Das inklusive Redaktionsteam von "Einfach Heidelberg" präsentiert stolz den "Bridge-Preis" (v. l.): Marcus Kurpierz, Karin Terfloth, Rosemarie Schnapp, Helmuth Pflantzer, Denise Huber und Moritz Damm. Foto: privat
RNZ. Die inklusive Redaktion von "Einfach Heidelberg" hat innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Preise abgeräumt. Neben dem Bridge-Preis wurde das erste barrierefreie Online-Nachrichtenportal in leichter Sprache für Heidelberg mit einem Stipendium für Gründer im gemeinnützigen Journalismus ausgezeichnet.
Seit 2007 prämiert der Landesverband Lebenshilfe Baden-Württemberg vorbildliche Projekte, die die gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung in Baden-Württemberg voranbringen, mit dem Bridge-Preis. "Einfach Heidelberg" wurde als gutes und inklusives Lernangebot ausgezeichnet. "Denn ganz selbstverständlich können hier Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen an der Informationsvermittlung aktiv mitwirken und gemeinsam Neues lernen", erklärt die Sonderpädagogin Karin Terfloth, die mit Moritz Damm "Einfach Heidelberg" leitet.
Einen Tag drauf wurde das Projekt in Berlin zudem als eines von drei gemeinnützigen Journalismus-Projekten mit einem Grow-Stipendium für Gründer ausgezeichnet. Das Stipendium umfasst eine Anschubfinanzierung in Höhe von 2000 Euro sowie Beratung und Vernetzung - und entsprechend stolz ist Damm, der das als Motivation für seine Arbeit nimmt.
"Einfach Heidelberg" setzt sich als gemeinnütziger Verein dafür ein, dass kommunale und regionale Nachrichten barrierefrei und in einer leicht verständlichen Sprache für alle zugänglich werden. Das Nachrichtenportal will erreichen, dass alle Heidelberger unabhängig von ihrem Bildungshintergrund, ihrer Nationalität, ihrem Alter oder ihrer Behinderung die Themen, die die Menschen in der Stadt bewegen, miterleben und gestalten können.
Ein inklusives Redaktionsteam aus Studenten der Pädagogischen Hochschule und Menschen mit Behinderung hat das Online-Portal gemeinsam aufgebaut. Seit dem 11. Juli ist die Internetseite online. Finanziert wird das gemeinnützige Projekt ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Damit man eine Ahnung bekommt, wie sich leichte Sprache liest, druckt die RNZ den Eigenbericht von "Einfach Heidelberg" von der Verleihung des "Bridge-Preises" ab - und zwar mit den charakteristischen Trennpunkten bei zusammengesetzten Worten:
"Am Donnerstag, 27. Oktober 2016, fuhren wir nach Stuttgart. Die Heidelberger Werkstätten haben uns einen Bus geliehen. In der Volks·hoch·schule Stuttgart wurde der Bridge-Preis verliehen. Bridge ist Englisch. Das Wort spricht man: Britsch. Es bedeutet: Brücke. Den Bridge-Preis bekommen Projekte, die eine Brücke bauen. Diese Brücken bestehen zwischen verschiedenen Menschen. Diese Brücken verbinden Menschen. Das bedeutet: Diese Menschen machen etwas zusammen. Der Bridge-Preis wird vom Landes·verband der Lebens·hilfe vergeben. Den Preis gibt es alle 2 Jahre. (...) Einfach Heidelberg hat den Preis für inklusive Bildung gewonnen. Einfach Heidelberg ist ein gutes Lern·angebot. Der Jury gefällt die Arbeit in der Redaktion. Die Jury hat die Internet·seite gelobt. Die Internet·seite ist barriere·frei. Sie kann von vielen Leuten gelesen werden. Die Jury hat gesagt: Das Projekt ist herausragend. Es gab einen tollen Pokal und Blumen. Es gab ein Buffet und Sekt."