Schluss mit dem Einwegbecher
Informationsveranstaltung der Stadt - Cafés, Bäckereien und Imbisslokale können sich anmelden
RNZ. Fast drei Milliarden Kaffeebecher landen deutschlandweit jedes Jahr im Müll. Dem will die Stadt nun Einhalt gebieten - und hat dafür Kontakt zu verschiedenen "Coffee to go"-Anbietern und Umweltinitiativen aufgenommen. Am kommenden Dienstag, 10. Oktober, findet um 19 Uhr in diesem Zusammenhang ein "Runder Tisch" statt. Dabei werden verschiedene Lösungen vorgestellt, wie der Becherflut begegnet werden kann. Einzelhandels-, Tourismus- und Umweltverbände, Cafés, Imbisslokale, Tankstellen und Bäckereien haben die Möglichkeit, sich zu informieren und können ihre Meinung kundtun.
Schon jetzt bietet die Stadt eine eigene Webseite (www.becherkarte.de) an, unter der ein digitaler Stadtplan zeigt, wo die Bürger ihren selbst mitgebrachten Mehrwegbecher befüllen lassen können. Darüber hinaus gibt die Seite einen Überblick, welche Einrichtungen Rabatt auf Mehrweggefäße geben oder eigene Becher verkaufen. Daneben gibt es ein Mehrweggebot für städtische Veranstaltungen. Im Rahmen einer Sitzung des Bau- und Umweltausschusses im Juli beschloss die Stadtverwaltung eine Öffentlichkeitskampagne, mit der die Menge an Einwegbechern generell reduziert werden soll.
Dazu wurden 10.000 Euro als Anschubfinanzierung in den Haushaltsplan eingestellt. Vorgeschlagen wurde auch ein Pfandsystem, wie es Freiburg als erste deutsche Großstadt im November 2016 eingeführt hat. Dabei hat eine städtische Tochtergesellschaft Plastik-Kaffeebecher produziert, die gegen ein Pfand von einem Euro in Cafés und Bäckereien abgegeben werden.
In Deutschland werden jede Stunde rund 320.000 Kaffeebecher verbraucht. Nach durchschnittlich gerade einmal 15 Minuten landen diese oftmals schon wieder in öffentlichen Mülleimern, oder aber auf Straßen, Plätzen und Grünflächen. Die Unmengen an Material, die zur Herstellung für Einwegbecher benötigt werden, gehen mit einem immensen Ressourcenverbrauch einher.
Info: Wer an einer Teilnahme am "Runden Tisch" interessiert ist, kann sich unter Telefon 06221 / 5829999 anmelden. Organisationen und Firmen, die mitgebrachte Becher befüllen, Rabatte geben oder selbst Trinkgefäße verkaufen, können sich unter www.heidelberg.de/coffeetogo in die "Becherkarte" eintragen lassen.