Wo sich die Bahnstadt-Bahnen treffen
Ausbau des Gleisdreiecks am Gadamerplatz hat begonnen - Hier kann man künftig von der Linie 22 in die 26 umsteigen

Zügig schreiten die Gleisbauarbeiten in der Bahnstadt voran, wie dieses Bild unseres Lesers Georg Schwebel aus Eppelheim zeigt. Foto: privat
hob. Wer aus Eppelheim kommt und in die Bergheimer Straße fahren möchte oder wer aus Kirchheim den Pfaffengrund als Ziel hat, kann künftig hier umsteigen: Am Gadamerplatz in der Bahnstadt nimmt das wichtige Gleisdreieck Gestalt an. Hier kreuzen sich ab 2018 die Straßenbahnen der Linien 22 und 26. In einer mehrtägigen Aktion werden derzeit die 30 Tonnen schweren Stücke mit vormontierten Schwellen angeliefert und eingehoben. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) spricht von einem "Meilenstein".
Es ist ein schwerer Meilenstein. 135 Tonnen Stahl und Schwellen müssen in den nächsten Tagen bewegt werden. Bis das komplette Gleisdreieck ausgerichtet und dauerhaft einbetoniert ist, wird es rund drei Wochen dauern. Der Anschluss an die Czernybrücke wird erfolgen, wenn der Czernyring wegen der Straßenbauarbeiten ohnehin gesperrt sein wird. Daher sei keine zusätzliche Sperrung erforderlich, so die RNV.
Bis Mai dieses Jahres hatten die Baufirmen im ersten Bauabschnitt im weiteren Trassenverlauf Doppelgleise verlegt. Sie sind bereits mit Rollrasen verkleidet und ziehen sich nun als langer, grüner Streifen durch die Bahnstadt. Zwischen der Agnesistraße und der Marga-Faulstich-Straße sind weitere 400 Meter Gleise fertiggestellt, die bald begrünt werden sollen.
Als nächster Bauabschnitt steht die Strecke zwischen der Marga-Faulstich-Straße und dem Anschluss an den Pfaffengrund auf dem Plan. Hier wird im September mit der Verlegung der neuen Schienenstränge begonnen. Unterdessen sind die Tiefbauarbeiten für die Fahrleitung an dieser Stelle nahezu abgeschlossen. Ab Ende August beginnt dann planmäßig der Bau der neuen barrierefreien Haltestelle am Gadamerplatz. An der Haltestelle Bahnhof-Süd zwischen dem künftigen Kongresszentrum und dem Bahnhofsvorplatz Süd erhalten Fahrgäste aus Eppelheim, Pfaffengrund und Kirchheim einen direkten Zugang zur Deutschen Bahn. Mit diesem Vorteil versuchten RNV und Stadt immer wieder, den Kirchheimern den neuen Fahrtweg der Linie 26 schmackhaft zu machen. Doch in dem südlichen Stadtteil ärgern sich immer noch viele, dass sich die Fahrtzeit zum Bismarckplatz wegen des Umwegs durch die Bahnstadt verlängert.
Die neue Straßenbahntrasse ist 2,2 Kilometer lang. 25 Studenten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen überzeugten sich kürzlich vom Fortschritt auf dieser Strecke. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich knapp zwei Jahre. Die Inbetriebnahme des Streckenabschnitts zwischen Eppelheimer Straße und Czernybrücke ist für Ende 2017 geplant. Der letzte Bauabschnitt betrifft dann den Ausbau der rund 700 Meter langen Trasse der Linie 26 zwischen Czernybrücke und Montpellierbrücke. Dieser Bauabschnitt wird voraussichtlich 2018 fertiggestellt. Ab dann können die Bewohner und Besucher der Bahnstadt die direkte Anbindung an das Heidelberger Zentrum, den Hauptbahnhof und das gesamte Streckennetz nutzen.