Elzbachtal

Das artenreiche Biotop kann wieder atmen

Beim Landschaftspflegetag wurde im Elzbachtal wucherndes Schilf entfernt – Viele Freiwillige nahmen teil

14.10.2018 UPDATE: 15.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Das artenreiche Biotop wurde von Ehrenamtlichen gepflegt. Foto: Liane Merkle

Langenelz. (lm) Matthias Jurgowsky, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Neckar-Odenwald-Kreis, zeigte sich begeistert ob der Resonanz auf seine Einladung zum Landschaftspflegetag im Elzbachtal.

In Kooperation mit der Gemeinde Mudau und der Sektion Buchen des Alpenvereins hatte man für die FFH-Teilfläche (FFH = Flora, Fauna, Habitat) von 2200 Quadratmetern einen etwa vierstündigen Einsatz geplant, doch die große Anzahl der freiwilligen Helfer mit Motorsensen, -sägen und Tatkraft verkürzten den Arbeitseinsatz.

Vom LEV waren mit Jurgowsky drei Ehrenämtler für die fachliche Unterstützung angereist, Regina Groll hatte als Leiterin des Bereichs "Umwelt" beim Alpenverein Buchen 16 Mitstreiter im Gefolge, und dann waren auch noch Helfer vom Mudauer Bauhof sowie Lan᠆genelzer Bürger mit von der Partie, um auf der schwer zugänglichen feuchten Fläche das wuchernde Schilf mittels Motorsensen und Machete zu mähen und den Erlen- und Weidenaufwuchs zu beseitigen oder auf Stock zu setzen. Außerdem wurde der Zufahrtsweg zur Kernfläche freigelegt, die von einem Landwirt einmal jährlich nach den Naturschutzvorgaben bearbeitet wird.

Nach dem neuesten Management-Plan, der 2019 greift, gehört die am Samstag gepflegte Fläche zu dem Teil der FFH-Gebiete, die alle drei Jahre gepflegt werden. Ziel der Aktion war die Offenhaltung des Wiesentals.

Die amtliche Biotopkartierung von 1995 belegt den Artenreichtum des Elzbachtals: So wurden die Groppe, eine Fischart, sowie die Schmetterlinge dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling und großer Feuerfalter in Nasswiesen, Seggenrieden, Röhrichten, Hochfluren, dem naturnahen Mittelgebirgsbach mit seinem Galeriewald, Weidengebüschen und Quellen kartiert. Und auch ein ansehnliches Exemplar eines Flusskrebses wurde von den Landschaftsschützern entdeckt.

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Doch wie Jurgowsky weiter ausführte, wurde die hohe naturschutzfachliche Wertigkeit des Elzbachtals bereits in den 1980er Jahren erkannt. Aus diesem Grund habe das Land unter Federführung der damaligen Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Karlsruhe und auf Anraten des damaligen Langenelzer Ortsvorstehers, Hans Slama, mehrere Flurstücke mit Naturschutzwidmung erworben und teilweise mit Verträgen nach der Landschaftspflegerichtlinie an Landwirte verpachtet.

2013 hat der LEV ein Pflegekonzept für die Flächen erarbeitet, das seitdem mit Fördergeldern aus dieser Landschaftspflegerichtlinie durch Landwirte und den Maschinenring Odenwald-Bauland umgesetzt wird.

Derzeit wird durch den LEV in Kooperation mit dem Regierungspräsidium ein Managementplan zum Gebiet "Elzbachtal und Odenwald Neckargerach" erstellt, dessen Maßnahmen in den nächsten Jahren - mit Hilfe von Förderprogrammen - umgesetzt werden sollen.

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