Ein großes Thema im Jahr 2020 war in Ravenstein der Brandschutz am Schloss in Merchingen. Eine Begehung mit der zuständigen Behörde ist erfolgt. Man wartet nun noch auf das Brandschutzgutachten. Der Ravensteiner Gemeinderat wird sich dann in einer der nächsten Sitzungen mit diesem „brandheißen“ Thema befassen. Foto: Helmut Frodl
Ravenstein. (F) In der Dezember-Sitzung des Ravensteiner Gemeinderates zog Bürgermeister Ralf Killian einen positiven Jahresrückblick für seine Stadt in einem besonderen "Corona-Jahr 2020".
Wie er eingangs sagte, sei Weihnachten das Fest des Friedens, die Zeit der Besinnung und des aufeinander Zugehens. Jeder freue sich auf das Fest im Familien- bzw. Freundeskreis und ein paar Tage Entspannung und Besinnlichkeit. Leider sei das im Jahr 2020 anders. Corona beschere den Bürgerinnen und Bürgern ein eingeschränktes Wirken in fast allen Bereichen. Man werde sich in der kommenden Zeit besinnen, was uns das alte Jahr brachte und was uns im neuen Jahr erwartet, ganz persönlich, unsere Familie, aber auch die Stadt sowie das Land, in dem wir leben. Die politisch Verantwortlichen sind in dieser Zeit, was die Entscheidungen betrifft, nicht zu beneiden. Killian bedankte sich bei allen, die bei der Eindämmung der Corona-Pandemie mitwirken.
Wie der Bürgermeister weiter betonte, sei die Stadt Ravenstein mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie bislang gut zurechtgekommen. Nicht zuletzt auch wegen der aufgelegten Hilfsprogramme, der Gewerbesteuerzuweisungen von rund 200.000 Euro und der Senkung der Kreisumlage um ein Prozent.
Was wurde im Jahr 2020 für die Entwicklung der Stadt Ravenstein mit den kommunalen Gremien auf den Weg gebracht oder angegangen? So fand eine Klausurtagung zu den Themen Schule und Kindergarten statt. Brandschutzkonzepte wurden besprochen, Haushaltsberatungen mit mittelfristiger Finanzplanung. Für die Jugendtreffs in der Stadt wurden Benutzungsverordnungen besprochen. Der Anschluss zur NOW mit Kooperationsvertrag wurde vollzogen und der Förderantrag gestellt. Weiterhin erwähnte er die Flurbereinigungsverfahren in der Stadt. Im Stadtteil Ballenberg fanden unter anderem Gespräche zum Hochwasserschutz, zur Gestaltung des Vorplatzes der Zehntscheune und zum Radwegebau statt. Ebenfalls fanden Gespräche zum Hochwasserschutz in Erlenbach statt. Die Umsetzung des dritten und vierten Bauabschnitts Herder- und Lessingstraße in Oberwittstadt laufe. Die Bewilligung für die Arbeiten an der Mörikestraße und dem Roseggerweg sei erfolgt. Im Zuge des Generalwildwegeplanes für Ober- und Unterwittstadt erfolge die Umsetzung des letzten Bauabschnitts.
Viele Maßnahmen gab es auch im Stadtteil Merchingen. Für den Ausbau des Multifunktionsweges Kessachtal II sei die Bewilligung eingegangen. Geplant seien auch die Feldwegsanierungen in Ballenberg und Hüngheim sowie Kleinmaßnahmen in den einzelnen Ortsteilen. Ein wichtiges Thema sei auch der Breitbandausbau der BBV. Der Bau der Seniorenwohnanlage in Merchingen habe begonnen. Für den Grüngutplatz wurde eine Lösung gefunden und für einen geplanten Lebensmittelmarkt konnte, wie der Bürgermeister sagte, erneut ein Interessent gefunden werden. Die Stadtsanierungskonzeption für Merchingen wurde angegangen und verschiedene Förderanträge für neue Projekte gestellt. Beispielhaft sei auch die Ruhebank-Aktion 2020/2021. Die Ortsvorsteher der einzelnen Stadtteile seien aufgerufen, sich über weitere Baulanderschließungen Gedanken zu machen.
Als zukünftige Maßnahmen nannte Killian den neuen Feuerwehrbedarfsplan mit einer verbundenen Entschädigungssatzung, die Friedhöfe, das Gebäudenutzungskonzept, Straßen- und Feldwege, die neue Vereinsförderung sowie die geplante Baumpflanzaktion in Erlenbach, wo im Frühjahr 1000 neue Bäume gepflanzt werden sollen. Bezüglich des Klimawandels sei die Stadt Ravenstein sehr gut aufgestellt.
Das Flurneuordnungsverfahren sowie Erschließung von Bauland und Gewerbegebiete seien in Vorbereitung. Wie Bürgermeister Killian weiter betonte, habe er nicht alle Maßnahmen erfasst, aber auf die Belange, auf welche man Einfluss nehmen konnte, dürfen Gemeinderat und Verwaltung positiv zurückblicken und guten Mutes in das neue Jahr schauen. Man kann auf kommunaler Ebene erfolgreich sein, doch ohne die vielen Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, die sich ehrenamtlich für andere und für lohnende Ziele einsetzen, wäre ein soziales Miteinander nicht in diesem Ausmaß, wie es in Ravenstein gelebt wird, möglich. Er möchte, so Killian "an dieser Stelle heute schon appellieren, nach der Corona-Pandemie an vergangene Zeiten anzuknüpfen und sich auf diesem Weg bei allen Menschen bedanken, die sich in Vereinen und Organisationen engagieren und mitarbeiten. Sie tun dies freiwillig und fragen nicht, was das kostet oder welchen Vorteil ihnen ihr Einsatz bringt. Sie denken und handeln nicht in den heute so oft üblichen Kosten-Nutzen-Kategorien, sondern fühlen sich verantwortlich für ihr Umfeld. Sie handeln aus Mitmenschlichkeit und Solidarität."
In seiner Ansprache dankte Killian den Verantwortlichen der Kirchengemeinden, Schulen und Kindergärten, die im vergangenen Jahr wieder viel geleistet hätten. Die Adventszeit, Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren sei aber auch gerade die Zeit, in der man nicht vergessen sollte, dass es Personen gebe, die einsam sind, gesundheitlich angeschlagen oder im abgelaufenen Jahr Rückschläge erlitten haben. "Helfen wir diesen Menschen gerade in der Corona-Zeit, in dem wir an deren Schicksal Teilnahme zeigen", so Killian. Dann werde man sehen, dass Weihnachten seine Bestimmung erfüllt.
Für die Stadt Ravenstein wünschte Killian ein friedvolles und erfolgreiches Jahr 2021. Sein Dank galt dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten sowie der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit, um immer Wege zu finden, um die Stadt Ravenstein weiter noch vorne zu bringen. Den Einwohnerinnen und Einwohnern sowie den Familien der kommunalen Gremien wünschte der Bürgermeister Glück und Gesundheit im neuen Jahr 2021.
Im Namen des Gemeinderates und der Ortsvorsteher bedankte sich Bürgermeisterstellvertreter Peter Maurer bei Bürgermeister Ralf Killian, den Mitarbeitern der Verwaltung, des städtischen Bauhofes, der Kindergärten, der Feuerwehren, dem DRK-Ortsverein, den Kirchen und allen Vereinen für die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr. Er sei froh darüber, dass Bürgermeister Killian seit März im Amt sei. Er habe viel frischen Wind gebracht, wie nicht zuletzt die vielen durchgeführten Maßnahmen zeigten. Die Sitzungen des Gemeinderates hätten einen neuen Stil erhalten und seien wieder fachbezogen. Besonderer Dank galt Hauptamtsleiterin Kerstin Nunn für ihre Arbeit. Maurer überreichte dann noch Geschenke an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofs.