Ein Wiedersehen mit dem durch Miwa Hoyano (2.v.l.) auf ein Klavierquintett erweiterten Laresol Streichquartett verspricht die neue Kunstfreunde-Saison. Auch das Nobuhiko Asaeda Ensemble steht auf dem Programm. Foto: Biener-Drews
Von Jutta Biener-Drews
Eberbach. Überschattet von der Coronakrise und ihren Unsicherheiten gehen die "Kunstfreunde Eberbach" mit neuem Vorstand in ihre 72. Konzertsaison. Wie berichtet, werden als Vereinsvorsitzende in Zukunft Pfarrer Gero Albert und Studienrat Till Weidenhammer für die vom Verein veranstaltete Kammerkonzertreihe verantwortlich zeichnen. Programm und Organisation der vier ursprünglich von Herbst 2020 bis Frühjahr 2021 angesetzten Konzerte gehen allerdings noch auf die langjährigen Vereinschefs Karlheinz Mai und Günter Wiedemer zurück, die Vereinsmitgliedern und Klassikfreunden damit ein Wiederhören einiger in Eberbach inzwischen bestens bekannter Musiker gönnen.
Ob sich die neue Reihe tatsächlich nach der Sommerpause wird realisieren lassen oder vielleicht erst mit einjährigem Verzug, steht bis dato allerdings noch in den Sternen.
Auf jeden Fall für die Kunstfreunde gebucht sind - in dieser Reihenfolge: das Eliot Quartett (Frankfurt/Main), das Laresol-Streichquartett mit Miwa Hoyano am Klavier (Braunschweig), das Nobuhiko Asaeda Ensemble sowie Pianist Benjamin Moser.
Läuft alles glatt, startet die 72. Reihe am Freitag, 25. September. Allerdings nicht an gewohnter Stelle im evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz, sondern umständehalber im katholischen Pfarrheim St. Johannes Nepomuk. Zu Gast ist das junge, nach T. S. Eliot benannte Streichquartett, in der laufenden Saison Preisträger des Musikwettbewerbs Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Das Ensemble gründete sich 2014 und hat sich seitdem schon unter die Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe gemischt. Seine Darbietung in Eberbach beinhaltet die Streichquartette in d-Moll (KV 575) von Mozart, in A-Dur (op. 51/3) von Schumann und in F-Dur (op. 59/1) von Beethoven.
Am 30. Oktober soll es nach fast genau einem Jahr ein Wiederhören mit dem durch Miwa Hoyano auf ein Klavierquintett erweitertes Laresol-Streichquartett geben. Vier Werke stehen diesmal auf dem Programm: von Tschaikowsky das Andante cantabile B-Dur aus dem Quartett op. 11, die Klavierquintette Es-Dur (op. 44) von Schumann und A-Dur (op. 81) von Dvorak sowie von Alexander Borodin das Notturno aus dem zweiten Quartett.
Der im Neckartal ansässige japanische Geigenvirtuose Nobuhiko Asaeda soll mit seinem Ensemble am 12. Februar 2021 das dritte Saisonkonzert der Kunstfreunde gestalten. Zwei Sextette - von Mendelssohn-Bartholdy das Klaviersextett D-Dur (op. 110) und von Tschaikowsky das Sextett für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Celli d-Moll (op. 70) "Souvenir de Florence" - sowie das Streichquintett F-Dur von Bruckner sind von ihm zu erwarten.
Mit dem 1981 in München geborenen Pianisten Benjamin Moser soll ein vielfach ausgezeichneter Solist die Reihe am 12. März beschließen. Moser erregte internationales Aufsehen, als er im Juni 2007 Preisträger des renommierten Tschaikowskywettbewerbs in Moskau wurde. Im selben Jahr gewann er in New York den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb "Young Concert Artists".
In Eberbach bringt der viel beschäftigte Musiker zwei Beethoven-Sonaten - die als "Pathétique" und "Les Adieux" bekannten Sonaten Nummer 8 und 26 - und von Mussorgski den Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" zu Gehör.