Die Gemeinde Schönbrunn muss im neuen Jahr eine ganze Reihe von Baumaßnahmen stemmen. Eine Mammutaufgabe und eine Millioneninvestition steht mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt von Schwanheim samt Sanierung der Gehwege, Straßenbeleuchtung, Kanäle und Wasserleitungen bevor. Foto: Stefan Weindl
Von Jan Frey
Schönbrunn. Das Jahr 2020 ist nun schon wieder Geschichte. Ein Jahr, das vieles in unserem Leben verändert hat und keinem der von uns erlebten Jahre zuvor ähnlich war. Ein Jahr, das uns überdeutlich vor Augen geführt hat, wie abhängig unsere sorgfältigsten Lebensplanungen von nicht oder nur schwerlich beherrschbaren äußeren Einflüssen und Ereignissen sind. Und das wirkt sich natürlich auch nachhaltig auf die Planung der Städte und Kommunen aus. Eine verlässliche Finanzplanung ist unter aktuellen Bedingungen nur sehr schwer zu realisieren. Aber wir sind guter Hoffnung, dass sich die Lage in 2021 wieder verbessern wird. In der Gemeinde Schönbrunn stehen auch in 2021 wieder einige Projekte an.
So steht der Ausbau der Ortsdurchfahrt Schwanheim (L 590) im Zuge der Sanierung durch das Regierungspräsidium Karlsruhe an. Die im Zusammenhang mit der Sanierung geplante Erneuerung der Kanalisation, der Wasserleitung, der Straßenbeleuchtung und der Gehwege ist mit rund 2,4 Millionen Euro kalkuliert und eine Mammutaufgabe für die Gemeinde in den nächsten Jahren. Die Zuschüsse für die Kanalsanierung sind bereits bewilligt und bis Mitte des Jahres muss mit der Maßgabe begonnen werden.
Im Zuge des Landessanierungsprogramms ist der Restausbau des Ringweges in Haag vorgesehen. Die Planung zum Straßenbau und zur Sanierung der unterirdischen Infrastruktur ist bereits auf den Weg gebracht. Die Zuschüsse werden in diesem Jahr beantragt, um die Maßnahme dann in 2022 realisieren zu können. Die Zufahrt zum Allemühler Dorfplatz muss ebenfalls wieder verkehrssicher ausgebildet werden. Die Planungen hierzu sind fertig und die wasserwirtschaftliche Genehmigung ist beantragt. Die Aufnahme in das Zuschussprogramm muss abgewartet werden. Für die Umsetzung sind rund 130 000 Euro im Haushalt vorgesehen.
Seit vielen Jahren ein Thema: die K 4108 von Allemühl nach Schwanheim. Aufgegeben haben Gemeinde und Landkreis den restlichen Vollausbau dieser Kreisstraße in Allemühl ab der Einmündung in die Schönbrunner Straße bis zum Älmel. In Anbetracht der Kostenentwicklung war der Gemeinderat mit dem Rhein-Neckar-Kreis der Meinung, dass Kosten und Nutzen der Ausbaumaßnahme in keinem ausgewogenen Verhältnis stehen. Aber passieren muss etwas. Und so hat der Gemeinderat dann der grundlegenden Sanierung im Bestand durch den Rhein-Neckar-Kreis zugestimmt. Die Maßnahme soll 2021 umgesetzt werden.
Jan Frey. Foto: BirkelbachIm letzten Jahr hat sich der Gemeinderat mit der Änderung und Berichtigung des Flächennutzungsplanes der vVG Eberbach-Schönbrunn befasst. Zum Erlass einer Einbeziehungssatzung "Südlicher Ortsrand" Moosbrunn wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst. Die dafür zwingend erforderliche artenschutzrechtliche Prüfung kann naturbedingt erst in diesem Frühjahr erfolgen. Anschließend kann das Verfahren dann weiterentwickelt werden. Um einen Bebauungsplan zur Erweiterung von Bauflächen in Haag auf den Weg zu bringen, hat der Gemeinderat ein Planungsbüro mit städtebaulichen Untersuchungen beauftragt.
Viele weitere Themen werden uns auch 2021 zusammen mit dem Gemeinderat beschäftigen. Ob Sanierungen der Ortsstraßen, der weitere Ausbau der Internetinfrastruktur, die Sanierung von Gemeindegebäuden und noch vieles mehr. Die Arbeit wird uns nicht ausgehen.
Welche langfristigen Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die mittel- und langfristige Haushaltsplanung hat, lässt sich heute nur schwer sagen. Sicher ist, es wird Einschnitte in verschiedenen Bereichen geben. Freiwillige Leistungen und Aufgaben werden zukünftig auf den Prüfstand gestellt werden müssen, um die finanziellen Auswirkungen der Corona- Pandemie abfedern zu können.
Nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen und Folgen der Pandemie werden uns noch auf Jahre beschäftigen. Ganz aktuell und täglich spüren wir doch selbst innerhalb unserer Dorfgemeinschaft die gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen. Der Einkauf mit Mund-Nasen-Schutz, unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit einer abgezählten Kundenzahl im Verkaufsraum wird zur unangenehmen Pflicht. Der nachbarliche Feierabendplausch auf Abstand verliert seinen vertrauten Charakter. Der Besuch am Stammtisch der Dorfgaststätte oder dem Vereinslokal zum Wochenausklang ist nicht mehr möglich. Alle vor der Pandemie üblichen Aktivitäten zur Pflege der Geselligkeit und Kameradschaft innerhalb der Dorfgemeinschaft sind weitgehend ausgesetzt. Selbst innerhalb der Familie ist der gegenseitige Besuch nur sehr eingeschränkt möglich. In der aktuellen Lage scheint Distanz zur obersten Bürgerpflicht geworden zu sein. Gleichwohl ist gerade in gesellschaftlich schwierigen Zeiten der bürgerschaftliche Zusammenhalt mehr denn je gefordert und die gegenseitige Unterstützung angesagt.
In diesem Sinn hat für mich das bürgerschaftliche Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Dorfgemeinschaft auch für das vor uns liegende Jahr oberste Priorität. Innerhalb einer starken Gemeinschaft werden wir auch diese Krise erfolgreich bewältigen.