In der östlichen Hauptstraße werden derzeit der Kanal und die Leitungen saniert. Da die Temperaturen gesunken sind, soll es jetzt wieder zügiger vorangehen. Foto: Philipp Rothe
Von Werner Popanda
Heidelberg. Schlicht und ergreifend "nicht mehr hinnehmbar". So beschreibt Bauleiter Nils Endrich die Temperaturen, die im Sommer zeitweise auf der Baustelle in der östlichen Hauptstraße gemessen wurden. Bis zu 60 Grad Celsius sei es dort heiß gewesen. Die Kanalsanierung im östlichen Abschnitt der Hauptstraße zwischen Mönchgasse und Karlstor musste daher an einigen Tagen im Juli und August pausieren.
Denn obwohl die Mitarbeiter schon in den frühen Morgenstunden mit ihrer Arbeit begannen, waren die Temperaturen schnell nicht mehr auszuhalten. Sie waren auch ein Problem für die Materialien. Denn laut dem Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck, der sich die Arbeiten nun im Rahmen seiner "Baustellen-Sommertour" anschaute, findet "ab einer gewissen Temperatur die chemische Abbindung des Betons nicht mehr statt".
Zur Neugestaltung des Straßenoberbaus sowie dem Einbau neuer Wasser- und Fernwärmerohre gesellen sich auf einer Länge von 440 Metern in der Hauptstraße Leitungsarbeiten für Gas und Strom sowie die Verlegung von Leerrohren für schnelles Internet. Der Mischwasserkanal stammt aus dem Jahr 1890. Trotz mehrerer Unterbrechungen der Arbeiten durch die Sommerhitze, aber auch durch Frost im ersten Quartal 2018 sowie zusätzliche Arbeiten zur Bodenverbesserung unter der neuen Kanalsohle konnte nach Angaben der Stadt der Straßenoberbau bereits ertüchtigt und wasserdurchlässiger Asphalt eingebaut werden. Auch die Pflasterarbeiten seien bereits weit fortgeschritten.
Nach einer Liegezeit des Pflasters von vier Wochen wird der Bereich im ersten Bauabschnitt zwischen der Mönchgasse und Karlsplatz-Ost voraussichtlich am 26. September wieder für den Verkehr freigegeben. Das bestehende Melaphyr-Natursteinpflaster zwischen Karlsplatz und Leyergasse wird wiederverwendet und das Pflaster zwischen Leyergasse und Karlstor durch neues Granit-Natursteinpflaster ersetzt.
Im zweiten Bauabschnitt zwischen Karlsplatz-Ost und Friesenberg kommen die Arbeiten laut Klaus-Dieter Holzner und Jürgen Weber vom städtischen Tiefbauamt ebenfalls gut voran. Dort hätten Synergien mit dem ersten Bauabschnitt genutzt werden können. Dadurch würden sich die Arbeiten verkürzen. Zwischen Plankengasse und Friesenberg werde man voraussichtlich Ende September oder Anfang Oktober mit den Arbeiten beginnen - sobald der erste Bauabschnitt freigegeben ist. Vorgesehen ist der Abschluss des zweiten Bauabschnitts bis Juni 2019. Die Gesamtmaßnahme, deren Kosten die Stadt auf rund 5,1 Millionen Euro schätzt, wird voraussichtlich im Herbst 2020 beendet sein.