Erweitert werden soll das Hirschhorner Feuerwehrgerätehaus an der Hainbrunner Straße. Doch auch über Alternativen soll nachgedacht werden. Foto: Deschner
Von Marcus Deschner
Hirschhorn. Erweitert werden soll das Hirschhorner Feuerwehrgerätehaus. Darüber, dass die Blauröcke Raumbedarf haben, waren sich in der jüngsten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Sozialausschusses alle einig. Nicht einer Meinung war man jedoch, was genau geschaffen werden muss. Zumal das Projekt mit Gesamtkosten von rund 400.000 Euro verbunden ist und der Landeszuschuss dafür relativ gering ausfallen dürfte.
Bereits seit Jahren beschäftigen sich die örtlichen Gremien mit dem Thema. Im August 2013 wurde beim Land ein Antrag auf Förderung der damals geplanten Gesamtmaßnahme, die mit gut 900.000 Euro veranschlagt war, gestellt. Angepeilt wurde eine 30-prozentige Bezuschussung. Das Innenministerium kündigte darauf hin Fördermittel in Höhe von 87.000 Euro aus 348.000 Euro zuwendungsfähigen Ausgaben für das Jahr 2015 an. Dies entspricht einem Fördersatz von 9,5 Prozent auf die Gesamtinvestition und 25 Prozent bezogen auf die zuwendungsfähigen Kosten. Unterm Strich würden bei Realisierung dieses Projekts rund 828.000 Euro an der Stadt hängen bleiben. Dass dies für die finanziell klamme und unter dem Schutzschirm des Landes Hessen befindliche Stadt nicht zu schultern ist, war Verwaltung und Stadtverordneten schnell klar.
Also disponierte man um und speckte das Vorhaben ab, nachdem zunächst auch andere Varianten ins Auge gefasst worden waren.. Nun sollte in einem ersten Bauabschnitt eine Garage mit darüber liegenden Lagerflächen an der Nordseite des Gebäudes errichtet werden. Damit, so die Argumentation der Verwaltung, werde ein dringend benötigter Stellplatz für ein Feuerwehrauto und der Abstellplatz für die Container geschaffen. Und Feuerwehrmaterialien, die derzeit im immer wieder vom Hochwasser heimgesuchten Rathauskeller lagern, könnten dann im zweiten Obergeschoss des Spritzenhauses ihren Platz finden. Rund 320.000 Euro wurden für diese "kleine" Lösung veranschlagt. Die hohen Kosten kämen deshalb zustande, weil man im Hang des Geländes bei den Bauarbeiten mit großer Sicherheit auf Fels stoße, erläuterte Bauamtsleiter Detlef Kermbach.
Falls das Ministerium die Flächen und damit zuwendungsfähige Kosten von 126.000 Euro anerkenne, sei bei einer 25-prozentigen Förderung mit 31.500 Euro aus Wiesbaden zu rechnen. "Mit dieser Variante wird nur der dringlichste Bedarf der Feuerwehr abgedeckt," warb Bürgermeister Rainer Sens um Zustimmung. Zumal das Ministerium als Frist für die Antragstellung den 1. Oktober gesetzt hat. In einem zweiten Bauabschnitt könnte man dann im Jahr 2016 die vorhandene Wohnung in Räume für die Jugendfeuerwehr umwidmen. Dabei wird mit weiteren Kosten von gut 70.000 Euro kalkuliert.
"Mehr ist das nicht," wunderte sich Dirk Gugau (SPD) über die Tatsache, dass für immerhin 320.000 Euro lediglich eine Garage und ein 45 Quadratmeter großer Abstellraum geschaffen werden sollen. CDU-Fraktionschef Harald Heiß regte an, über Alternativlösungen nachzudenken. Indem beispielsweise künftig ein neues Fahrzeug die Aufgaben von zwei vorhandenen übernehmen und man so Raum sparen könnte. Ausschussvorsitzender Max Weber (SPD), selbst aktiver Feuerwehrmann, mahnte nicht zu vergessen, welche Bedingungen im Gerätehaus momentan herrschen. Am zeitlich knappen Termin der Fristsetzung für den Antrag störte sich Martin Hölz (Profil). Schließlich wurde der Punkt ohne Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung, die Ende des Monats tagt, verwiesen. Die soll entscheiden, ob man den Termin zur Beantragung des Zuschusses einhält oder verstreichen lässt.
In der Zwischenzeit soll aber noch ein Gespräch mit Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller geführt werden.