Das Großprojekt "Erweiterung des Krankenhauses" prägt die Finanzplanung des Krankenhausverbands. Am 30. Juni soll die Fertigstellung mit einem Festakt und einem "Tag der offenen Tür" gefeiert werden. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim/Walldürn. (Sti.) Der Wirtschaftsplan 2019 sendet ein "positives Signal für die Zukunft des Krankenhauses" Hardheim aus. Dies sagte der Vorsitzende des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn, Bürgermeister Volker Rohm, bei der Vorstellung des Zahlenwerks am Mittwoch in Walldürn. Die seit September laufenden Arbeiten sollen - einschließlich der Außenanlagen - bis Mai abgeschlossen sein.
Die Kosten belaufen sich auf knapp vier Millionen Euro. Bisher liegt eine Förderzusage des Landes über 1,48 Millionen Euro vor. Die Verantwortlichen rechnen jedoch damit, dass in den nächsten Wochen ein weiterer Zuschuss für den zweiten Bauabschnitt, die Erweiterung von OP-Nebenräumen und Praxisräumen in der Chirurgie und Gynäkologie, genehmigt wird.
Oberstes Ziel der Baumaßnahme sei die Verbesserung der Patientenunterbringung. Dafür wird ein neuer Bettentrakt errichtet. Die neuen Patientenzimmer werden mit Duschen und Toiletten ausgestattet. Im zweiten Bauabschnitt gehe es darum, die bestehende Platznot zu lindern: Da die Zahl der endoprothetischen Operationen deutlich zugenommen habe, seien entsprechende Erweiterungen notwendig.
Dies eröffne gleichzeitig die Möglichkeit, auch die darunter liegende chirurgische Gemeinschaftspraxis zu erweitern. "Mit teilweise über 200 ambulanten Patientenkontakten pro Tag ist eine qualitativ hochwertige Behandlung in den vorhandenen Räumen nicht mehr vernünftig und zufriedenstellend für alle Beteiligten zu gewährleisten."
Hintergrund sei die Tatsache, dass in den letzten Jahren weitere Fachärzte als Belegärzte in die Gemeinschaftspraxis eingetreten seien. Die gleiche Entwicklung gebe es in der gynäkologischen Praxis im Obergeschoss: Auch hier seien zwei junge Ärzte in die bestehende Praxis eingetreten, was eine Vergrößerung notwendig mache.
Wie Bürgermeister Rohm erklärte, sollen die Module im Bereich des OP Mitte Januar und die Module der neuen Patientenzimmer Anfang März aufgestellt werden. Die Inbetriebnahme der neuen Räume sei dann innerhalb weniger Wochen nach dem Aufstellen möglich. Bis Mai 2019 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
Die Eckdaten des Wirtschaftsplans 2019 näher beleuchtend, zeigte der Verbandsvorsitzende auf, dass das Volumen des Erfolgsplans Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils 9,58 Millionen Euro vorsehe (Vorjahr: 7,58 Millionen). Die mit Abstand größten Aufwendungen seien, wie auch schon im Vorjahr, die Personalkosten. Diese würden voraussichtlich 3,99 Millionen Euro (Vorjahr: 3,83 Millionen) betragen.
Einsparungen in diesem Bereich seien trotz der aktuellen politischen Debatte über Mindestbesetzungen nicht vorgesehen. Personalreduzierungen würden zu Qualitätseinbußen führen und den Patienten und letztendlich auch dem Krankenhaus auf Dauer mehr schaden als nützen.
Der Stellenplan weise unverändert 64,9 Stellen aus. Tatsächlich seien jedoch auf Grund unterschiedlicher Arbeitsmodelle mehr als 100 Personen am Krankenhaus beschäftigt. Hinzu kämen weitere Arbeitsplätze in den angegliederten Arztpraxen und dem extern vergebenen Reinigungsdienst. Auf der Erlösseite werde aus allgemeinen Krankenhausleistungen mit Beträgen von voraussichtlich 5,63 Millionen Euro (Vorjahr: 5,31 Millionen) Euro gerechnet.
Wie der Verbandsvorsitzende schließlich noch kritisch anmerkte, sei klar, dass der vorgelegte Wirtschaftsplan und die enthaltene Belastung der Gemeinde bzw. des Krankenhausverbands fürwahr keine Jubelstürme auslösen werde. Im Vergleich zu größeren Häusern seien die Zahlen dieses Krankenhauses der Grundversorgung jedoch "noch zufriedenstellend, aber durchaus ausbaufähig".
In diesem Zusammenhang freue er sich über die Solidarität der Bevölkerung, was gerade wieder vor kurzem in der Jahreshauptversammlung des Freundes- und Förderkreises "Unser Krankenhaus" mit der Übergabe einer Spende von 10.000 Euro zum Ausdruck gebracht worden sei. Entscheidend werde jedoch neben all den baulichen und fachlichen Bemühungen der Zuspruch der Bewohner als Patienten sein. Diese würden primär über das Wohl und Wehe dieses Krankenhauses und der dort geleisteten medizinischen Arbeit entscheiden.
Unter dem Tagesordnungspunkt "Bekanntgaben" teilte Verwaltungsleiter Ludwig Schön mit, dass am 30. Juni 2019 nach Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten im Krankenhaus Hardheim ein Festakt sowie ein "Tag der offenen Tür" für die Bevölkerung stattfinden sollen.