Die ersten drei Häuser von links gesehen – Lohplatz 18 bis 20 – sollen abgerissen werden. Anschließend soll dort und auf der links angrenzenden Freifläche ein Mehrfamilienwohnhaus entstehen. Für Fußgänger soll zudem eine direkte Anbindung an die Innenstadt geschaffen werden. Lob gab es für die gelungene Renaturierung der Morre (kleines Foto). Auch hier war der Fußweg Richtung Innenstadt Thema. Fotos: Rüdiger Busch
Buchen. (rüb) Was lange währt, wird endlich gut: Wie Bürgermeister Roland Burger in der Gemeinderatssitzung am Montagabend bekannt gab, steht die seit rund 25 Jahren angestrebte Lohplatz-Bebauung nun kurz vor der Verwirklichung. Lediglich für den Abriss eines Gebäudes stehe die denkmalschutzrechtliche Genehmigung noch aus. Der Investor, die Firma Hollerbach-Bau aus Hardheim, möchte dort ein Mehrfamilienhaus mit sieben Mietwohnungen errichten.
"Wir stehen unmittelbar vor der Bebauung", sagte Burger und teilte mit, dass es der Stadt gelungen sei, die Gebäudereihe zwischen dem Anwesen Leuser und dem Parkplatz an der ehemaligen Synagoge zu erwerben (Lohplatz 18 bis 20). Ein Fragezeichen gebe es aber noch: Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für den Abriss eines der alten Häuser liegt noch nicht vor. Zur Klärung offener Fragen hat die Stadt auf eine Forderung der Denkmalbehörden hin einen externen Gutachter beauftragt, sagte Bürgermeister Burger der RNZ. Er hoffe auf eine Entscheidung der Denkmalbehörde im Laufe des ersten Quartals 2021.
Der Investor hat den Bauantrag für die Errichtung eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses bereits eingereicht, wie Geschäftsführer Dr. Maximilian Hollerbach der RNZ am Dienstag bestätigte. Im Erdgeschoss sind eine Wohnung, Garagen und Kellerräume geplant. In den beiden Obergeschossen sind die sechs weiteren Wohnungen vorgesehen. Die drei Wohnungen im zweiten Obergeschoss sollen außerdem über einen Spitzboden verfügen.
Die Lage – im Herzen der Stadt und direkt an der renaturierten Morre – stellt Hollerbach als besonderen Vorzug des Projekts heraus. Auf etwa zwei Millionen Euro beziffert der Unternehmer das Investitionsvolumen. Los gehen solle es "so schnell wie möglich".
Bereits 1996 hatte die Stadt unter Altbürgermeister Josef Frank für den mitten in der Altstadt gelegenen Lohplatz einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt, der die Realisierung einer kleingliedrigen Bebauung in der auch baugeschichtlich äußert interessanten Stadtmitte zum Ziel hatte. Doch die Ergebnisse dieses Wettbewerbs konnten damals nicht umgesetzt werden. Später wurde die Firma Hollerbach-Bau auf das Projekt aufmerksam, doch auch ihr erster Anlauf scheiterte. Nun sieht es so aus, als ob der zweite Versuch glücken könnte.
Mit einem Lob für die gelungene Baumaßnahme an der Morre hatte Stadtrat Dr. Harald Genzwürker das Thema in der Ratssitzung angestoßen. Er sprach sich dafür aus, eine sichere fußläufige Anbindung der "Alla-Hopp"-Anlage an die Innenstadt zu schaffen – für Schulkinder, aber auch für alle anderen Fußgänger. Der schöne Weg entlang der Morre ende nämlich an der Amtsstraße, ohne sichere Querungsmöglichkeit.
Bürgermeister Burger wies auf die Pläne für die Lohplatz-Bebauung hin und zeigte auf, dass dort später – im Bereich des abzureißenden Hauses Lohplatz 18 – für Fußgänger eine direkte Verbindung zur Innenstadt geschaffen werden soll.