Aufnahme mit Verfallsdatum: Das Ganztagsgymnasiums Osterburken soll einem Ersatzneubau weichen.Der Kreistag gab grünes Licht für die Planungsleistungen. Foto: Andreas Hanel
Neckar-Odenwald-Kreis. (schat) Gleich doppelt Thema war das Ganztagsgymnasium Osterburken bei der jüngsten Kreisstagssitzung in Schwarzach. Ein Tagesordnungspunkt war unter dem Titel "Errichtung eines Ersatzneubaus für das Hauptgebäude des GTO" dem Ergebnis des Planungswettbewerbs und der Vergabe grundsätzlicher Planungsleistungen gewidmet, ein anderer der Vergabe von Fachplanungsarbeiten.
Nachdem sich die Zweit- und Drittplatzierten aus dem Planungswettbewerb verabschiedet hatten, ging es bei der Vorstellung der weiteren Entwicklungen zur Konzeption und Ausgestaltung des Ersatzneubaus primär um die angeregten Veränderungen, die der Wettbewerbssieger – die Muffler Architekten – inzwischen in die eigenen Entwürfe für das Vorhaben in Osterburken eingearbeitet hat. Von einem "Pflichtheft für den Erstplatzierten" sprach Andreas Kaupp (dessen Mannheimer Architekturbüro den Wettbewerb unterstützend begleitete), der im Kreistag konkrete Modifikationen vorstellte, in diesem Zusammenhang. So seien nun etwa Außenzugänge zu den Musiksälen vorgesehen, auch Kreuzungen im Mensabereich habe man an die Bedürfnisse angepasst. Die Planer von Muffler Architekten haben Kaupp zufolge jedenfalls eine "intelligente Weiterverarbeitung" geleistet, die es den weiteren Preisträgern schwer gemacht hätte, sich noch vorbeizuschieben.
Zu Erinnerung: Der Kreistag hatte in seiner Sitzung im Dezember 2019 beschlossen, einen Ersatzneubau für das aufzugebende Hauptgebäude des GTO zu errichten und hierfür einen Planungswettbewerb durchzuführen. Den entschied nach einer ganztägigen Sitzung des Preisgericht am 22. Juni 2020 schließlich das Büro Muffler Architekten (Tuttlingen) für sich.
Der Kreistag sprach sich nun einstimmig dafür aus, dass das Büro Muffler auf Grundlage des eingereichten Wettbewerbsentwurfs der einen Kostenrahmen von 22,5 Mio. Euro angibt – mit den Planungsleistungen für die Errichtung eines Ersatzneubaus für das Hauptgebäude des GTO zu beauftragen.
Von einem "wichtigen Schritt in die Zukunft des anerkannten und geschätzten Ganztagsgymnasiums" sprach Kreisrat Jürgen Galm (zugleich Bürgermeister von Osterburken) für die CDU-Fraktion in Bezug auf den einstimmigen Beschluss. Aus einer Vielzahl von Lösungen habe man die richtige gewählt, der Entwurf bilde die Summe aller Vorgaben am besten ab. Einen "überzeugenden" Siegerentwurf sieht man auch bei den Freien Wählern, als "beruhigend" wertete Martin Brümmer hier auch, dass das Siegerbüro die Kosten auf verschiedene Arten realistisch berechnet habe. Kritisch sei allerdings, dass durch den Neubau eine nicht einsehbare Fläche entstehe, die möglicherweise als Partyzone missbraucht werden könne. Wichtig für das neue GTO sei auf jeden Fall auch eine Anbindung ans Glasfasernetz.
Für die SPD fasste Heide Lochmann zusammen, dass man das GTO nicht nur als reinen Zweckbau betrachten dürfe. Gleichwohl hoffe man sehr, dass der prognostizierte Kostenrahmen eingehalten werden kann. Daran zweifelt man in den Reihen der AfD-Fraktion durchaus. Kreisrat Ralf Barwig fand zudem weitere Kritikpunkte, unter anderem die Anzahl der Parkplätze oder die Konzeption für Heizung/Lüftung/Klimatisierung. Daniel Modersohn fasste abschließend für die Fraktion der Grünen erfreulich kurz zusammen: "Ein alltagstauglicher und passender Entwurf."
Grünes Licht gab es in der Folge vom Kreistag auch zum zweiten GTO-Punkt: Für die weiteren Planungen werden die Fachplanungsbüros IB Metzger (Weikersheim/Elektro), Willhaug (Mosbach/Heizung/Lüftung/Sanitär) und Krebs + Kiefer (Karlsruhe/Tragwerksplanung) beauftragt.