So soll der Verkehr verlangsamt werden: In der abschüssigen Wolfsbrunnensteige hat die Stadt die "Kölner Teller" entfernt und dafür am linken Rand Poller gesetzt. Foto: Welker
Heidelberg. (ths) Die Poller in der Wolfsbrunnensteige, die den Verkehr auf der abschüssigen Straße ausbremsen sollen, finden jetzt doch Zustimmung beim Schlierbacher Bezirksbeirat. Das war in den vergangenen Monaten noch anders. Als ein Radfahrer im Dezember tödlich verunglückte und dessen Witwe die sofortige Demontage der metallenen "Kölner Teller", die für den Unfall verantwortlich waren, forderte, stimmte der stellvertretende Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, Reiner Herzog, dem zu.
Auf Gegenliebe bei allen Bezirksbeiräten stießen damals die Ersatzmaßnahmen wie Rüttelmarkierungen, Dialogdisplay, spezielle auf die Fahrbahn aufgemalte Warnzeichen, häufige Verkehrskontrollen und die Entfernung der kleinen Metallnoppen direkt vor den Häusern. Totale Ablehnung löste jedoch der Plan aus, den abmarkierten Bereich vor dem ersten Haus, über den immer wieder Autos fuhren, mit Pollern zu sichern. Das Problem für das Gremium: Die auf der rechten Seite widerrechtlich parkenden Fahrzeuge verhindern ein stressfreies Vorbeikommen. "Tod gegen Tod", nannte Bezirksbeirätin Annette Rippen (Freie Wähler) diese Lösung damals, zumal "nichts mit den Bürgern abgestimmt" sei. Bezirksbeirat Martin Jacob (FDP) formulierte dann einen Antrag, durch den der Beirat einstimmig das Anbringen von Pollern ablehnte. Bei der jüngsten Zusammenkunft klang das nun ganz anders. Willi Schwarz (Grüne) fand die in der Zwischenzeit durch die Stadt angebrachten Poller als "aus meiner Sicht in Ordnung". Auch Jacob hielt sie jetzt für eine "gute Lösung", zumal man auf der gegenüberliegenden Seite die Parkmarkierung verändert habe.
Eines aber hat man trotz verstärkter Geschwindigkeitskontrollen noch nicht im Griff, wie die Kinderbeauftragte Daniela Micol enttäuscht feststellte: "Da wird weiterhin gerast", betonte sie und sah "Gefahr für Leib und Leben" nicht nur für Kinder. "Wir bleiben hier am Ball", versicherte Jan-Philipp Merx vom Amt für Verkehrsmanagement und versprach, noch häufiger zu blitzen, um Temposündern auf die Spur zu kommen. Die Stadt plane derzeit auch die Rüttelmarkierungen, um das zu schnelle Fahren zu verhindern, untersuche aber noch, wie sich diese Maßnahme dann auf Radfahrer auswirken werde.
Ein weiteres Thema in der Wolfbrunnensteige schnitt Heidi Arnold (CDU) an. Bedingt durch den Austritt von Quellwasser kam es im unteren Bereich der Straße beim jüngsten Frost zu einer großen Glatteisfläche. Die Polizei musste gar durch Blaulicht auf die Gefahrenzone hinweisen. "Da muss der Grundstückseigentümer in die Pflicht genommen werden", forderte sie. "Wir werden das verfolgen", versprach Merx auch hier.