Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig probierte die neuen Kegelbahnen des SV Seckach bei deren Einweihung aus. Foto: Liane Merkle
Seckach. (lm) Nicht nur in Zeiten des Sommerferienprogramms der Gemeinde, sondern das ganze Jahr über herrscht auf den Kegelbahnen im Sportheim des SV Seckach (SVS) Hochbetrieb. Hinzu kommt noch ein reger Betrieb im Training und bei Wettkämpfen der Kegelabteilung des SVS.
Der SVS hätte eigentlich beim Sportwochenende in diesem Jahr auch das 35-jährige Bestehen der vereinseigenen Kegelbahnen gefeiert. Weil dieses Fest nun aber – wie so viele andere auch – wegen der Einschränkungen des öffentlichen Lebens ausfallen musste, hat der Vorsitzende des Vereins, Martin Müller, eine Chronologie des Kegelsports in Seckach verfasst und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Demnach wird in Seckach schon lange gekegelt. Im Heimatbuch "1200 Jahre Seckach" sei nachzulesen, dass am 2. Juli 1921 im Gasthaus "Krone" ein Kegelclub mit dem Namen "Bahnfrei" gegründet wurde. Der Verein soll schon nach kurzer Zeit eine große Mitgliederzahl gehabt haben und bestand zumindest bis 1929, denn aus jenem Jahr berichtet der "Bauländer Bote" von einem Ausflug des "populärsten der hiesigen Vereine" in das Maintal.
Viele Jahre wurde auch im Gasthaus "Zum Lamm" gekegelt. Gerade ältere Mitbürger können sich hieran noch gut erinnern. Heute stehen auf dem Lamm-Areal moderne Wohngebäude, eines davon genau auf dem Grundriss des früheren Gasthauses.
Auch im Gasthaus "Rose" wurde gekegelt. 1953 erwarb Familie Gottschlicht aus Oberbayern dieses Anwesen und führte anschließend die Gaststätte bis 1982. Nach der Einstellung des Kinobetriebs wurde hier im Mai 1967 eine vollautomatische Bundeskegelbahn eröffnet.
1971 gründeten Kegelbegeisterte eine Sportkegelgruppe, die Keimzelle der heutigen Abteilung Kegeln beim SVS. Gründungsmitglieder waren u. a. Erhard Fitz, Max Gottschlicht, Erich Keller und Eugen Philipp.
Dank vieler Arbeitsstunden in Eigenleistung kann man beim SV Seckach den Sport- und Freizeitkeglern moderne Bahnen auf höchstem technischen Niveau zur Verfügung stellen. Foto: Liane MerkleIm Jahr 1982 machte sich die Vorstandschaft des SVS (u. a. Edmund Geisler, Erhard Fitz und Günter Polk) Gedanken über den Neubau einer Kegelbahn und einer Sporthalle. Schlussendlich trafen sie die mutige Entscheidung für den Bau und machten sich ans Werk.
Bereits am 29. September 1984 feierte man das Richtfest und am 4. August 1985 weihte man die neue Vier-Bahnen-Anlage ein. Das war das bis dahin größte Bauprojekt des SVS.
Voraussetzungen hierfür waren eine mutige Vorstandschaft und die Bereitschaft vieler Mitglieder, ehrenamtlich mit anzupacken. Bis 1987 auch die Tischtennishalle eröffnet wurde, hatte man über 20.000 Arbeitsstunden geleistet. Zu den fleißigsten Helfern zählen u. a. Franz Detz, Günter Polk, Erich Keller, Robert Haaf und Erhard Fitz.
In den Jahren 2006/07 wurde der gesamte Gebäudekomplex des SVS samt Außenbereich sowohl baulich-energetisch als auch optisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 680.000 Euro, davon waren 160.000 Euro Eigenmittel mit Kredit, außerdem kamen erneut viele Stunden an Eigenleistung zusammen.
Die Wiedereröffnung der Tischtennishalle wurde 2008 gebührend gefeiert. 2010 musste sich die Vorstandschaft dann über die Sanierung oder den Neubau der Kegelbahnen Gedanken machen, denn die Anlage war in die Jahre gekommen.
Erneut entschied man sich für den neuesten Stand der Technik und investierte mit viel Eigenleistung der Kegler, Eigenmitteln und Zuschüssen weitere 85.000 Euro.
Lob dafür kommt auch von Bürgermeister Thomas Ludwig: "Dank seiner steten Investitions- und Innovationsbereitschaft kann der SV Seckach all seinen Sportkeglern und den vielen interessierten Freizeitkeglern auch in Zukunft moderne Bahnen auf höchstem technischen Niveau zur Verfügung stellen."
Die Geburtstagsfeier für die Kegelbahn soll in Verbindung mit dem Jubiläum "50 Jahre Kegelabteilung" im kommenden Jahr nachgeholt werden.