Der Zustand der Häuser ist so schlecht, dass sie abgerissen werden müssen. Foto: Stadt
Buchen. (pm) Die Häuser in der Obergasse 16/18 und 20/22 werden abgerissen, wie Bürgermeister Roland Burger bei der Sitzung des Gemeinderats am Freitagabend mitteilte.
Das hat die Untere Baurechtsbehörde beim Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises verfügt. Die Anwesen samt Scheune, die im städtischen Besitz sind und für die seit vielen Jahren Käufer beziehungsweise Investoren gesucht werden, sind in einem so schlechten baulichen Zustand, dass dieser Abbruch unvermeidbar ist. Mit dem Abriss soll bald begonnen werden.
Die Häuser, bei denen Bauteile aus dem 18. Jahrhundert gefunden wurden, stehen unter Denkmalschutz. Aber auch das Landesamt für Denkmalpflege teilt die Auffassung des Landratsamtes, nach der die Anwesen als Ganzes abgebrochen werden müssen.
Eine Dokumentation der vier denkmalgeschützten Gebäude ist einzige Bedingung des Landesamtes. Sie wurde einem Architekten in Auftrag gegeben und ist beinahe abgeschlossen.
Die Lage ist in der Buchener Altstadt durchaus attraktiv, zentrumsnah und ruhig. Bei den Häusern selbst, die seit 2001 bzw. 2006 leer stehen und mittlerweile schon lange unbewohnbar sind, hat aber nie ein Investor zugegriffen. Selbst dann nicht, als sie im Jahr 2010 unter dem Leitwort "Alte Stadt braucht Investoren" als Geschenk angeboten wurden. Unter der Bedingung, sie dann zu sanieren. Besichtigungen gab es viele, aber niemand hat sich letztendlich für die Häuser entschieden. Zu klein, zu verwinkelt, zu marode – obwohl die Stadt nur verlangte, die alten Häuserfronten wieder herzustellen, wollte niemand das zweifellos teure Wagnis eingehen.
"Mit dem Abriss geht ein Stück altes Buchen verloren", erklärt Bürgermeister Roland Burger und räumt ein: "Aber die nicht wirklich ansehnlichen Häuser wären ein Millionengrab. Wir haben lange nach anderen Möglichkeiten gesucht, aber jetzt müssen wir die Realität anerkennen. Die Häuser in der Obergasse sind nicht zu retten. Durch den Abriss gewinnen wir jedoch freie Fläche, die dann sinnvoll genutzt und hoffentlich wieder mit Leben erfüllt werden kann."