Gestern wurde noch letzte Hand angelegt, doch für Fastnacht ist schon alles bereit. Morgen eröffnet das Café-Pub Altstadt-Börse in der Eberbacher Kellereistraße. Foto: Christofer Menges
Eberbach. (cum) Nachdem in einigen Kneipen Eberbachs die Lichter ausgingen, werden sie nun nach und nach wieder angeknipst. Bereits im Dezember übernahmen die früheren Papillon-Wirte Babis Lappas und Lamprini Karzi die Turm Lounge unter dem neuen Namen Café-Bistro Sunrise. Am Samstag eröffnet im ehemaligen Landhaus in der Kellereistraße das Café-Pub Altstadt-Börse. Bei Bierhäusel und Braumeister soll es bis zur Wiedereröffnung nicht mehr allzu lange dauern.
In der Altstadt-Börse war gestern zur Eröffnung am Samstag um 16 Uhr alles schon so gut wie fertig. 40 Sitzplätze bietet das neue Lokal: in Sitzecken mit Sesseln und Sofas, an Tischen mit Stühlen, an der Theke mit Barhockern. Die Räume sind hell, von den frei gelegten Deckenbalken hängen Kugellautsprecher, für die bevorstehenden heißen Tage der Fastnacht ist bereits dekoriert. "Uriges Flair wie in einer Scheune", sagt ein Handwerker. Inhaber der Altstadt-Börse ist der Eberbacher Mesut Yalcin. Hinter der Theke steht mit Geli, Sinja und Sandrine aber ein Teil des früheren Braumeister-Teams. Angeboten werden sollen verschiedene Biere, Soft- und Longdrinks, Kaffeespezialitäten, saisonal auch Kuchen. Für den Sommer ist eine Außenbestuhlung geplant. Geöffnet hat die Altstadt-Börse montags bis donnerstags von 11 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 3 Uhr sowie sonntags von 18 bis 24 Uhr.
Bald losgehen soll es auch wieder im Bierhäusel in der Passage zwischen Neuem Markt und Bahnhofstraße. Das frühere Viertele, eine gemütliche Kneipe mit viel Holzgebälk und einem ruhig gelegenen Biergarten, wurde nach dem Brand kurz vor Weihnachten 2011 zwar komplett renoviert. Mehrere Pächter danach hatten jedoch allesamt kein Glück und mussten bald wieder schließen. Jetzt will die frühere Wirtin und Ehefrau des Eigentümers, Pong Backfisch, das Schanklokal wieder zu alter Blüte führen. Laut Eigentümer Lothar Backfisch wartet sie nur noch auf die neue Konzession, die nach mehr als einem Jahr ohne Betrieb komplett erneuert werden muss. Eingereicht worden sei der Antrag bereits im Dezember, doch die Genehmigung liegt noch nicht vor. Jetzt soll es spätestens im Februar mit der Wiedereröffnung des Bierhäusels klappen.
Im Braumeister, der im Dezember schloss, wird es noch ein bisschen längern dauern, bis wieder Bier aus dem Zapfhahn fließt. Dafür soll es dort dann umso schöner werden. Die Gaststätte in der Altstadt wurde fast komplett entkernt. Im Schankraum des 1777 als lutherische Kirche erbauten Hauses wurden Tapeten und Putz von den Wänden geklopft. Das Mauerwerk aus Sandsteinfindlingen soll künftig ebenso sichtbar bleiben wie die fast 250 Jahre alten Deckenbalken, die, nachdem sie freigelegt wurden, noch geölt werden sollen.
Auch ein bislang zugemauertes Fenster Richtung Kornmarkt wurde wieder geöffnet. Dort will Eigentümer Lothar Backfisch ein aufwendig handgefertigtes Bleiglasfenster mit den vier Eberbacher Stadttürmen einsetzen lassen. Komplett umgebaut wird die wuchtige Theke: Mit mehr Luft nach oben und Eichenholz statt dunklem braunem Lack.
Lichter und heller soll der Braumeister werden. Das dauert: Mit der Wiedereröffnung rechnet Backfisch im April. "Wenn wir jetzt schon dran sind, soll es richtig schön werden", sagt er, "da kommt es auf eine Woche nicht an."