Heidelberg

Inzidenz steigt, Fieberambulanz schließt

Und zwar zum 1. August. Sie kann aber rasch wieder geöffnet werden. Mehr als 7000 PCR-Tests wurden seit Januar gemacht. 21 Prozent waren positiv.

29.07.2021 UPDATE: 30.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Weil die Inzidenzen niedrig sind, schließen Drive-In und Fieberambulanz. Foto: Rothe

Von Sarah Hinney

Heidelberg. Die Inzidenz steigt, die Hälfte der Bevölkerung ist noch ungeimpft. Trotzdem schließt Heidelberg zum 1. August seine Fieberambulanz auf dem Messplatz und Mitte August das Kreisimpfzentrum (KIZ) im Pfaffengrund. Die RNZ hat Dr. Albertus Arends, Allgemeinmediziner und ärztlicher Leiter des KIZ, gefragt, ob das ein Widerspruch ist. Er verneint das nicht, beruhigt aber gleichzeitig: "Die Inzidenz ist trotzdem noch sehr niedrig und wir haben nach wie vor die Corona-Schwerpunktpraxen, in denen sich Menschen testen lassen können."

Die Fieberambulanz hatten Heidelberger Ärzte zusammen mit Stadt, Gesundheitsamt, Feuerwehr, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem deutschen Roten Kreuz am 6. Mai 2020 eingerichtet, um mutmaßlich infizierten Menschen eine separate Anlaufstelle zu schaffen. Kurz darauf wurde zusätzlich eine Drive-In-Abstrichstelle geschaffen, die hauptsächlich durch Mitarbeiter des Roten Kreuzes betrieben wird. "Anfangs wurden im Durchschnitt 15 bis 20 Patienten täglich in der Fieberambulanz ärztlich untersucht und bei Bedarf mittels PCR getestet", berichtet Arends.

Ins Drive-In kamen täglich etwa 20 Patienten zum Abstrich. Im Sommer 2020 waren die Inzidenz-Zahlen dann so niedrig, dass schon einmal beide Institutionen vorübergehend geschlossen wurden – bis Oktober. Nachdem die Inzidenz wieder stieg, wurde die Fieberambulanz erneut geöffnet, diesmal an sechs Tagen pro Woche. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie im Dezember 2020 wurden täglich 60 Patienten von den ärztlichen Mitarbeitern untersucht und 50 Patienten in der Abstrichstelle getestet. Vom 1. Januar diesen Jahres bis zum vergangenen Montag haben die Mitarbeiter insgesamt 7034 PCR-Tests abgenommen. Davon waren 1486 positiv – also über 21 Prozent.

Arends lobt die gute Kooperation zwischen allen Beteiligten und sagt: "Ich bin mir sicher, weil wir das relativ schnell auf die Beine gestellt haben, ist Heidelberg auch relativ gut durch die Pandemie gekommen." Er sagt aber auch, dass die Zahl der Patienten, die in die Fieberambulanz kommen, seit einiger Zeit wieder steigt, es also auch sein könne, dass die Ambulanz in ein paar Wochen wieder öffnet, so wie im vergangenen Herbst.

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Anders ist es mit dem KIZ. Das wird nach seiner Schließung am 15. August wohl nicht mehr öffnen. "Die Impfbereitschaft ist deutlich zurück gegangen. Wir haben dort Kapazität, um 700 bis 800 Menschen pro Tag zu impfen, aber es kommen nur 100 bis 200", erklärt Arends. Für ihn geht es jetzt darum, kreative Impfaktionen zu starten und die Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten zu erreichen.

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