Hilfe für Familien im Erdbebengebiet
Buchen. (tra) "Als wir vom schweren Erdbeben bei Petrinja in Kroatien gehört haben, war uns sofort klar, dass wir etwas machen werden, um zu helfen", berichtet Melanie Rebcak. Sie überlegte nicht lange, sondern griff zum Handy: Gemeinsam mit den Familien Tosic und Jurjevic hat sie über die sozialen Medien einen Aufruf gestartet, um für die Menschen im Erdbebengebiet dringend benötigte Hilfsgüter wie Grundnahrungsmittel, warme Kleidung und Hygieneprodukte zu sammeln. Innerhalb weniger Tage wurde Melanie Rebcaks Garage in der Buchener Burghardtstraße so zur Sammel- und Sortierstelle. Eine weitere Sammelstelle wurde von Kristijan Tosic in Hainstadt eingerichtet. Und die Resonanz war überwältigend:"Eigentlich wollten wir mit einem Kombi nach Kroatien fahren, nun wird es ein großer Lkw, den die Firma Tomac stellt. Eventuell werden wir auch zwei Laster einsetzen."
Hilfe für Familien im ErdbebengebietDas DRK spendete seine Kleiderkammer, und auch Buchener Firmen beteiligten sich. Bei der Sammelaktion engagieren sich über 30 Helfer, die meisten sind Kroaten, die im Neckar-Odenwald-Kreis leben. Die Sachspenden werden an Familien gehen, die in kleinen, abgelegenen Dörfern im Raum Petrinja, Sisak und Glina wohnen. "Dort leben unter anderem Bauern, die wegen ihrer Tiere ihre Dörfer nicht verlassen können", sagt Rebcak. Sie hat mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern der Dörfer Kontakt aufgenommen, sodass das Team aus Deutschland genau weiß, welche Familien Unterstützung brauchen. Die Buchener Helfer werden die Pakete persönlich bei den Familien abgeben.
Manche Dörfer hat es, wie das kroatische Nachrichtenportal "24 Sata" berichtet, gleich doppelt getroffen: Nach den mehrfachen Erdbeben setzten starke Regenfälle ein, sodass nun Überschwemmungen drohen.
Die Helfer bereiten Pakete vor.Der oder die Lkw der Firma Tomac werden am Mittwochmorgen nach Kroatien gesteuert. Damit die Hilfsgüter problemlos über die Grenze kommen, hat Melanie Rebcak die Aktion bei der Caritas angemeldet und eine Bescheinigung besorgt.
Am Montag, 4. Januar, nimmt Melanie Rebcak noch Spenden an. "Wir haben schon ziemlich viel, es können jedoch noch Wasser, Salz, Mehl und andere Grundnahrungsmittel abgegeben werden", erklärt sie.
Zum Team der Helfer gehört auch Dragan Knezic, dessen Eltern in Petrinja leben. Er telefoniert täglich mehrmals mit ihnen. "Die Menschen im Erdbebengebiet sind nervlich am Ende, die Häuser sind beschädigt, Dächer und Kamine sind eingestürzt. Und nun hat es dort auch noch zu schneien begonnen." Gleichzeitig freuen sie sich jedoch über die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die aus ganz Kroatien und auch aus anderen Ländern kommt.