Der Betreiber des Restaurants „Amarie“ im VIP hört zum Jahresende auf. Foto: RNZ
Walldürn. (adb) Die Zeit bleibt nicht stehen – auch nicht im Verbands-Industrie-Park (VIP) in Walldürn, wo sich einige bauliche und unternehmerische Veränderungen derzeit ergeben oder unmittelbar abzeichnen.
Das betrifft vor allem das Startup-Center-Odenwald, in dem seit April die aus Mudau stammende, 1995 von Erwin Konrad gegründete Firma Konrad-Metallbau tätig ist und das die Firma für weitere sechs Jahre komplett gemietet hat. "Ja, wir expandieren weiterhin", erklärt Geschäftsführer Philipp Eggert optimistisch und spricht von einer "optimalen Ausgangslage für das mittelständische Unternehmen", die der VIP dank seiner hervorragenden Anbindung an die B27 und seiner zentralen Lage an der Schnittstelle zwischen Neckar-Odenwald- und Main-Tauber-Kreis böte.
Und das werde sich künftig noch weiter verbessern: Wie er informiert, habe das Unternehmen kürzlich das frühere Verwaltungsgebäude der Firma Werkzeugbau Walldürn in der Daimlerstraße unterhalb des Autohauses Gramling gekauft. Dort werde "zum nächstmöglichen Zeitpunkt" die Verwaltung des Unternehmens einziehen.
Sobald die neue 7500 Quadratmeter große Produktionshalle zwischen den Firmen Alba und Goldschmitt, wo gegenwärtig die Stadt Walldürn auch einen Löschwasserbehälter baut, errichtet ist, werde schrittweise noch die Produktion von Mudau nach Walldürn ziehen. "Es gibt definitiv eine Winterbaustelle – der Bau soll nach gegenwärtigem Zeitplan im Januar beginnen. Wenn alles fertig ist, bieten wir 70 bis 80 weitere Arbeitsplätze in Walldürn an", informiert der Geschäftsführer und lobt das Konzept des Parks, das eine flexible Aufstellung und flexibles Agieren gewährleiste.
"Auch arbeitsrechtlich bietet uns der als reines Industriegebiet ausgewiesene VIP diverse Vorteile etwa im Bereich der Arbeitszeiten", lässt Eggert wissen.
Dass alles so gut laufe, sei jedoch mit ein Verdienst der Stadt Walldürn und von Meikel Dörr, der als Leiter der Stabsstelle Bürgermeister für den Park zuständig ist und der Rhein-Neckar-Zeitung für ein kurzes Gespräch zur Verfügung stand: "Wirtschaftsförderung ist sowohl teilweise eine planerische Aufgabe als auch teilweise eine kreative. Im VIP Walldürn versuchen wir deshalb den Bedürfnissen der Unternehmerschaft gleichermaßen gerecht zu werden wie auch den wirtschaftspolitischen Vorgaben. So steht für uns unter anderem ein ausgewogener Branchenmix im Fokus", betont Dörr.
Dieser "ausgewogene Branchenmix" unweit der B27 sah bisher auch ein gastronomisches Angebot vor. Auch hier ergeben sich Neuerungen: Das erst zum Oktober 2019 eröffnete italienische Lokal "Amarie" (früher "Goldschmitts") wird seine Pforten voraussichtlich zum Jahresende schließen. Wie Besitzer Dieter Goldschmitt einräumte, habe der Betreiber – seitens des Restaurants blieben Anfragen der RNZ unbeantwortet – den Pachtvertrag vorzeitig auflösen lassen.
"Sicher hat auch die Corona-Pandemie zu dieser Entscheidung ihren Beitrag geleistet, da die Gastronomie ein Hauptleidträger ist", erklärt Goldschmitt, beurteilt die Schließung aber speziell im Hinblick auf den VIP als traurig: "Vor allem zum jetzigen Zeitpunkt der Expansion würde eine hochwertige Gastro-Kultur dem prosperierenden VIP eine klare Aufwertung schenken und könnte auch von den Arbeitnehmern stark im Sinne einer verlängerten Werkskantine profitieren", betont Goldschmitt im RNZ-Gespräch.
Allerdings werde man in der Industrieparkstraße zu gegebener Zeit sicher wieder gut speisen und entspannen können: "Die Türen bleiben nicht ewig zu", erklärt der Unternehmer.