Kein Ansturm, aber doch reger Betrieb herrschte am Dienstag in der Buchener Fußgängerzone. Viele Kunden nutzten die letzte Gelegenheit vor dem Lockdown, um Besorgungen bei den örtlichen Fachhändlern zu erledigen. Foto: Rüdiger Busch
Buchen. (rüb/tra) Die letzte Chance, vor dem Lockdown noch Besorgungen im regionalen Handel zu tätigen, wurde am Dienstag von vielen Kunden in der Region genutzt. Bei aller Freude über den Zuspruch und die Treue der Kunden herrschte bei so manchem Händler auch Unsicherheit, wie es denn weitergehen wird, zumal für manche Branchen bis Dienstagnachmittag nicht klar war, ob und wie sie ab Mittwoch öffnen dürfen.
Im Kellereiladen herrschte am Dienstag – wie zu erwarten – großer Andrang. Schließlich finden sich in dem liebevoll eingerichteten Geschäft Geschenkideen für (fast) jeden Geschmack. Was aber auch hier klar wurde: Das normale Weihnachtsgeschäft kann durch die beiden letzten Verkaufstage vor dem Lockdown nicht einmal im Ansatz ersetzt werden. Dafür ist die Zeit zu kurz, und dafür ist bei vielen Kunden auch die Unsicherheit zu groß. Sie blieben lieber daheim, schließlich braucht man auch weniger Geschenke, wenn man weniger Menschen trifft als in einem gewöhnlichen Jahr.
Dennoch war die Innenstadt auch am Dienstag gut besucht. Bei Knapps Laden in der Marktstraße war ebenfalls viel los. Da am Vormittag noch unklar war, ob ihr Geschäft als Zeitungsverkaufsstelle weiterhin öffnen darf, herrschte bei Evelyn Knapp und ihren Kunden große Unsicherheit. "Ich weiß nicht, ob ich noch Waren bestellen soll", erklärte die Händlerin, die sich anderseits über den großen Zuspruch der Kunden freut: "Sie denken und kaufen regional und unterstützen so uns kleine Geschäfte."
Ähnlich erging es Buchhändler Johannes Volk: "Wir hatten gut zu tun, denn viele Kunden wollen auf den letzten Drücker noch etwas besorgen, und auch das Telefon läutet ununterbrochen." Die gute Nachricht für alle Bücherfreunde: Bestellungen über die Homepage, per E-Mail und per Telefon (werktags 9 bis 14 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr) werden aber weiter entgegengenommen und wie beim ersten Lockdown ausgeliefert oder verschickt. Seine Freiluft-Abholstation für Buchbestellungen darf Volk dagegen nicht weiter betreiben: "Das ist natürlich schade, auch weil die technische Ausstattung recht aufwendig war." Eine gute Idee war es dennoch zweifellos.
Auch außerhalb der Fußgängerzone herrschte am Dienstag in Buchen viel Betrieb. Die Spielzeugläden gehören ohnehin zu den Fachgeschäften, die kurz vor Weihnachten besonders gut frequentiert werden. Durch den bevorstehenden Lockdown hat sich die Kundenfrequenz bei Rofu-Kinderland noch einmal deutlich erhöht: "Heute geht es, aber am Montag war bei uns richtig viel los", berichtete Rofu-Mitarbeiterin Margot Axmann am Dienstag. Aus ihrer Sicht wäre es sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden entspannter gewesen, die Fachgeschäfte erst zum Wochenende zu schließen: "So hätte sich der Kundenandrang über mehrere Tage verteilt."
Bei Rofu suchten viele noch ein Weihnachtsgeschenk für die Kinder. Foto: Tanja RadanWährend des ersten Lockdowns mussten die Baumärkte in Baden-Württemberg nicht schließen. Somit nutzten viele Hobby-Handwerker und die, die es noch werden wollen, die Zeit der Kontaktbeschränkungen, um das eigene Zuhause zu verschönern. Anders als im Frühjahr müssen nun jedoch auch die Baumärkte schließen. Und zwar bundesweit – so soll "Einkaufstourismus" verhindert werden. Auch im Buchener Obi-Markt waren am Montag und am Dienstag viele Kunden unterwegs, um sich noch mit Artikeln für Heimwerker einzudecken. "Die letzten beiden Tage, an denen das Einkaufen im Baumarkt möglich war, wurden von den Kunden rege genutzt", sagte Obi-Marktleiter Andreas Haaker. Dass die Baumärkte schließen müssen, bedauert er und hat gleichzeitig Verständnis: "Wir sehen ein, dass der Lockdown notwendig ist, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen."