediglich aufgeklappt werden müssen", so Klumpp.
Das schöne Wetter lockte am vergangenen Wochenende viele Spaziergänger an das Rheinufer im Stadtteil Lindenhof. Der Massenansturm blieb allerdings aus. Foto: GeroldIn Mannheim waren solche Maßnahmen nicht nötig. Und dies, obwohl der strahlende Sonnenschein die Menschen in den Mittagsstunden vor allem an die Flussufer trieb. Der Andrang war allerdings weit entfernt von den Zuständen im Frühjahr. So nutzte auch Oberbürgermeister Peter Kurz mit seiner Familie das kalte, aber trockene und freundliche Wetter am Stephanienufer für den Sonntagsspaziergang. Er trug dabei sogar, als einer von wenigen, seinen Mund-Nasen-Schutz. Die meisten Spaziergänger waren jedoch ohne unterwegs – in der Regel paarweise, hin und wieder ergänzt um einen Kinderwagen oder auch einen Hund. Ordnungshüter waren – wie noch im Frühjahr – weder beim Rheinufer noch am Neckarauer Strandbad zu sehen.
An beiden Stellen waren die Parkplätze zwar stark frequentiert, die Menschen kamen sich jedoch nicht zu nah. "Darauf achten wir schon. Um Menschenmengen machen wir einen Bogen", versicherten Andrea und Thomas Wagner, die einfach das gute Wetter ausnutzen wollten. "Wir wohnen auf dem Almenhof und sind die gesamte Strecke gelaufen. Jetzt müssen wir auch langsam auf den Rückweg", erklärte das Ehepaar. Auch im Käfertaler Wald am Karlstern trafen sich die Spaziergänger. "Es ist aber deutlich ruhiger als im Mai. Damals ist sogar die Motorradstreife durch den Wald gefahren", berichtete der Käfertaler Uwe Endres.
Im Waldpark war das Besucheraufkommen übersichtlich. Das Aufeinandertreffen zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern war bei oft zwei und mehr nebeneinander laufenden Hausgemeinschaften nicht immer einfach, böse Worte fielen allerdings kaum. Alles verlief geordnet und mit genügend Abstand. Ordnungshüter waren nicht nötig. Viel mehr herrschte beinahe schon eine leicht sommerliche Stimmung. Am Brunnenweg im Waldpark, wo ein Oboist beinahe schon Pariser Flair versprühte, oder auch am Stephanienufer, wo ein Mann mit seiner Mundharmonika sich redlich Mühe gab, Woodstockgefühle zu wecken.
Alles in allem herrschte eben die entspannte Nachmittagsstimmung, die sich einstellt, wenn Familien nach dem Mittagessen eine Runde Frischluft schnappen, um sich im Anschluss wieder zum Kaffee in die häusliche Sicherheit zu begeben. Ein Vergleich zu den Zuständen an den Ausflugszielen im Odenwald, für die ebenfalls die Beamten des Mannheimer Polizeipräsidiums zuständig waren, verbot sich. "In Mannheim haben wir keine Probleme", bekräftigte Klumpp.