Das Hardheimer Trinkwasser kann unbedenklich genutzt und getrunken werden - darauf weist die Gemeinde hin. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (rüb) Müssen sich die Hardheimer Bürger Sorgen um die Qualität ihres Trinkwassers machen? In einem Leserbrief in der RNZ hatte Reinhard Lausch vor Wochen die ausstehende Veröffentlichung der Ergebnisse der Wasseruntersuchung moniert. Als die Gemeinde dies dann nachholte, stach eine Erhöhung der Calcitlösekapazität ins Auge. Wie das Landratsamt auf Nachfrage der RNZ mitteilte, führe eine Erhöhung des Wertes jedoch nicht unmittelbar zu einer Gefährdung. Eine Regulierung dieses Wertes sei aber notwendig, um die Korrosion der Leitungen zu reduzieren. Dies könne über Einstellungen in der Wasseraufbereitung reguliert werden. Inzwischen fanden Nachuntersuchungen statt. Wir haben bei der Gemeinde nachgefragt. Kämmerer Bernd Schretzmann hat die Fragen der RNZ beantwortet:
Wie ist der Sachstand zum Thema Trinkwasser?
Derzeitiger Sachstand ist, dass eine Nachprobe entnommen wurde, deren Ergebnis zwischenzeitlich in mündlicher Form bekanntgegeben wurde. Die Analysewerte liegen nunmehr deutlich unterhalb der festgesetzten Höchstwerte. Die Wasserprobe entspricht somit den Festsetzungen der Trinkwasserverordnung. Sobald uns die Analyse in schriftlicher Form vorliegt, werden wir diese entsprechend in unserem Amtsblatt sowie auf der Homepage der Gemeinde veröffentlichen.
Was bedeutet der hohe Wert der Calcitlösekapazität?
Die Calcitlösekapazität ist ein rechnerischer Wert, der dokumentiert, ob das Wasser Stoffe wie beispielsweise Kalk lösen will, ähnlich der Kohlensäure im Mineralwasser. Dies ist zunächst nicht bedenklich. Hierzu noch ein Hinweis: Sofern es sich um zwei verschiedene Wässer handeln würde, die im Leitungssystem gemischt werden, läge der Grenzwert ohnehin bei 10 Milligramm pro Liter und wäre in diesem Fall eingehalten worden.
Weiß man, woher dieser Wert rührt?
Dies ist bekannt. Es wurde zu wenig CO2 aus dem enthärteten Wasser entnommen, da die Entsäuerungsstation einen Fehler aufgewiesen hat. Dieser Fehler ist inzwischen behoben.
Weshalb wurden die Untersuchungsergebnisse nicht wie vorgeschrieben veröffentlicht?
Die Werte wurden im Vorjahr 2016 wie vorgegeben veröffentlicht. Für das Jahr 2017 wurden die Analysewerte allerdings versehentlich nicht bekanntgegeben. Nach dem Hinweis aus der Bevölkerung bzw. dem Leserbrief wurden zwischenzeitlich die Analysewerte der Wasserversorgung Hardheim für den Zeitraum der Jahre 2013 bis 2018 auf der Homepage der Gemeinde zum Abruf bereitgestellt. Ebenfalls wurden die Analysen der Jahre 2017 und 2018 sowie der Bodenseewasserversorgung (Ortsteile) im Amtsblatt abgedruckt. Künftig werden wir ein Augenmerk darauf legen, dass die Beprobungen jährlich im Amtsblatt und/oder auf der Homepage zeitnah nach Vorliegen veröffentlicht werden.
Das Fazit: Können die Hardheimer auch weiterhin unbesorgt das eigene Wasser benutzen und trinken?
Das Hardheimer Trinkwasser hat insgesamt eine sehr gute Qualität und kann selbstverständlich unbedenklich genutzt und getrunken werden.