Neckar-Odenwald-Kreis. (ahn) "Es war auf jeden Fall eine erfolgreiche Aktion." Darin sind sich die Verantwortlichen vom Eintracht-Fanclub (EFC) Neckar-Odenwald einig. Und die Aktion war vor allem erfolgreich, weil sie für einen guten Zweck war: Rund zehn Stunden zogen am zweiten Februarwochenende sieben EFC-Mitglieder durch Frankfurt und verteilten unter anderem Decken, Kleidung und warmes Essen an Obdachlose. Die Aktion mit Vorbildcharakter zeigt eines auf jeden Fall: Nämlich dass die Eintracht-Fans in ihrem Herzen neben ihrem Verein auch noch Platz für die Bedürfnisse von Menschen, denen es nicht so gut geht, haben.
Früh um 6 Uhr hieß es: Raus aus den Federn und rein in den Bus und in die vier Autos, mit denen die sieben Mitglieder des Fanclubs coronakonform in die Mainmetropole fuhren. "Um 8 Uhr sind wir angekommen. Es hat in Strömen geregnet. Aber das war uns egal", erinnert sich Florian Ebel, Vorsitzender des EFC.
An der Hauptwache angekommen, luden die Eintracht-Fans zusammen mit zwei weiteren fleißigen Helfern von den "Sozialen Kuttenfreunden Frankfurt" (SKFF) – darunter dem Ideengeber Jens Meißner, genannt Kutten-Paule – sieben Bollerwagen voll, wobei die "Helferfreunde Frankfurt" einen weiteren Wagen beisteuerten. Neben Kleidung, Decken und Hundefutter waren darin Hygiene-Artikel wie Zahnpasta und Deo sowie Lebensmittel. "Wir haben belegte Brötchen geschmiert, außerdem gab es warme Kartoffelsuppe, Rosinenbrötchen, warmen Kaffee und Tee sowie weitere Getränke im Tetra-Pack", berichtet der stellvertretende Vorsitzende Carsten Rother.
Dann ging es los: Gleich an der Hauptwache traf man auf die ersten Obdachlosen, wie der Pressesprecher des EFC Christian Weis informiert. Nachdem man diese versorgt hatte, ging es weiter durch die Stadt Richtung Hauptbahnhof. "Wegen des Regens lief alles leider ein wenig schleppend", so Weis.
Doch als die Frankfurt-Fans nach einigen Stunden am Hauptbahnhof ankamen, hatten sie etlichen Obdachlosen eine willkommene Überraschung beschert. Dennoch "hatten wir noch ganz schön viel Zeug im Auto", verrät Ebel. "Alles, was übrig geblieben ist, haben wir im Diakoniezentrum Weser 5 abgegeben", ergänzt Rother.
Dass so viel zusammengekommen ist, liegt vor allem an der "großen Spendenbereitschaft, die für eine Woche echt klasse war", wie der stellvertretende Vorsitzende lobend hervorhebt.
Deshalb geht auch ein "Riesen-Dankeschön" der Eintracht-Fans an alle Spender. Zudem galt der Dank Axel Rother, dem Inhaber von ALRO Engineering aus Seckach, der den Bus zur Verfügung gestellt hatte.
Da die Aktion so erfolgreich war und auch viel Spaß gemacht hat, will man sie auf jeden Fall wiederholen. Außerdem sind noch weitere Aktionen geplant, mit denen man Einrichtungen hier in der Region unterstützen will. Man darf also gespannt sein ...
Update: Sonntag, 28. Februar 2021, 16.25 Uhr
Spenden-Aktion des Eintracht-Fanclub für Obdachlose in Frankfurt
Spenden sind willkommen - "Es tut gut, Gutes zu tun"
Neckar-Odenwald-Kreis. (ahn) "Frankfurt ist unser Herz", meint Florian Ebel, Vorsitzender des Eintracht-Fanclubs (EFC) Neckar-Odenwald. Das gilt nicht nur für ihre Liebe zum Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, sondern auch in sozialer Hinsicht. Denn dass die EFC-Mitglieder ihr Frankfurt-Herz am richtigen Fleck haben, werden sie am Samstag einmal mehr unter Beweis stellen. Dann veranstalten sie nämlich – zum wiederholten Male – in Frankfurt eine Aktion für Obdachlose, die sie dann mit Essen, Kleidung und Decken versorgen.
"Wir vom EFC haben uns schon letztes Jahr an solch einer Obdachlosen-Aktion in Frankfurt beteiligt", erklärt Christian Weis, Pressesprecher beim EFC. "Wir" – das sind neben Weis und dem Vorsitzenden Ebel der stellvertretende Vorsitzende Carsten Rother sowie Steffen Scheuermann, der im erweiterten Vorstand des EFC tätig ist.
Initiiert wurde die Aktion von Jens Meißner, genannt Kutten-Paule, einem eingefleischten Eintracht-Fan, der selbst obdachlos war. "Als wir davon hörten, haben wir gleich gedacht, dass wir uns daran gerne beteiligen möchten", berichtet Weis.
Gesagt, getan. Sie fuhren nach Frankfurt und bauten an einer Übernachtungsstätte für Obdachlose Pavillons und Tische auf. Dort verteilten sie dann Rucksäcke, Isomatten, Lebensmittel und Kleidungsstücke. Außerdem gab es noch eine heiße, frisch zubereitete Gulasch-Suppe.
"Das war letztes Jahr eine super Aktion und hat echt Spaß gemacht", sind sich alle einig. Deshalb wollen sie am Samstag ihre Wohltat wiederholen. "Es bedeutet zwar auch einiges an Aufwand und frisst Zeit, aber wir können uns alle damit identifizieren", meint Rother.
Und so sind sie gerade fleißig dabei, Spenden für die Obdachlosen zusammenzutragen. Dazu haben sie eine "Mini-Spendenaktion" über ihre Facebook-Seite gestartet. "Die Resonanz ist bis jetzt super", informiert Ebel. "In den ersten zwölf Stunden kamen schon mehr als 200 Euro zusammen." Dazu gab es noch einige Sachspenden.
Von dem gespendeten Geld besorgen sie unter anderem Lebensmittel und Hygieneartikel, aber auch Hundefutter. Dies verteilen sie dann am Samstag an Obdachlose in Frankfurt – und zwar unter dem Motto "Es tut gut, Gutes zu tun". Dieser Spruch, den Kutten-Paule geprägt habe, sei die Richtschnur, nach der sie handeln würden, sagen die Eintracht-Fans.
Wegen Corona werden sie ihre Geschenke auf Bollerwagen laden und mit diesen durch die Stadt am Main ziehen: von der Hauptwache durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof.
Apropos Corona: "Die Stadionbesuche fehlen uns natürlich zurzeit schon", sagt Rother und schiebt mit einem Augenzwinkern hinterher: "Wenn wir im Stadion mit dabei wären, wären wir schon an der Tabellenspitze."
Ganz so abwegig ist dieser Gedanke allerdings nicht. Aktuell steht die Eintracht auf einem Champions-League-Platz. "Wir üben schon alle fleißig die Champions-League-Hymne", so der Vorsitzende. "Wenn es im nächsten Jahr gegen Madrid oder Mailand gehen würde, wären wir schon wieder gern dabei."
Speziell mit Mailand verbinden die eingefleischten Frankfurt-Fans durchaus gute Erinnerungen: Es war im März 2019, als die Eintracht nach einem Auswärtssieg im Giuseppe-Meazza-Stadion ins Viertelfinale der Europa-League einzog. Mit dabei waren – wenig überraschend – die heutigen Vorstandsmitglieder des EFC.
Und hierbei wurde auch die Idee des Fanclubs geboren. "Auf der Heimfahrt gab es den letzten Schub für den EFC", berichtet Christian Weis, während Rother ergänzt: "2020 wurden wir dann offiziell als Fanclub anerkannt." Inzwischen zähle man 55 Mitglieder, die "breit gestreut aus dem Neckar-Odenwald-Kreis" kommen. Manche von ihnen fuhren – vor der Corona-Pandemie – jedes Wochenende zu den Spielen – eingekleidet in die Pullover oder T-Shirts mit dem eigenen EFC-Logo.
Doch die EFC-Mitglieder freuen sich nicht nur über guten Fußball, sondern auch über gute Taten, für die sie ja selbst sorgen. Und für die Zukunft haben sie auch schon einige Ideen, wie sie ihr soziales Engagement weiter ausbauen könnten. "Die Spendengelder, die nicht verwendet werden, halten wir für weitere Aktionen zurück", berichtet der stellvertretende Vorsitzende.
Wegen Corona gäbe es zwar noch keine konkreten Pläne, doch "es gibt durchaus Gedankenspiele, dass wir zum Beispiel auch Kinderheime in der Region unterstützen wollen", informiert Ebel.
Um für solche Aktionen noch mehr Geld zu sammeln, schwebt ihnen außerdem vor, ein Sommerfest zu veranstalten oder auf dem Weihnachtsmarkt einen Stand aufzubauen.
Die Bemühungen der EFC-Mitglieder zeigen vor allem eines: Was das soziale Engagement angeht, befinden sie sich bereits in der Champions-League. Und wer weiß: Vielleicht spielt die Eintracht ja in der nächsten Saison gegen Mailand oder gegen Madrid – Hauptsache Königsklasse.