Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum bereit. In Deutschland sind knapp 162.000 Infektionen registriert worden. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Im Kampf gegen das Corona-Virus gehen die Stadt Heidelberg und das Gesundheitsamt neue Wege. Seit Ende der vergangenen Woche kommen zwar keine Covid-19-Verdachtsfälle mehr zum Abstrichcenter auf dem Kirchheimer Messplatz; die Tests dort wurden vorübergehend ausgesetzt. Dafür baut die Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Deutschen Roten Kreuz an gleicher Stelle ein neues Testzentrum mit Fieberambulanz auf.
Schon seit Wochen versucht die Kassenärztliche Vereinigung, in Heidelberg eine Fieberambulanz zu etablieren. Dadurch können die Arztpraxen entlastet werden. Wenn künftig Patienten über typische Symptome einer Corona-Infektion klagen, werden sie von ihren Hausärzten an die neue Fieberambulanz überwiesen. Das Ansteckungsrisiko für die anderen Patienten wird somit auf ein Minimum reduziert.
Bislang war das Gesundheitsamt Rhein-Neckar für das Abstrichcenter in Kirchheim zuständig. Mit dem Stabswechsel ziehe man sich aber nicht zurück. "Im Gegenteil: Die in der Bahnstadt in Heidelberg etablierte Corona-Schwerpunktpraxis wird nunmehr zusammen mit einer Fieberambulanz und der Teststraße in Kirchheim zusammengeführt", erklärt eine Sprecherin der Behörde. "Damit sind also die Kapazitäten unterm Strich erhöht worden; die Versorgung wurde insgesamt verbessert", erläutert Doreen Kuss, die für das Gesundheitswesen zuständige Dezernentin im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Es gehe einzig darum, die Organisation der Tests noch effizienter zu strukturieren. Auch in den letzten Tagen liefen die Corona-Untersuchungen unvermindert weiter. Zumal auch die beiden anderen Testcenter in Sinsheim und in Schwetzingen weiterhin vom Rhein-Neckar-Kreis betrieben werden. Dort und in Kirchheim wurden laut Gesundheitsamt bislang insgesamt 8000 Corona-Tests durchgeführt.
Die kurze Pause in Kirchheim begründet ein Stadtsprecher damit, dass noch Mitarbeiter geschult werden mussten und ein Software-Update stattgefunden habe. Am 11. Mai soll das Zentrum mit Fieberambulanz wieder in Betrieb gehen. Ab dann sind auch Ärzte und nicht nur Medizinstudenten vor Ort.