Ortschaftsrat tagte erstmals im Eberbacher Rathaus
Im Lindacher Dorfgemeinschaftshaus hätte man die Coronaregeln nicht einhalten können. 26 Besucher kamen zu der "externen" Sitzung.

Von Barbara Nolten-Casado
Lindach/Eberbach. Erstmals in der Geschichte Lindachs hat eine Ortschaftsratssitzung im Eberbacher Rathaus stattgefunden. Da die coronabedingten Abstandsregeln im Lindacher Dorfgemeinschaftshaus womöglich nicht hätten eingehalten werden können, hatte man beschlossen, die Sitzung am Dienstag im Horst-Schlesinger-Saal stattfinden zu lassen.
26 Einwohner des 200-Seelendorfes konnte Ortsvorsteher Achim Helm dort begrüßen. Sie waren gekommen, um in der ersten Sitzung nach anderthalbjähriger Pause von den sechs anwesenden Ortschaftsräten Neuigkeiten zu erfahren oder ihre Anliegen vorzutragen.
Die Fragestunde zu Beginn nutzte zunächst ein Einwohner Lindachs, dessen Grundstück an das des Dorfgemeinschaftshauses angrenzt. Er bemängelte die Rattenplage, die trotz erfolgter Bekämpfung vom städtischen Grundstück ausgehe.
Zwei Anlieger der B37 beklagten den Lärm, den zu schnell fahrende Fahrzeuge im Bereich der Ortseingänge bei der Ortsdurchfahrt verursachten. "Nur wenn der Blitzer dasteht, dann wird es ruhig", so eine Aussage. Hier wünschte man sich die Installation eines stationären Blitzers. Ein weiterer Lindacher Bürger regte an, Wanderer bereits an den Wandertafeln im Ortsbereich auf eventuelle Sperrungen von Waldwegen etwa wegen Holzeinschlags oder Jagdbetriebs hinzuweisen. Außerdem wünschte er sich die Anbringung einer Tafel mit Hinweisen auf die über 750-jährige Dorfgeschichte Lindachs.
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Unter Punkt Zwei der Tagesordnung wurde von den Ortschaftsräten die Aufteilung des Betrags in Höhe von 520 Euro beschlossen, der für die Heimat- und Brauchtumspflege im Ort zur Verfügung steht. Dabei soll die Freiwillige Feuerwehr, die unter anderem für Maibaumstellen, Martinsumzug und Nikolausfeier verantwortlich zeichnet, mit 200 Euro bedacht werden. Der Schützenverein und der gemischte Chor sollen jeweils 160 Euro erhalten. Die bis 2019 stets im Dezember abgehaltene Lindacher Seniorenfeier soll – wie bereits im Vorjahr – wegen der Coronaauflagen auch dieses Jahr entfallen. Stattdessen werden Lindachs Senioren wieder einen Kalender mit heimischen Motiven erhalten.
Ab kommendem Jahr soll die Seniorenfeier laut einstimmigem Beschluss jeweils im Sommer im Freien stattfinden.
Ortsvorsteher Achim Helm informierte über die Durchführung des Winterdienstes in Lindach durch die Firma Wäsch. Beim Punkt "Mitteilungen und Anfragen" wies Ortschaftsrat Lothar Jost darauf hin, dass in der Straße "Am Steinbusch" mittlerweile mehrere Familien mit Kindern wohnten. Um im Freien spielende Kinder besser zu schützen, regte er an, hier eine verkehrsberuhigten Zone einzurichten.
Zum Sachstand beim für 2022 geplanten Internetausbau in Lindach berichtete Achim Helm von seinem Telefongespräch mit einem Sachbearbeiter der Firma BBV.

Demnach soll bis zum zweiten Quartal 2022 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Sobald es dazu konkrete Informationen gebe, werde man diese umgehend an die Bürger weiterleiten. Dann ging Helm auf das geplante und bereits beschlossene Urnenfeld auf dem Lindacher Friedhof ein. Dort soll im oberen Bereich ein Platz für 18 Urnen und eine Sitzbank entstehen.
Die Mitte des Rasenstückes soll eine Sandsteinstele zieren, auf der kleine Plättchen mit den Namen der dort ruhenden Verstorbenen angebracht werden können. Für die Auswahl eines Sinnspruchs auf der Stele bat Helm die Lindacher Bevölkerung um Mitwirkung. Vorschläge nehme er entgegen. Des weiteren berichtete der Ortsvorsteher über die geplante Umwandlung des ehemaligen Hochbehälters oberhalb von Lindach in einen Aussichtsplatz mit Waldsofa und Sitzgruppe.
Helm versprach noch, sich für die Pflege des Leinpfades einzusetzen und informierte über die baldige Instandsetzung der "Lindacher Hütte".



