Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa
Heidelberg. (dns) Heidelberg hat sich schon lange vorgenommen, möglichst schnell weg von Öl und Gas zu kommen und forciert dafür den Ausbau des Fernwärmenetzes. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist jetzt jedoch der Druck nochmal gestiegen – und so kommt noch mehr Tempo in die Angelegenheit. Deshalb haben Stadtverwaltung, Gemeinderat und Stadtwerke nun beschlossen, bei der anstehenden Sanierung der Zeppelinstraße auch gleich Fernwärmeleitungen zu verlegen, damit auch der Norden Handschuhsheims an das Netz angeschlossen wird.
Langfristig sollte das ohnehin geschehen – aber eben noch nicht in den nächsten Jahren. Angesichts der Entwicklungen in Osteuropa und auf dem Energiemarkt hatte die SPD-Fraktion nun diese Beschleunigung beantragt und die Stadtverwaltung den Vorstoß gerne aufgegriffen. "Wenn wir schon eine Straße sanieren, dann machen wir das richtig", erklärte OB Eckart Würzner vergangene Woche im Gemeinderat. "Das ist nicht nur wegen des Ukraine-Krieges wichtig, sondern auch für den Klimaschutz."
Da dafür jedoch nochmal neue Planungen nötig sind, wird der Zeitplan für die Sanierung der Straße nicht zu halten sein. Eigentlich sollte sie im dritten Quartal 2022 beginnen und abgeschlossen sein, bevor mit dem aufwendigen Umbau der Dossenheimer Landstraße begonnen wird. Denn in der langen Bauphase wird die Zeppelinstraße als Umleitung gebraucht. "Das wird nun nicht funktionieren und wir müssen die Reihenfolge ändern", so der OB. Das werde zwar sicher "zu Diskussionen in Handschuhsheim führen", hätte aber auch Vorteile: "Dann sanieren wir nicht aufwendig die Straße und nutzen sie dann jahrelang intensiv als Umleitung."
Die Gemeinderäte begrüßten den Vorstoß mit großer Mehrheit. "Das ist ein sehr gutes Konzept", lobte etwa Sören Michelsburg (SPD). Grünen-Stadtrat Frank Wetzel pochte lediglich darauf, die Zeppelinstraße zumindest notdürftig zu ertüchtigen, bevor sie als Umleitung auch für den Radverkehr dienen soll. "Das ist eine schreckliche Ruckelpiste." OB Würzner sagte zu, zumindest die Asphaltwalze durchfahren zu lassen. "Das ist nicht mit einer grundständigen Sanierung zu vergleichen, sorgt aber erstmal für eine Verbesserung."