Diese beiden Hochbeete in Ziegelhausen sollen umgestaltet werden. Foto: Welker
Heidelberg-Ziegelhausen. (ths) Die Intention dieser 2015 eingerichteten ämterübergreifenden Projektgruppe, die sich mit der Aufwertung des öffentlichen Raums befasst, machte Simone Merkel vom Stadtplanungsamt den Bezirksbeiräten so richtig schmackhaft. Denn dabei erhöhe sich die Identifikation der Bürger mit Heidelberg und trage zudem zum Stadtimage bei. "Die Gestaltung des Raumes entscheidet, ob er als Wohlfühlort mit Aufenthaltsqualität oder nur funktionell zum schnellen Durchgehen betrachtet wird", erklärte sie. Für den Stadtteil selbst rückten für sie punktuelle Aufwertungen in der Kleingemünder Straße in den Vordergrund. Hier ließen sich einige Projekte "ohne großes Getöns" umsetzen.
Von den Projektmitteln, für die jährlich 400.000 Euro bereit stehen, will die Verwaltung 2019 60.000 Euro für die Pflanzflächen vor den Gebäuden mit der Hausnummer 8 und 10 einsetzen. Dabei handelt sich um zwei mit Kleinpflaster gestaltete höher gelegte Pflanzbeete, die nach Merkel "wenig attraktiv und aufgrund der Ummauerung nicht mehr zeitgemäß" erscheinen. Gerade die Bepflanzung des westlichen Beets verdecke die schöne Fachwerkfassade des denkmalgeschützten Hauses aus dem Jahr 1601.
Ihr Vorschlag: Eine Erneuerung der Beete und eine Einfassung aus Sandstein, die zur besseren Harmonie mit dem Fachwerkhaus beitrage. Während man östlich höhere Pflanzen wählen will, soll das westliche, dann verkleinerte Beet, niedrige Wechselbepflanzung mit Blumenschmuck erhalten. Den damit eingesparten Platz will die Projektgruppe nutzen, um zwei bis drei seniorengerechte Bankmodelle aufzustellen, da sich bekanntlich in unmittelbarer Nachbarschaft das ebenfalls im nächsten Jahr eröffnete Alten- und Pflegeheim auf dem Areal des ehemaligen Hotels "Adler" befindet.
Die derzeit vorhandene Bank, die einst Geschäftsleute sponserten, soll nach Rücksprache mit den Spendern einen anderen Platz finden. Um ein künftiges Parken in der vorhandenen Aufweitung zu verhindern, sind dazu einige wenige Poller geplant. Jene gefielen der Stadtplanerin beim Betrachten der Straße im westlichen Teil vor dem Unteren Dorfbrunnen überhaupt nicht. "Verschiedenartige Poller, die zu dicht am Brunnen stehen und unschöne Pflanzkübel", beschrieb sie dieses "Trauerspiel".
Sie hielt die partiell geschädigte Wasserstelle aufgrund der exponierten Lage genauso für aufwertbar wie insgesamt den westlichen Eingangsbereich der Straße. Hinzu gesellen sich über die gesamte Strecke hinweg verschiedenartige Pflanzkübel, die förmlich nach einem einheitlichen Konzept verlangen, das man mit dem Gewerbeverein abstimmen will. Dazu baute sie auf eine Umgestaltung des Gscheidle-Parkplatzes, den man allerdings ab Februar für die Feuerwehr benötigt, da deren Domizil im Alten Rathaus komplett erneuert wird.
"Wo soll man dann parken", hieß die bange Frage aus dem Bezirksbeirat. Der Vorschlag von Merkel für die Bauzeit: Auf dem "Kucheblech", bei der ehemaligen Kirche und entlang der Umgehungsstraße. Und noch etwas brannte dem Gremium auf den Nägeln: Die Unterführung bei der "Adler"-Überfahrt und die Fläche am Neckar entwickle sich immer mehr zum "Saustall". "Hier muss dringend etwas geschehen", gaben die Räte der städtischen Vertreterin mit auf den Weg.