Kommunalwahl 2019

"Die Heidelberger" starten mit frischem Wind ins Wahljahr

Wählerinitiative nominierte ihre Liste - Stadträte Diefenbacher und Rehm nicht mehr dabei

26.12.2018 UPDATE: 28.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Vom Studenten über den Angestellten bis zum Selbstständigen: Bei den "Heidelbergern" können laut eigener Aussage alle mitmachen, die sich für lokale Politik interessieren. 31 Männer und 17 Frauen werben bis zum 26. Mai 2019 um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Foto: Heldner

Von Maria Stumpf

Heidelberg. "Frei und unabhängig - nur den Bürgern der Stadt verpflichtet" heißt ihr Slogan. Seit fast 25 Jahren gibt es "Die Heidelberger" als lokale Wählergemeinschaft - und sie sind zuversichtlich, von der Schwäche der großen Volksparteien zu profitieren. 1994 ursprünglich als Gegenbewegung zur damaligen SPD-Oberbürgermeisterin Beate Weber-Schuerholz gegründet, sind "Die Heidelberger" heute noch die viertstärkste Kraft im Gemeinderat (mit vier von 48 Sitzen).

Jetzt haben sie die Kandidatenliste für die Kommunalwahl im Mai 2019 aufgestellt - und das sei "überhaupt kein Problem" gewesen, erklärte der Vorsitzende Matthias Diefenbacher.

Hintergrund

1: Wolfgang Lachenauer, Neuenheim, Rechtsanwalt

2: Larissa Winter-Horn, Rohrbach, Diplom-Designerin

3: Marliese Heldner, Kirchheim, Bankkauffrau

4: Jochen Ricker, Kirchheim, Disponent

5: Alexander Seiler, Handschuhs- heim, Unternehmer

6:

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1: Wolfgang Lachenauer, Neuenheim, Rechtsanwalt

2: Larissa Winter-Horn, Rohrbach, Diplom-Designerin

3: Marliese Heldner, Kirchheim, Bankkauffrau

4: Jochen Ricker, Kirchheim, Disponent

5: Alexander Seiler, Handschuhs- heim, Unternehmer

6: Tiina Konrad, Rohrbach, Personalreferentin

7: Cornelius Schieck, Schlierbach, Unternehmer

8: Kassandra Heldner, Pfaffengrund Verwaltungsfachangestellte

9: Jörn Fuchs, Kirchheim, Geschäftsführer

10: Janis Mampel, Kirchheim, Student

11: Alexander Rehm, Kirchheim, Diplom-Ingenieur Augenoptik

12: Uwe Hollmichel, Bergheim, Bankkaufmann

13: Matthias Fehser, Altstadt, Kaufmann

14: Florian Knoblauch, Pfaffen- grund, Geschäftsführer

15: Maik Schau, Handschuhsheim, Geschäftsführer

16: Gerd Ortlieb, Handschuhsheim, Rektor i.R.

17: Wolfgang Meng, Südstadt, Finanzkaufmann

18: Marc Lachenauer, Weststadt, Rechtsanwalt

19: Sabine Höfler, Rohrbach, Architektin

20: Michael Fanous, Kirchheim, Leitstellendisponent Feuerwehr

21: Barbara Knoblauch, Rohrbach, Geschäftsführerin

22: Alexandre Chesnais, Kirchheim, Auszubildender

23: Thomas Jost, Kirchheim, Landwirtschaftsmeister

24: Jutta Lachenauer, Neuenheim, Referentin für Kommunikation

25: Joanna Fromm, Kirchheim, Bundeswehrsoldatin

26: Heiko Jahn, Bergheim, Senior Sales Director

27: Klaus Förschle, Pfaffengrund, Beamter i.R.

28: Jörg Guericke, Weststadt, Kaufmann

29: Rainer Lauer, Handschuhs- heim, Rentner

30: Irmgard Nüßgen, Boxberg, Pensionärin

31: Oliver Driver-Polke, Bahnstadt, Rechtsanwalt

32: Caterina Teutsch, Weststadt, Studentin

33: Alexander Düring, Südstadt, Diplom-Informatiker

34: René Moos, Ziegelhausen, Rechtsanwalt

35: Elena Kalkmann, Südstadt, Lehrerin

36: Laura Becke, Weststadt, Rechtsanwaltsfachangestellte

37: Martina Diefenbacher, Neuen- heim, Rechtsanwaltsfachangestellte

38: Manfred Friedel, Ziegelhausen, Vermessungsingenieur

39: Philipp Oestreicher, Kirchheim, Kaufmännischer Angestellter

40: Wolfgang Dr. Beyer, Hand- schuhsheim, Diplom-Chemiker i.R.

41: Roswitha Moser, Boxberg, Rentnerin

42: Henriette Rehm, Kirchheim, Bankkauffrau

43: Mercan Seiler, Handschuhs- heim, Immobiliensachverständige

44: Annette Bartel-Burmann, Neuenheim, Rentnerin

45: Alfred Dr. Huber, Rohrbach, Ingenieur

46: Harald Fein, Wieblingen, Kaufmann

47: Günter Rehm, Kirchheim, Optiker

48: Bernhard Knoblauch, Rohrbach, Kaufmann

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Mit Wolfgang Lachenauer auf Listenplatz eins gehen sie wieder selbstbewusst in den Wahlkampf. Der Rechtsanwalt ist seit 25 Jahren ununterbrochen Mitglied im Gemeinderat - und zwang 1998 Weber-Schuerholz in eine Stichwahl, die er knapp verlor. Die Kandidaten seien deutlich jünger geworden und etwas mehr als ein Drittel der Plätze sei von Frauen besetzt, hieß es. Vier Stadträte hat die Wählergemeinschaft zurzeit, es sollen mehr werden: "Auf jeden Fall aber wollen wir die viertstärkste Kraft im Gemeinderat bleiben", so Diefenbacher. Politisch stehe man als "aufgeschlossenes bürgerliches Lager" immer auf einer Seite: "Für Heidelberg", meinte Lachenauer lachend.

Man verfolge keine Interessen, die über die Belange der Stadt hinausgingen, fügten Larissa Winter-Horn und Marliese Heldner hinzu. Stadträtin Winter-Horn steht auf Listenplatz zwei, Heldner, langjährige Bezirksbeirätin in Kirchheim, auf Platz drei. Stadtrat Diefenbacher steht "aus beruflichen Gründen" nicht mehr zur Wahl, gleiches gilt für Stadtrat Karlheinz Rehm nach 20-jähriger Amtszeit.

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"Wer sich für lokale Politik interessiert, kann bei uns mitmachen", betonten die beiden Frauen. Man müsse nicht Mitglied sein. Auf der Liste seien Personen aus allen Stadtteilen vertreten und aus den verschiedensten Berufsgruppen: vom Studenten über den Angestellten bis zu Selbstständigen aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Architektur, Design, Rechtswissenschaft und Landwirtschaft. Mit dabei seien auch EU-Mitbürger aus Estland und Frankreich. Auf den vorderen Listenplätzen fänden sich viele jüngere Kandidaten, weil man "frischen Wind" in die Kommunalpolitik tragen wolle, betonte Lachenauer.

Inhaltlich wollen sich "Die Heidelberger" verstärkt um Verkehrspolitik kümmern. Ein "gleichberechtigtes Miteinander" sei die Vorgabe. "Das gilt für den Ausbau von ökologisch sinnvollen Radwegen und die Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs. Es geht aber auch um die berechtigten Interessen von Autofahrern, die aus verschiedenen Gründen ihr Fahrzeug nutzen wollen oder müssen." Kernthemen ihrer Stadtpolitik ließen sich unter den Begriffen Verkehr, Familie, Kultur, Umwelt und Zukunft zusammenfassen.

Konkreter geht es zum Beispiel um ein starkes Engagement für das Masterplanverfahren Neuenheimer Feld, aber auch um einen "Wohnungsbau in der Stadt für alle Einkommensschichten". Ganz wichtig ist ihnen die Stärkung des Ehrenamtes. "Da muss im Haushalt der Stadt mehr Geld für rein", forderten "Die Heidelberger" unisono. Die Vorstellung des Kommunalwahlprogramms soll dann im Februar erfolgen.

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