Erstmals wurde auch ein der Preis der "Stiftung der Mannheimer Wirtschaft" verliehen. Er ging an den Verein Förderband und die Hochschule der Wirtschaft für Management. Beide Projekte fördern die Integration von Flüchtlingen. Foto: vaf
Von Harald Berlinghof
Mannheim. Der "Mexi" wiegt rund zwei Kilo, hat die Form eines Bäumchens und ist aus unedlem Material am 3-D-Drucker hergestellt. Trotzdem ist er bei jungen Existenzgründungsunternehmen begehrt wie pures Gold. Denn der jährlich in drei Kategorien vergebene Mannheimer Existenzgründungspreis bringt den drei Gewinnern nicht nur jeweils 10.000 Euro Preisgeld. Er bringt auch jede Menge Prestige und Bekanntheit bei Kunden und Geschäftspartnern. Der im Mannheimer Stadthaus verliehene "Mexi" ist eine Auszeichnung, die auf die Zukunft ausgerichtet ist. Das zeigt auch, dass der jetzt am Ende des Jahres 2017 vergebene Preis als "Mexi 2018" bezeichnet wird.
Das Alter der Bevölkerung nimmt zu, die Reiselust auch und die digitale Welt sowieso. So ist es nur folgerichtig, dass drei junge Start-up-Firmen den Mexi bekommen, die sich diesen beiden Trends zuwenden. Eine Hörkontaktlinse, ein Portal für individuelle Reisen und eine "Cloud-Software-Entwicklungs-Plattform" sind die Angebote der drei Jungfirmen.
Seit 2005 wird der Mexi verliehen und seit einigen Jahren in den drei Kategorien Technologie, digitale Wirtschaft und Dienstleistungen. Die Firma Vibrosonic hat ein neuartiges Hörgerät entwickelt, das komplett im Gehörgang verschwindet und dessen winziger Lautsprecher direkt auf dem Trommelfell platziert wird. Das Produkt, das erste Hürden in der Zulassung bereits hinter sich gelassen hat, soll 2019 oder spätestens 2020 auf den Markt kommen, wie der Mitgründer und Geschäftsführer des Start-Ups Dominik Kaltenbacher betonte.
Die Firma Tervado von Michael Wurst und Christina Büttner erhalten den Mexi 2018 in der Kategorie Dienstleistungen für ihre Online-Reiseplattform Mister Trip (www.mistertrip.de), auf der sich Reiselustige direkt mit über 60 Reiseagenturen in 50 Zielländern in der Regel in deutscher Sprache in Verbindung setzen können. "Die Agenturen vor Ort wissen am besten, was lohnenswert ist, die Abwicklung in Deutschland bietet Sicherheit und die Direktvermarktung senkt die Preise", erklärt Wurst das Geschäftsmodell.
Den dritten Mexi 2018 in der Kategorie digitale Wirtschaft erhält das Existenzgründungs-Unternehmen Covexo. Aus der Universität Mannheim kommend haben die IT-Experten um Lukas Gentele bewiesen, dass die Cloud-Technologie nicht nur für den Betrieb einer Software sinnvoll ist, sondern auch für die eigentliche Software-Entwicklung. Man verspricht sich dadurch eine Vereinfachung und Beschleunigung der Software-Implementierung in der Cloud.
In seiner Begrüßung wies Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz darauf hin, dass Mannheim eine Stadt im Transformationsprozess sei. "Man muss die Fundamente legen, wenn man die Kraft dazu hat", sagte er und verwies auf die aktuell günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Traditionell wurde in der Veranstaltung auch das diesjährige Wirtschaftsmagazin "Mannheim - Stadt im Quadrat" vorgestellt. Auf 144 Seiten befasst sich die Ausgabe neben den Mexi-Gewinnern mit dem Thema "Fundamente für die Zukunft" in Mannheim und der Region. Das Magazin erscheint aktuell in der 48. Ausgabe. Verleger und Herausgeber Michael Grunert versicherte, dass es auch eine 49. und 50. Ausgabe geben werde.