Ehemalige Heideldruck-Hauptverwaltung wird vermietet

Über drei Gebäude verteilt werden 23.600 Quadratmeter angeboten - Die Nettomiete beträgt zehn Euro pro Quadratmeter warm

09.08.2016 UPDATE: 10.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Blick über die ehemalige Hauptverwaltung der Heidelberger Druckmaschinen AG, von der Print Media Academy aus fotografiert. Im Gebäude 1 waren der Vorstand des Konzerns und zahlreiche Großraumbüros sowie Ausstellungsflächen untergebracht. Das Haus 2 stammt aus den 60er Jahren. Bei der Nummer 3 handelt es sich um das Schulungs- und Kantinengebäude. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Nach dem Aus für ein Kongresszentrum in der Kurfürsten-Anlage wird es noch mindestens drei Jahre dauern, bis sich auf dem Gelände der ehemaligen Hauptverwaltung der Heidelberger Druckmaschinen AG etwas tut. Nun bietet die Sparkassen Immobilien GmbH im Auftrag des neuen Eigentümers, der Epple Projekt GmbH, die ehemalige Konzernzentrale zur Zwischennutzung an.

Hintergrund

> Die Hauptverwaltung der Heidelberger Druckmaschinen in der Kurfürsten-Anlage 52 bis 58 wurde 1982 als letztes Gebäude der Firmenzentrale errichtet und befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zur Print Media Academy. Insgesamt umfasst der Komplex mit

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> Die Hauptverwaltung der Heidelberger Druckmaschinen in der Kurfürsten-Anlage 52 bis 58 wurde 1982 als letztes Gebäude der Firmenzentrale errichtet und befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zur Print Media Academy. Insgesamt umfasst der Komplex mit drei Gebäuden rund 23 600 Quadratmeter Mietfläche.

> 13 145 Quadratmeter Nutzfläche hat die Hauptverwaltung I. Zu finden sind hier Großraum- und Einzelbüros sowie Ausstellungsflächen, aber auch ein großzügiger Präsentationsraum.

> In der Hauptverwaltung II mit ihren 6781 Quadratmetern sind Einzelbüros, Ausstellungsräume und Lagerflächen vorhanden.

> Das Schulungs- und Kantinengebäude hat 3 706 Quadratmeter. Hier sind Schulungsräume, eine Werkstatt und eine ehemalige Kantine vorhanden, allerdings ohne Küche.

> Mindestens 800 Quadratmeter müssen auf einmal gemietet werden. Untervermietungen sind möglich.

> Die Flächen werden im aktuellen Zustand vermietet. Mögliche Umbauten sind vom Mieter zu tragen.

> 470 Tiefgaragenplätze werden für je 50 Euro netto im Monat vermietet. hob

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"Es ist die größte Gewerbefläche, die in den letzten Jahren in Heidelberg vermietet wurde", ist Herbert Rabl von Epple überzeugt. Über drei Gebäude verteilt werden 23 600 Quadratmeter angeboten. Und das in der "besten Bürolage, die Heidelberg zu bieten hat", davon ist Georg Breithecker von den Sparkassen Immobilien überzeugt. Schließlich liegen die Flächen in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Zudem werden gleich noch 470 Tiefgaragenplätze mitvermietet.

Das Heidelberg-Logo prangt noch über dem Empfang. Eine Buchstabenwand wirbt für "Heiflexiblity" und "Heiemotions", nebenan ist der Präsentationsraum, der an ein kleines Kino erinnert. Wenig hat sich verändert, seitdem der Konzern hier ausgezogen ist. Nur die Mitarbeiter und die Möbel fehlen. Der Dachgarten in der Vorstandsetage ist gepflegt, ebenso der beigefarbene Teppichboden. Von hier aus hat man sogar einen Blick auf das Heidelberger Schloss, nur dass der Hochkamin der benachbarten Stadtwerke stört.

Neben normalen Arbeitsräumen gibt es hier Großraumbüros mit bis zu 1600 Quadratmetern Fläche, riesige Ausstellungsflächen, in denen früher Druckmaschinen aufgebaut waren, und jede Menge Lagerplatz, die sogar direkt mit dem Lkw beliefert werden können.

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Nein, man müsse sich keine Sorge machen, wenn man in den Aufzug steige, beruhigt Alrik von Kolzenberg, der für Epple das Projekt entwickelt: "Wir halten die Gebäude in Schuss." Die Außenanlagen werden gepflegt, die Leitungen durchgespült, und auch der Notruf für die Aufzüge ist geschaltet. Das wichtigste Ziel der Vermietung ist, dass in den Bauten weiterhin Leben herrscht und das Gelände nicht verlottert.

Zehn Euro Warmmiete netto, verlangt die Epple Projekt GmbH von den künftigen Zwischenmietern, der Strom ist inbegriffen. "Für das, was geboten wird, ist das extrem günstig", ist Breithecker überzeugt. Alle Räume sind klimatisiert und mit Glasfaserkabel ausgerüstet. Die "City-Randlage" sei die teuerste für Büroflächen. 15 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter seien hier keine Seltenheit.

Ideal seien die Flächen für Firmen, die sich erweitern wollen oder eine Gesellschaft ausgründen wollen - als Zwischennutzung, bis sie eine endgültige Bleibe gefunden haben. Untervermietungen sind erlaubt. Und es gibt die Option für eine Verlängerung des Mietvertrages, sollte die Entwicklung des Geländes doch länger dauern.

Hintergrund

Pläne für Heideldruck-Gelände sind noch offen

hob. Es ist ein Filetstück, das die Epple Projekt GmbH von der Heidelberger Druckmaschinen AG erworben hat. Die benachbarte Print Media Academy und das Forschungszentrum gehören nicht dazu. Trotzdem beträgt die

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Pläne für Heideldruck-Gelände sind noch offen

hob. Es ist ein Filetstück, das die Epple Projekt GmbH von der Heidelberger Druckmaschinen AG erworben hat. Die benachbarte Print Media Academy und das Forschungszentrum gehören nicht dazu. Trotzdem beträgt die Grundstücksfläche noch 15 560 Quadratmeter. Bei der Bilanzpressekonferenz von Heideldruck kam auch der Kaufpreis für das Areal zur Sprache: 20 Millionen Euro.

Die alte Hauptverwaltung und das Schulungsgebäude sollen abgerissen und das Gelände neu bebaut werden. Ein konkretes Konzept gibt es noch nicht. Weil das Areal auch als möglicher Standort für ein Kongresszentrum gehandelt wurde, war das Projekt in der Warteschleife. Nun wolle man die Fläche in enger Absprache mit der Stadt und im Konsens mit den Anwohnern entwickeln. "Ob gewerbliche Nutzung oder Wohnen, wir sind allem gegenüber aufgeschlossen", sagt Epple-Firmensprecher Herbert Rabl. Allerdings fügt Projektentwickler Alrik von Kolzenberg hinzu: "Wir sind ein Wohnungsbauunternehmen."

Die Epple Projekt GmbH will namhafte Architektenbüros um Vorschläge für das Gelände bitten. Derzeit werden die Bedingungen für den Wettbewerb ausgearbeitet. Danach geht es ins Bebauungsplanverfahren. Bisher ist die Fläche als Kerngebiet ausgewiesen. Das heißt, nach dem bisherigen Stand ist hier nur Gewerbe möglich. Von Kolzenberg rechnet damit, dass die Entwicklung mindestens drei Jahre dauern wird. Hinzu kommt eine mehrjährige Abriss- und Bauzeit. "Wir rechnen 2022 bis 2023 mit einer Fertigstellung", sagt er. Bis die Heidelberger Veränderungen bemerken werden, dauere es bestimmt noch bis 2020.

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Die SRH hat bereits knapp 3000 Quadratmeter der Hauptverwaltung II für drei Gesellschaften angemietet: für die Shared Services GmbH, die IT Solutions GmbH und das Gründerinstitut. Ihre bisher genutzten Räumlichkeiten im Campus Wieblingen müssen saniert werden.

Etwas kniffliger wird die Vermietung des ehemaligen Schulungs- und Kantinengebäudes. Hier könnte sich Breithecker Unternehmen aus der Kreativwirtschaft als Nutzer vorstellen oder auch eine temporäre Gastronomie. Allerdings wurde die Küche ausgebaut.

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