Sexueller Übergriff in Heidelberger Wohnheim

"Absoluter Horror" - Männer belästigten Studentinnen im Schlaf (Update)

Unbekannte brachen nachts in Zimmer ein - Ein Täter setzte sich aufs Bett und onanierte - Polizei veröffentlicht Täterbeschreibung

14.03.2018 UPDATE: 15.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden

In dieses Wohnheim im Pfaffengrund - von vielen Studenten "Alcatraz" genannt - brachen in der Nacht auf Montag mindestens zwei Männer ein. Foto: Hentschel

Heidelberg. (dns) Im Studentenwohnheim in der Eppelheimer Straße im Pfaffengrund kam es in der Nacht auf Montag zu einem schockierenden Vorfall: Laut Polizei brachen zwischen 3 und 5 Uhr mindestens zwei Männer in das wegen seiner ausgefallenen Architektur auch "Alcatraz" - wie das ehemalige US-Gefängnis auf einer Insel in der Bucht von San Francisco - genannte Wohnheim ein. Die Unbekannten gingen offenbar gezielt in die Zimmer von jungen Frauen.

Zwei Studentinnen wurden dadurch wach. Die erste bemerkte zwischen 3 und 4 Uhr zwei Männer, die in ihrem Zimmer standen. Als sie die beiden ansprach, flüchtete einer von ihnen sofort, der andere setzte sich jedoch zu der 27-Jährigen auf das Bett und begann dort zu onanieren. Erst als die Studentin nach dem Mann trat, verließ er den Raum. Gegen 5 Uhr wachte zudem eine 22-Jährige im gleichen Stockwerk auf, weil ein unbekannter Mann in ihrem Zimmer stand. Als die Studentin anfing zu schreien, verließ dieser den Raum wieder.

Am nächsten Tag reagierte das Studierendenwerk, das das Wohnheim betreibt. Geschäftsführerin Ulrike Leiblein bezeichnete die Vorfälle gegenüber der RNZ als "absoluten Horror". Ein Aushang im Wohnheim informierte die Bewohner, die Heimleitung appellierte an diese, nachts alle Türen geschlossen zu halten. Das Studierendenwerk hat zudem weitere Maßnahmen angekündigt, die die Sicherheit der Heimbewohner verbessern sollen. So patrouillieren seit Mittwochabend Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in dem und um das Gebäude. Außerdem wird die Beleuchtung in den Zwischengängen so eingestellt, dass sie angeht, sobald sich dort jemand aufhält. Das Studierendenwerk will zudem prüfen, wie die Sicherheit weiter verbessert werden kann.

Am Donnerstag hat die Polizei ausführlichere Beschreibungen der gesuchten Männer veröffentlicht: Der onanierende Täter soll etwa 1,65 Meter groß sein. Er habe eine kräftige Statur und sei leicht übergewichtig. Er habe dunkle kurze glatte Haare an den Seiten kurzrasiert, einen Vollbart und sei mit einer Jeans bekleidet gewesen. Der andere Täter soll etwa 1,70 Meter groß sein und habe eine normale Statur sowie helle, kurze Haare.

Der Täter, der gegen fünf Uhr die Wohnung einer 22- Jährigen betreten hatte, soll etwa 1,75 Meter groß sein, eine normale Figur haben und zwischen 20 bis 30 Jahre alt sein. Er habe eine dunklere Hautfarbe und einen Vollbart. Ob es sich hierbei um einen der erstgenannten Täter handelt ist Gegenstand der Ermittlungen der Kriminalpolizei Heidelberg. Auch wird ermittelt, wie die Täter in die Wohnungen der Frauen gelangen konnten.

Wer am frühen Montagmorgen etwas Verdächtiges rund um das Wohnheim mitbekommen hat, sollte sich unter der Telefonnummer 0621 / 174-4444 melden.

Update: 15. März 2018, 10 Uhr