In der Hochzeit der Coronakrise durfte die Sportanlage des SV Osterburken nicht genutzt werden. Die Plätze wurden dennoch gut in Schuss gehalten und sind bereit für ein „relativ normales Training“, das ab dem morgigen Mittwoch wieder möglich ist, wie Vorsitzender Hans Meinhardt sagt. Fotos: Matthias Miltz
Osterburken. (mami) "Das einzige, was uns in der letzten Zeit übrig blieb, war die Plätze so gut wie möglich in Schuss zu halten", sagt Hans Meinhardt, Vorsitzender des SV Osterburken (SVO). Der Saisonabbruch im Amateurbereich habe auch den Verein aus dem Bauland vor allem finanziell getroffen.
"Wir sind im letzten Jahr einige Baulasten in Höhe von knapp 240.000 Euro eingegangen. Normalerweise wäre das bei laufendem Spielbetrieb kein Problem für uns, aber wir wussten damals nicht, was durch das Coronavirus auf uns zukommt", erklärt SVO-Schatzmeister Robert Herbinger-Moser.
Zwar habe man die Sportheimgaststätte in Osterburken verpachtet, aber da auch den Gaststätten durch die Krise eine Menge an Einnahmen verloren gegangen seien, habe man sich dazu entschlossen, mindestens auf die Hälfte der Pacht zu verzichten, wie Meinhardt erklärt: "Da müssen wir noch einmal schauen, wie genau wir da vorgehen. Vielleicht verzichten wir auch ganz darauf, weil unser Pächter ja auch nichts dafür kann, wie es jetzt gelaufen ist."
Man habe außerdem noch eine Art Corona-Soforthilfe bekommen, diese sei jedoch lediglich "für eine gewisse Übergangszeit eine Lösung". Doch auch wenn die Kosten beim SVO weiterlaufen, so wolle man nicht klagen, sagt Meinhardt: "Natürlich kann das so kein Dauerzustand sein, aber andere sind mit Sicherheit schlechter dran, da wäre es dreist von uns, wenn wir jetzt anfangen würden zu jammern."
Der Vorsitzende des SV Osterburken, Hans Meinhardt.Mit rund 1000 Mitgliedern ist der Verein aus dem Bauland einer der größten in der Umgebung. An eben diese hat Meinhardt eine Bitte: "Ich kann nur appellieren, dass unsere Mitglieder unseren Verein weiter unterstützen. Das ist in dieser Zeit mit das Wichtigste." Sein Kollege Herbinger-Moser ergänzt: "Das Problem dabei ist, dass wir für einen ‚Dorfverein‘ zu groß, für einen ‚Stadtverein‘ allerdings zu klein sind. Wir befinden uns irgendwo dazwischen, und genau da liegt manchmal die Problematik: Selbstverständlich haben wir durch unsere große Mitgliederzahl einige Vorteile, aber der Verein muss eben auch so geführt werden, dass alle diese Mitglieder zufrieden sind, was nicht immer einfach ist." Generell sei das Verständnis für die Situation aber "bei allen sehr groß".
Vor allem den Abbruch des Spielbetriebs habe man enorm gemerkt. "Bei uns hängen am Spielbetrieb nicht nur die Eintrittsgelder. Bei Heimspielen wird automatisch auch unsere Sportheimgaststätte besucht, was unserem Pächter Einnahmen bringt", sagt Meinhardt.
Abgesehen von den finanziellen Sorgen merke man auch deutlich, dass dem Verein die sportlichen Aktivitäten fehlen. "Natürlich halten sich die meisten daran, dass die Sportanlage gesperrt ist, aber immer einmal wieder muss man jemanden darauf aufmerksam machen, dass es aktuell eben nicht möglich ist, unbeschwert auf dem Sportplatz zu bolzen." Gerade deshalb sei es sehr erfreulich, dass ab 1. Juli endlich wieder ein "relativ normales Training stattfinden kann".
Schatzmeister Robert Herbinger-Moser.Durch die neuen Verordnungen ist Besserung in Sicht, was den aktiven Spielbetrieb angeht. Deshalb war man beim SVO aktiv und konnte vor Kurzem das neue Trainerduo Marcel Baumann und Hussain Hamrita vorstellen (die RNZ berichtete). Wichtig ist es dem Vorsitzenden Meinhardt aber auch, dass den ehemaligen Trainern noch einmal gedankt wird: "Was Andreas Siegfried und Steffen Pardas in ihrer Zeit hier geleistet haben, war wirklich tolle Arbeit, und dafür können wir uns als Verein nur bei den beiden bedanken. Steffen hat zum Beispiel in der Woche enorm viele Kilometer auf sich genommen, um alles für den SVO zu geben. Das darf unserer Meinung nach trotz der aktuell schwierigen Situation auf gar keinen Fall zu kurz kommen."